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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nicht
    wahr?«
    Fuhrmann nickte. »Ja, genau.«
    »Jetzt hast du die Möglichkeit dazu«, meinte Weber mit jener fröhli-
    chen Boshaftigkeit, die intelligente Leute schlichten Gemütern gegen-
    über zur Schau stellen.
    Der Bibliothekar unterhielt sich mit Ponder und dem Quästor. Er sah
    sich um, als ihm jemand auf die Schulter klopfte.
    »Du bist drüben in Schnitte gewesen, nicht wahr?« fragte Fuhrmann
    mit unschuldiger Offenheit.
    Der Bibliothekar musterte ihn höflich verwirrt.
    »Ugh!«
    Fuhrmann runzelte die Stirn.
    »Dorthin hast du deine Nuß gebracht, stimmt’s?«
    Der Bibliothekar musterte den Moriskentänzer noch etwas länger und
    schüttelte dann den Kopf.
    »Ugh.«
    »Weber!« rief Fuhrmann. »Der Affe hier hat mir gerade mitgeteilt, daß
    er seine Nuß nicht dort verstaut, wo die Sonne nie scheint! Du hast das
    behauptet! Oder behauptest du jetzt, es nie behauptet zu haben?« Er
    wandte sich wieder an den Bibliothekar. »Er hat’s behauptet, Weber.
    Dachte mir schon, daß es nicht stimmt. So ein Unsinn. Es gibt über-

    haupt keine Affen in Lancre und auch keine in Schnitte. Außerdem: Af-
    fen sind blöd. Gehören ja zu den Tieren, nich’?«
    Stille folgte, dehnte sich in konzentrischen Kreisen aus.
    Ponder Stibbons hielt den Atem an.
    »Dies ist eine nette Party«, sagte der Quästor zum Stuhl. »Ich wünsch-
    te, ich wäre hier.«
    Der Bibliothekar nahm eine große Flasche vom nächsten Tisch. Er
    klopfte Fuhrmann auf die Schulter. Er schenkte ihm ein großes Glas voll
    ein und klopfte ihm auf den Kopf.
    Die Anspannung wich von Ponder, und er konzentrierte sich wieder
    auf sein Experiment. Er hatte ein Messer an einen Bindfaden gebunden
    und beobachtete nun, wie es sich drehte und drehte…
    Als Weber an jenem Abend nach Hause ging, wurde er von einem Un-
    bekannten überfal en und in den Fluß geworfen. Niemand fand jemals
    den Grund dafür heraus.
    Wer sich in die Angelegenheiten von Zauberern einmischt, muß mit
    sehr unangenehmen Konsequenzen rechnen, insbesondere dann, wenn
    sie Bananen mögen und ein langes rostbraunes Fel haben. Manchmal
    reißt ihnen der Geduldsfaden…

    Auch andere gingen an jenem Abend nach Hause.
    »Bestimmt denkt sie demnächst über sich, das Leben und ihre Stel ung
    darin nach«, sagte Oma Wetterwachs, als die beiden Hexen durch aroma-
    tische Luft schlenderten.
    »Sie ist jetzt Königin « , erwiderte Nanny Ogg. »Ein ziemlich hoher Posten. Fast so hoch wie der von Hexen.«
    »Ja, aber… man sol te sich vor Protzerei hüten«, mahnte Oma Wetter-
    wachs. »Wir sind Königinnen und anderen Leuten gegenüber im Vorteil,
    doch wir bleiben bescheiden und spielen uns nicht auf. Nimm mich als Beispiel. Bin mein ganzes Leben lang bescheiden gewesen.«
    »Bei dir kann man schon fast von Schüchternheit reden«, warf Nanny
    Ogg ein. »Ich sage den Leuten dauernd: Wo auch immer ihr sucht – nir-

    gends findet ihr eine Person, die demütiger und bescheidener ist als Es-
    me Wetterwachs…«
    »Kümmere mich immer um meine Angelegenheiten und mische mich
    nie in die von anderen Leuten ein…«
    »Die meiste Zeit über bist du völlig unauffällig«, kommentierte Nanny.
    »Man muß genau hinsehen, um festzustel en, ob du einem überhaupt
    Gesellschaft leistest.«
    »Unterbrich mich nicht dauernd, Gytha.«
    »Entschuldigung.«
    Eine Zeitlang gingen sie schweigend weiter. Es war ein warmer, trok-
    kener Abend. Vögel zwitscherten in den Bäumen.
    »Ich finde die Vorstellung komisch, daß Magrat jetzt verheiratet ist und
    so«, sagte Nanny schließlich.
    »Wie meinst du das?«
    »Nun, du weißt schon. Verheiratet sein und so .«Nanny seufzte. »Ich habe ihr einige Tips gegeben. Zum Beispiel: Trag immer etwas im Bett.
    Hält das Interesse im Mann wach.«
    »Du hast immer deinen Hut getragen.«
    »Genau.«
    Nanny winkte mit einem aufgespießten Würstchen. Sie versäumte es
    nie, private Vorräte anzulegen, wenn es irgendwo umsonst etwas zu es-
    sen gab.
    »Das Festmahl hat gut geschmeckt, nicht wahr? Und meiner Ansicht
    nach hat Magrat hervorragend ausgesehen. Hat die ganze Zeit über ge-
    strahlt.«
    »Meiner Ansicht nach haben ihre Wangen geglüht – vor Verlegenheit
    und Nervosität.«
    »Typisch für eine strahlende Braut.«
    »In einem Punkt hast du recht«, sagte Oma Wetterwachs, die einen
    Schritt vor Nanny ging. »Das Essen war gut. Ich habe noch nie ein so
    großes Angebot an frischem Gemüse gesehen.«
    »Als ich Herrn Ogg heiratete, gab es bei unserer Hochzeit

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