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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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immer noch eine imponierende Gestalt ab. Die hellen Farbtöne seines Gesichts glitzerten im harten Kunstlicht.
    Die Frau war auch sehr groß, obwohl ihr Scheitel kaum bis an Villions Kinn reichte. Ihr Haar hatte einen blendend schimmernden Blondton, und ihre Haut war so bleich, daß sie aus Eis hätte bestehen können. Sie war ganz in schwarz gekleidet, genau wie Villion, aber ihr Kopf war unbedeckt, und ihr Umhang fiel kaum bis an ihre nackten Schenkel herab. Tedric meinte, noch nie in seinem Leben eine schönere Frau gesehen zu haben.
    Ohne die leiseste Gefühlsregung zu zeigen, musterten ihre grauen Augen die unter ihr stehende Menge.
    Villion ergriff das Wort. »Meine Diener, ich freue mich, Sie endlich begrüßen und die Pläne erläutern zu können, die ich für uns alle ausgearbeitet habe. Bevor ich fortfahre, möchte ich aber zunächst den stellvertretenden Befehlshaber vorstellen.«
    Tedric dachte, daß er Carey meinte, doch Villion deutete auf die Frau. »Dies ist Lady Lola Dass.«
    Tedrics Muskeln spannten sich vor Überraschung. Er drehte seinen Kopf herum, doch Dass stand nicht mehr im Eingang. Er mußte die Wahrheit erraten haben, dachte Tedric, aber erst jetzt hatte er sich wirklich sicher sein können. Villion mochte Lola Dass vielleicht zunächst entführt haben, aber nun war sie ganz eindeutig freiwillig hier. Wenn man Dass daran gehindert haben sollte, Lola vorher zu sehen, was Tedric für wahrscheinlich hielt, dann war es doppelt grausam, ihn dazu zu zwingen, die Wahrheit auf diese Weise zu erfahren.
    Villion fuhr fort. »Alle Befehle von Lady Lola gelten genauso viel, als seien sie von mir. Ungehorsam wird mit dem Tode bestraft.«
    Er hätte seinen Zuhörern sagen können, daß jeder sich umdrehen solle, um seinen nächsten Nachbarn zu töten, und neunzig Prozent hätten ihm gehorcht. Villions plötzliches Erscheinen hatte eine Atmosphäre unheilverkündender Furcht erzeugt, die sich nicht so leicht beseitigen ließ.
    »Bis jetzt«, sagte Villion, »habe ich noch nichts über meine Endziele gesagt. Diejenigen unter Ihnen, die mir am längsten gedient haben, haben an zahlreichen Überfallexpeditionen teilgenommen. Andere unter Ihnen, die erst vor kurzem eingetroffen sind, haben wahrscheinlich nichts anderes getan als Schiffe zu bauen. Ich wende mich nun an Sie alle. Niemals hat es in der Geschichte der Menschheit eine solche Zusammenrottung von Kriminellen, Piraten, Banditen und Halsabschneidern gegeben.«
    Man konnte hören, wie einige Leute lachten, aber sie hörten bald wieder damit auf. Humor war im Augenblick eindeutig nicht gefragt.
    »Die Zeit ist gekommen, um fortzuschreiten. Ich werden den Befehl erlassen, daß die Eiserne Sphäre eine Beschleunigung aufzunehmen hat, die sie – und uns – in den Bereich des N-Raums bringen wird. Wir sind gut ausgerüstet und versorgt. Mir ist eine Waffe in die Hände gefallen, die jeden Widerstand zwecklos machen wird, eine Waffe, die einen ganzen Planeten vernichten kann. Meine Diener, ich freue mich, bekanntgeben zu können, daß unser Ziel die Vernichtung der Erde ist.«
    Tedric nickte leicht und wunderte sich darüber, wie wenig er überrascht war. Was Villion gerade angekündigt hatte, das war so offensichtlich, daß er sich darüber ärgerte, es nicht schon gleich zu Anfang erraten zu haben.
    Die Piraterie hatte zum großen Teil nur als Tarnung gedient. Villion mußte sein Ziel schon vor Augen gehabt haben, als er ins Reich eingedrungen war. Tedric wollte nicht herumraten, welche Gründe Villion wohl dazu bewegten. Warum er hergekommen war, warum er die Erde vernichten wollte, das waren Fragen, die die Mühe nicht wert waren, sie zu beantworten. Villion mußte gestoppt werden – das war alles, was jetzt zählte.
    »Wenn die Erde erst einmal vernichtet ist«, sagte Villion, dessen kühle Art das Entsetzliche seiner Aussage nicht verbergen konnte, »dann wird sich uns nichts mehr in den Weg stellen können. Das Reich der Menschheit wird dann uns gehören, und zwar uns allein. Ich glaube, ich kann dafür garantieren, daß jeder von Ihnen den gleichen Anteil an der Beute erhalten wird, die uns bald in die Hände fallen wird.«
    Diese letzte Bemerkung wurde mit Applaus und einigen Hurrarufen quittiert, aber die Resonanz war alles andere als überwältigend. Villion hatte nur sehr vage Versprechungen gemacht, und ein Teil seines Publikums hatte das offensichtlich auch bemerkt. Außerdem mußten viele dieser Männer und Frauen Freunde und sogar

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