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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ich mich recht entsinne, forderte uns irgendwann je-
    mand auf zu klatschen, und alles war sehr seltsam. Die Leute sahen ir-
    gendwie komisch aus, und wundervol e Gesänge erklangen, und, und…«
    »Ugh.«
    »Und dann schlug mich der Bibliothekar«, sagte Ponder schlicht.
    »Warum?«
    »Das sol te er dir besser mit seinen eigenen Worten erläutern«, meinte
    Stibbons.
    »Ugh ugh iiek. Ugh! Ugh!«
    »Gut gehustet, Julia!« proklamierte der Quästor. »Und hüpf durch den
    Ring!«
    »Ich habe den Bibliothekar nicht verstanden«, sagte Magrat.
    »Äh«, entgegnete Ponder. »Wir haben erlebt, wie sich ein hyperdimen-
    sionaler Riß bildete, verursacht vom Glauben. Das Theaterstück gab den
    Ausschlag. Offenbar befand sich eine Zone ausgeprägter Instabilität in
    unmittelbarer Nähe. Es ist schwer zu beschreiben. Wenn ich eine Gum-
    mifläche und einige Bleikugeln hätte, so könnte ich dir zeigen…«
    »Soll das heißen, jene… Wesen existieren nur deshalb, weil jemand an sie glaubt?«

    »Nein. Ich schätze, es gäbe sie in jedem Fal . Aber sie sind hier, weil die Leute hier an sie glauben.«
    »Ugh.«
    »Er lief mit uns fort. Aber ein Elfenpfeil traf ihn.«
    »Iiek.«
    »Hatte bei ihm nur ein leichtes Jucken zur Folge.«
    »Ugh.«
    »Normalerweise ist er so sanft wie ein Lamm. Im Ernst.«
    »Ugh.«
    »Aber Elfen kann er nicht ausstehen. Er mag ihren Geruch nicht.«
    Der Bibliothekar schnüffelte demonstrativ.
    Magrat wußte nicht viel von Dschungeln und so, aber sie stellte sich
    nun Affen vor, die in Bäumen hockten und einen Tiger witterten. Affen
    bewunderten das glatte Fel und das Funkeln in den Augen nicht, denn
    sie wußten um die Zähne im Maul.
    »Ja«, sagte sie. »Kann ich mir denken. Zwerge und Trolle mögen sie
    auch nicht. Aber ich hasse sie noch mehr.«
    »Du kannst nicht gegen sie al e kämpfen«, wandte Ponder ein. »Dort
    oben wimmelt’s regelrecht von ihnen. Einige von ihnen fliegen sogar.
    Der Bibliothekar meinte, sie hätten Leute veranlaßt, Baumstämme zu
    nehmen und die Steine umzustoßen. Du weißt schon, die Steine. Da
    oben? Die Elfen haben sie angegriffen. Aus welchem Grund auch im-
    mer.«
    »Hast du Hexen bei der Vorstel ung gesehen?« fragte Magrat.
    »Hexen, Hexen…«, murmelte Ponder.
    »Du hättest sie bestimmt bemerkt«, fügte Magrat hinzu. »Eine Dünne,
    die jeden anstarrt. Und eine kleine Dicke, die Nüsse knackt und viel
    lacht. Unterhalten sich immer ziemlich laut. Und tragen hohe, spitze
    Hüte.«
    »Nein, sind mir nicht aufgefallen«, erwiderte Ponder.
    »Dann dürften sie wohl kaum dagewesen sein. Eine Hexe, die etwas
    auf sich hält, wird nicht übersehen.« Magrat wol te darauf hinweisen, daß

    sie in diesem Zusammenhang nicht besonders talentiert gewesen war,
    aber statt dessen sagte sie: »Ich suche jenen Ort auf.«
    »Du sol test besser ein Heer mitnehmen. Ich meine, wenn eben der Bi-
    bliothekar nicht eingegriffen hätte, wärst du jetzt ganz schön in Schwie-
    rigkeiten.«
    »Leider habe ich kein Heer dabei. Also muß ich irgendwie allein zu-
    rechtkommen, nicht wahr?«
    Diesmal gelang es Magrat, das Pferd zum Galopp anzutreiben.
    Ponder sah ihr hinterher.
    »Hätte nicht gedacht, daß Volkslieder und dergleichen eine so starke
    Wirkung entfalten können«, sagte er zur Nachtluft.
    »Ugh.«
    »Sie reitet in den sicheren Tod.«
    »Ugh.«
    »Hallo, Herr Blumentopf, bitte bring uns zwei Halbe mit Aalen.«
    »Natürlich könnte es Schicksal oder etwas in der Art sein.«
    »Ugh.«
    »Jahrtausendhand und Garnelen.«
    Ponder Stibbons neigte verlegen den Kopf.
    »Möchte ihr vielleicht jemand folgen?«
    »Ugh.«
    »Juchhe, da geht er mit seiner großen Uhr.«
    »Bedeutet das ›ja‹?«
    »Ugh.«
    »Ich meine nicht dich, sondern ihn.«
    »Schwabbeldiwapp, hier kommt die Grütze.«
    »Ja, ich schätze, man könnte das als Zustimmung interpretieren«, sagte
    Ponder widerstrebend.
    »Ugh?«
    »Ich habe eine prächtige neue Weste.«

    »Hör mal…«, sagte Ponder. »Die Friedhöfe sind vol er Leute, die un-
    besonnen und überstürzt gehandelt haben.«
    »Ugh.«
    »Was hat er gesagt?« fragte der Quästor. Bei seiner Reise durch den Irr-
    sinn kam es zu einem kurzen Zwischenaufenthalt in der Realität.
    »Ich glaube, der Bibliothekar wies darauf hin, daß wir früher oder spä-
    ter alle auf dem Friedhof enden«, sagte Ponder. »Mist. Na schön,
    kommt.«
    »In der Tat«, intonierte der Quästor. »Rück mit den Boxhandschuhen
    raus, Herr Bootsmann!«
    »Ach, sei

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