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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Gedan-
    ken. Direkt hinter meiner Stirn, jawohl! Sie ist ganz schön geschickt.
    Lenkt unsere Schritte in die Richtung, die sie will. Läßt uns im Kreis
    gehen. Treibt Schabernack mit mir .«

    »Vielleicht denkst du an andere Dinge«, spekulierte Ridcully. Er gab die
    Hoffnung nicht auf.
    »Natürlich denke ich an andere Dinge – immerhin stolperst du dauernd
    über die eigenen Füße und faselst irgendwelchen Unsinn. Wenn Herr
    Schlaumeier Zauberer nicht unbedingt etwas hervorkramen mußte, das
    überhaupt nie existiert hat… Dann wäre ich gar nicht hier, im Zentrum
    des was weiß ich, ohne die geringste Möglichkeit, ins al gemeine Gesche-
    hen einzugreifen.« Sie bal te die Fäuste.
    »Finde dich einfach damit ab«, schlug Ridcully vor. »Es ist ein herrli-
    cher Abend. Wir könnten uns einfach irgendwo setzen und…«
    »Du fällst also auch darauf herein«, sagte Oma. »Der zuckersüß-
    romantische Unsinn von Blicken, die sich über Dutzende von Metern
    hinweg in einem großen Saal treffen… Meine Güte, wie schaffst du es
    nur, als oberster Zauberer im Amt zu bleiben?«
    »Indem ich jeden Abend sorgfältig das Bett untersuche und immer dar-
    auf achte, daß bei einer Mahlzeit jemand anders vor mir den ersten Bis-
    sen ißt«, antwortete Ridcully mit entwaffnender Offenheit. »Nun, mit
    dem Amt des Erzkanzlers hat’s eigentlich gar nicht soviel auf sich. Man
    muß nur dauernd irgendwelche Dokumente unterschreiben, und gele-
    gentlich darf man Untergebene anbrül en…«
    Ein Blatt schwebte vorbei.
    Ridcully seufzte.
    »Wie dem auch sei: Du warst ziemlich überrascht, als du mich gesehen
    hast. Bist blaß geworden.«
    »Kein Wunder«, erwiderte Oma. »Jede Frau wird blaß, wenn sie einen
    erwachsenen Mann erblickt, der zu ersticken scheint.«
    »Du gibst nie nach, oder?« fragte Ridcully. »Es ist bemerkenswert.
    Nicht einen einzigen Zentimeter weit rückst du von deinem Standpunkt
    ab.«
    Noch ein Blatt sank neben dem Erzkanzler zu Boden.
    Ridcully drehte den Kopf nicht.
    »Weißt du…« Er sprach ganz ruhig. »Entweder beginnt der Herbst in
    diesem Teil von Lancre ziemlich früh, oder die hiesigen Vögel spielen

    ebenfal s gern mit Blättern herum. Es kann natürlich auch sein, daß sich
    jemand im Baum über uns befindet.«
    »Ich weiß.«
    »Du weißt es?«
    »Ja. Ich habe natürlich aufgepaßt, während du damit beschäftigt warst,
    auf dem Pfad der Erinnerung zu wandeln. Es sind mindestens fünf, und
    sie starren auf uns herunter. Was ist mit deinen Fingern?«
    »Ich könnte vielleicht eine Feuerkugel beschwören.«
    »Das nützt uns kaum etwas. Kannst du uns nicht von hier fortbrin-
    gen?«
    »Nicht uns beide.«
    »Nur dich selbst?«
    »Ich denke schon. Aber natürlich lasse ich dich hier nicht al ein zu-
    rück.«
    Oma Wetterwachs rol te mit den Augen. »Es stimmt tatsächlich«,
    murmelte sie. »Männer wol en immer nur bei Frauen Eindruck schinden.
    Verschwinde, du romantischer Narr. Die Elfen haben gar nicht vor,
    mich zu töten. Zumindest jetzt noch nicht. Aber Zauberer sind ihnen
    völ ig gleich. Sie würden dich einfach so umbringen, ohne einen Gedan-
    ken daran zu vergeuden.«
    »Du möchtest, daß ich das hier überlebe? Also bedeute ich dir etwas.«
    »Ich sehe keinen Sinn darin, daß du stirbst, obwohl du etwas Nützli-
    ches anstellen könntest.«
    »Die Flucht ist nicht besonders nützlich.«
    »Für dich dürfte sie weitaus nützlicher sein als hierzubleiben.«
    »Ich würde es mir nie verzeihen, dich jetzt al ein zu lassen.«
    »Ich würde es dir nie verzeihen, wenn du bleibst«, betonte Oma. »Und
    ich bin besser darin, nicht zu verzeihen, als du. Geh zu Gytha Ogg, wenn
    alles vorbei ist. Sag ihr, sie soll in meiner alten Schachtel nachsehen. Sie weiß, was ich meine. Und wenn du jetzt nicht schleunigst losgehst…«
    Ein Pfeil bohrte sich in den Baumstumpf neben Ridcul y.

    »Die Mistkerle schießen auf mich!« ereiferte sich der Erzkanzler. »Wenn ich jetzt meine Armbrust hätte…«
    »Warum holst du sie nicht?« entgegnete Oma.
    »Ja, genau! Bin gleich wieder da!«
    Ridcully verschwand. Eine halbe Sekunde später fielen einige Steine
    aus dem Schloß dort zu Boden, wo er eben noch gesessen hatte.
    »Das Problem wäre gelöst«, sagte Oma Wetterwachs zu sich selbst.
    Sie stand auf und ließ ihren Blick durch den Wald schweifen.
    »Na schön«, sagte sie laut. »Hier bin ich. Und ich laufe nicht weg.
    Komm und hol mich. Hier bin ich«, wiederholte sie. Und: »Hier sind
    wir

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