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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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draufgehen, und bestellt auch noch persönlich die Totengräber.«
    »Dafür haben wir keine Beweise.«
    »Wenn all diese Zufälle keine Beweise sind, dann sind wir hoffnungslos verblödet.«
    Tedric wollte die Schultern zucken, doch die Fesseln ließen ihm kaum Bewegungsfreiheit. Er verspürte wenig Lust, mit Nolan weiter über diesen Punkt zu diskutieren, auch wenn er ihm im stillen recht geben mußte. Daher wandte er sich an Keller: »Kannst du erraten, wo wir uns befinden?«
    »Ganz sicher in den Minen, doch ich kann nicht genau sagen, wo. Einige der Schächte führen sehr tief hinab, folgen den ergiebigen Erzadern. Teilweise gleicht Evron 11 einem Bienenstock, wobei die männlichen und weiblichen Arbeiter die Bienen sind. Sie verschwinden für Jahre in den Minen, ohne während dieser Zeit einmal die Sonne zu sehen.«
    »Hast du schon jemanden gesehen, seit wir hier sind?«
    Keller schüttelte den Kopf. »Keine Menschenseele.«
    »Und wahrscheinlich wird es auch so bleiben«, murmelte Nolan. »Leichter geht es nicht. Man hat uns hierher verschleppt, über unseren Köpfen Tonnen von Gestein, und läßt uns jetzt hier verrotten.«
    Tedric machte eine ablehnende Kopfbewegung. »Warum sollten sie sich diese Mühe geben? Sie hätten uns ebenso leicht sofort nach unserer Gefangennahme umbringen können.«
    Doch Nolan war nicht zu überzeugen, und als die Stunden dahinschlichen, ohne daß sich jemand um sie kümmerte, befielen auch Tedric Zweifel. Er schlief, wachte auf, schlief wieder ein. Mehrmals tauschten er und Keller ein paar Worte miteinander, immer seltener beteiligte sich Nolan daran.
    Doch schließlich, wie Tedric es vorausgesagt hatte, öffnete sich die hölzerne Tür ihrer Zelle kreischend. Eine sehr große, schlanke Frau trat ein. Sie hatte ein rundes Gesicht, ihr Körper war mit gelbem Pelz bedeckt.
    Ein weiblicher Untermensch! Tedric war sich nicht sicher, ob es die gleiche Frau war, die auch den Überfall geleitet hatte. Doch Keller schien sie zu kennen. Seine Augen weiteten sich, laut rief er: »Jania, du bist es!«
    Verachtungsvoll wandte sich ihm die Frau zu. »Wer hat dir meinen Namen verraten?«
    »Niemand brauchte ihn mir zu sagen. Erinnerst du dich nicht mehr, ich bin Keller, dein Ehemann.«
    Die Frau, Jania, schüttelte den Kopf. »Mein Ehemann ist vor vielen Jahren gestorben.«
    »Das stimmt nicht, ich bin es!«
    Schulterzuckend wandte sich die Frau von ihm ab, überhörte Kellers Rufe und ging zu Tedric hinüber. »Du trägst die Insignien eines Korpsoffiziers. Ich erwarte von dir, daß du meine Fragen nach bestem Wissen beantwortest.«
    Tedric machte eine verneinende Kopfbewegung. Es fiel schwer, diese Frau tatsächlich ernst zu nehmen. »Ich spreche nur mit den Anführern der Rebellen.«
    Jania lachte. »Ich bin ihre Anführerin.«
    »Du?«, fragte Tedric verwundert.
    »Ja, ich.« Immer noch lachend hockte sie sich vor ihm hin. »Wir sind hier auf Evron 11, nicht auf einem euerer Gesellschaftsplaneten. Wir haben jetzt keine Zeit, uns über die Rollenverteilung von Mann und Frau zu unterhalten. Ich arbeite in den Minen genauso hart wie jeder Mann, also kann ich auch ihr Anführer sein.«
    »Ich habe deine Fähigkeiten nicht in Zweifel gezogen«, erklärte Tedric.
    »Dann dürfte es dir auch nichts ausmachen, meine Fragen zu beantworten.«
     
     

V
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    DIE RATTEN IN DEN LÖCHERN
     
    Die Hohe Priesterin von Acadium, von der man behauptet, daß sie weit in die Zukunft sehen kann, wohnt in einer Lehmhütte auf der Insel Jayne mitten im See Nohowan in Nordlomarr. Nur wenige Leute kommen jemals dorthin, denn die Priesterin ist als launisch bekannt und tötet manchmal ihre Besucher, anstatt ihnen zu helfen.
    Ohne Zögern nähert sich Tedric der Lehmhütte und hämmert mit dem Knauf seines Schwertes gegen die hölzerne Tür.
    »Öffne mir, du alte Hexe. Ich, Tedric, der Lord von den Marschen, bin gekommen, um von dir den Aufenthaltsort von Sarpedium, dem schwarzen Magier, zu erfahren.«
    Ein altes Weib mit geschwollen schwarzen Augen öffnet die Tür. Blinzelnd betrachtet sie Tedric und kichert fröhlich.
    »Du bist Tedric, ein Mann des Wissens, kein Meister der Magie. Für meine magischen Kräfte hast du keine Verwendung. Verschwinde von hier und finde den Zauberer alleine. Mach dich davon, oder du wirst in deinen eigenen Fußstapfen sterben.«
    Tedrics Hand schießt vor, bevor das Weib ihm die Tür vor der Nase zuschlagen kann. Er packt ihren dürren Hals und sagt ruhig: »Du wirst mir dienen,

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