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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein verlockend beherrschter Earl
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willst.«
    »Einiges«,
sagte sie. »Zum einen trinkt dein Verwalter tatsächlich ein wenig, auch ist er
etwas inkompetent und träge, aber all das ist nicht das eigentliche Problem. Er
macht seine Arbeit hinreichend gut. Doch bis kurz vor seinem Tod hat dein
Cousin Frederick Dalmay seine Arbeit überwacht. Danach hat dies dein Vater
übernommen.« Hier verstummte sie und widmete sich ihrem Frühstück.
    Lisle
fragte nicht weiter nach. Er brauchte es nicht. »Vater hat den Karren in den
Dreck gefahren«, sagte er.
    »Zu diesem
Schluss könnte man gelangen.«
    »Widersprüchliche
Anweisungen«, sagte Lisle. »Es sich ein Dutzend Mal anders überlegen.«
    »So scheint
es.«
    »Ich kann
mir schon denken, was geschehen ist«, sagte er. »Dazu braucht es nicht mal
Fantasie. Den Dorfbewohnern ergeht es wie mir.«
    »Es wurden
Regeln aufgestellt, die entweder unangemessen streng waren oder widersprüchlich«,
sagte sie. »Auf diese Weise sind dir einige Kaufleute verloren gegangen. Noch
leben zwar genügend Menschen im Dorf, doch ein paar Familien sind bereits
weggezogen. Manche der Männer nehmen weite Wege auf sich, um Arbeit zu finden.«
Sie aß und sprach zwischendrin weiter. Lisle hörte geduldig zu. Es gab
genügend, über das er nachdenken musste.
    »Mein
Stiefvater und meine Onkel haben mir gezeigt, wie man ein Anwesen führen
sollte«, sagte sie. »Du weißt ja, wie genau Lord Rathbourne es mit seinen
Pflichten nimmt. Nach allem, was ich gehört habe, hatte dein Cousin Frederick
dieselben hehren Prinzipien.«
    »Nicht so
mein Vater«, sagte er. »Er wüsste Prinzipien nicht mal zu folgen, wenn man sie
ihm direkt vor die Nase halten würde.«
    »Die gute
Nachricht ist, dass wir nun wissen, warum der Sohn des Burgherrn nicht gerade
mit offenen Armen empfangen worden bist.«
    »Argwohn«,
sagte er. »Sie wissen noch nicht, welch neuerliche Drangsal dank meiner über
sie kommt. Doch sie ahnen Schlimmes.«
    »Wir müssen
ihr Vertrauen zurückgewinnen«, sagte sie. »Damit sollten wir anfangen. Danach
können wir den Gespenstern den Garaus machen.«
    Noch ehe
Lisle etwas erwidern konnte, tauchte Nichols wieder auf.
    »Euer
Lordschaft, Miss Carsington, ein Mann fragt eben wegen der vakanten Stelle an.«

Kapitel 13
    Ein Mann namens Herrick, so Nichols,
bewerbe sich um die Stelle des Butlers. Olivia schaute Lisle an.
    »Was ist
passiert?«, fragte er. »Gestern hätten noch keine zehn Pferde jemanden auch nur
in die Nähe von Gorewood Castle bekommen.«
    »Gestern
hatte auch noch kein junges Mädchen mit rotem Haar einem das Hackebeil
schwingenden französischen Koch die Leviten gelesen«, sagte sie.
    »So schnell
kann sich das gar nicht herumgesprochen haben«, meinte er.
    »Es war
gestern«, beharrte sie. »Wenn ich in London etwas anstelle, hat es sich immer
bis zum Frühstück des darauffolgenden Tages herumgesprochen. Und auf dem Lande
verbreiten sich Neuigkeiten meiner Erfahrung nach noch schneller.«
    »Aber wie?
Wer sollte es im Dorf erzählt haben? Niemand aus dem Dorf arbeitet auf dem
Schloss.«
    »Die
Stallungen«, sagte sie. »Gerüchte ziehen aus dem Haus zu den Stallungen, und es
gibt immer jemanden, der sich dort herumtreibt in der Hoffnung, irgendetwas
aufzuschnappen. In jedem Dorf gibt es mindestens eine Person, die es sich zur
Aufgabe gemacht hat, über alles und jeden Bescheid zu wissen.«
    Lisle sah
Nichols an. »Wäre der Bursche in irgendeiner Weise dubios, gehe ich davon aus,
dass Sie ihn fortgeschickt hätten.«
    »Gewiss. Er
hat ein Schreiben von Mr Mains, Euer Lordschaft, sowie eine Referenz von Lord
Glaxton, seinem letzten Dienstherrn.«
    Olivia
musste an die Burg denken, die sie letzte Nacht vom Dach aus gesehen hatte, und
vermutete, dass es der Sitz besagten Lords war. Leider fiel ihr auch alles
andere wieder ein, was auf dem Dach geschehen war, und sie verdrängte es rasch.
Wenn sie ganz beharrlich nicht daran dachte, würde es vielleicht einfach
weggehen.
    »Sowie Miss
Carsington ihr Frühstück beendet hat, werden wir mit ihm sprechen«, sagte
Lisle.
    »Ich bin
fertig«, rief Olivia.
    Lisle
schaute auf ihren Teller. »Nein, bist du nicht.«
    »Ich kann
später essen«, sagte sie. »Butler sind dieserorts spärlich gesät.«
    »Dann nehme
ich das Brioche«, sagte er. »Einen Moment noch, Nichols, dann können Sie ihn
hereinbringen.«
    Oivia und
Lisle standen auf und gingen zum Kamin hinüber, um den Kandidaten zu erwarten –
zum einen, weil es am Kamin angenehm warm war, zum anderen erhöhte

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