Loreley - Basalt
erkundigte sich Berg besorgt.
Jil zuckte mit den Schultern. »Ich warte noch auf Kommissar Schuster. Er kommt direkt in den Basaltpark, vielleicht weiß er schon mehr zu berichten.«
Zehn Minuten später verließ Jil zusammen mit Berg ihre Wohnung.
»Wo haben Sie sich mit dem Kommissar verabredet?«
»Am Wildpark, bei den Rehen.«
Jil und Bürgermeister Berg hatten den vereinbarten Treffpunkt schnell erreicht. Sie mussten auch nicht lange auf Schuster warten, da er fast zeitgleich mit ihnen ankam.
»Das ging aber flott«, begrüßte ihn Jil lächelnd.
»Ich hatte auch einen flotten Kollegen, der seinen Fuß nur ungern vom Gas genommen hat«, scherzte Schuster. Er blinzelte Jil an, danach reichte er Berg seine Hand.
»Lassen Sie uns losgehen«, meinte Berg und deutete in eine bestimmte Richtung.
»Sie kennen sich hier gut aus?«, wollte Schuster wissen.
Berg fing an zu lachen. »Ich bin hier aufgewachsen. Jeden Stein, der hier liegt, kenne ich.«
Schuster war zufrieden. Jil und er folgten dem Bürgermeister.
»Sie haben feste Schuhe an?«, begutachtete Beig die Schuhe von Jil und dem Kommissar. »Damit dürften Sie keine Probleme haben.« Dann ging er weiter.
»Basalt gehört zu der Gruppe der Ergusssteine«, erklärte Berg seinen beiden Begleitern. »Der Basalt ist vulkanischen Ursprungs.«
»Wie entsteht Basalt?«, wollte Jil wissen.
»Er entsteht, wenn Magma aus dem Erdinneren der Vulkane und Erdspalten austritt und sich als Lava langsam an der Erdoberfläche abkühlt.«
»Und daraus entwickelt sich dann der Basalt?«, wunderte sich die Kommissarin.
»In der Regel sind es die zähflüssigen Laven, aus denen sich der Basalt entwickelt«, nickte Berg. »Der Westerwald gehört zu den basaltreichsten Mittelgebirgen Deutschlands. Ähnlich große Basaltvorkommen findet man nur noch am Vogelsberg in der Rhön, der Eifel und im Siebengebirge.«
»Das ist sehr interessant«, lobte Schuster anerkennend, der sich in der Schule wenig für solche Themen interessiert hatte.
»So, jetzt stehen wir an der Stelle des Basaltparks, wo die Leiche gefunden wurde«, bemerkte Jil einige Minuten später.
Schuster sah sich um. Er lief einige Schritte hin und her, drehte sich dabei in regelmäßigen Abständen um, damit er wirklich alles sehen und erfassen konnte. »Nicht gerade das optimale Gelände zum Joggen«, murmelte er nach einer Weile.
»Das habe ich sofort gesagt«, nickte Jil.
»Was hat der Jogger, Winfried Weinand hieß er doch, auf Ihre Einwände geantwortet?«
»Er habe seine Ruhe haben wollen und sei daher auf diesem Gelände unterwegs gewesen.«
»Gefällt mir nicht«, murmelte Schuster nachdenklich.
Er sah sich erneut um. »Ich denke«, meinte er nach einer Weile, »ich habe genug gesehen. Für mich wird es Zeit wieder nach Sankt Goarshausen zu fahren.«
»Und ich werde mich um Hagen Kaasten kümmern und ihm einige weitere Fragen stellen«, bemerkte Jil. Schuster war nicht entgangen, dass die Kommissarin immer noch aufgewühlt war.
»Ach übrigens: Hagen Kaasten hat uns vorhin erzählt, dass Elisabeth Lorenz seine Freundin sei.«
Jil blickte den Kommissar überrascht an.
»Die Lorenz kommt nachher in Ihr Büro. Kaasten will von ihr vertreten werden«, berichtete Schuster weiter, während sie gemeinsam den Basaltpark verließen.
»Was ist mit dem Anwalt Weinand? Ich dachte, er sei der Freund von Frau Lorenz«, überlegte Jil.
»Anscheinend nicht. Aber gut, dass Sie den Mann erwähnt haben. Ich muss ihn anrufen. Mein Verdacht gegen Frau Lorenz ist hinfällig. Jedenfalls was die Briefe anbetrifft. Hagen Kaasten hat zugegeben, dass er sie verfasst hat.«
Wieder in ihrer Wohnung angekommen, holte Jil noch einige Unterlagen, dann stieg sie in ihr Auto. Über ihre Freisprechanlage wählte sie die Nummer von Gerlinde Beil und hatte sie Sekunden später in der Leitung.
»Das ist aber eine nette Überraschung«, tönte Gerlinde Beil gut gelaunt.
»Ich brauche noch ein paar Informationen im Mordfall«, kam Jil gleich auf den Grund ihres Anrufes zu sprechen.
»Gut. Ich höre.«
»Der Mann, der gestern mit Ihnen auf der Burg war, Hagen Kaasten …«
»Was ist mit ihm?« Plötzlich hörte sich die Stimme von Gerlinde Beil aufgekratzt an.
»Er hat anschließend den Journalisten Manfred Luck krankenhausreif geschlagen. Bei seiner Festnahme hat er behauptet, ein Verhältnis mit Elisabeth Lorenz zu haben.«
»Der Mann hat den Journalisten angegriffen? Hoffentlich nicht wegen mir«, stöhnte Gerlinde
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