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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein verlockend beherrschter Earl
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häuslichen Belange kümmern. Ich sollte mich ganz den männlichen
Aufgaben widmen. Zustand von Burghof und Schildmauer sind zu überprüfen. Auch
das Sockelgeschoss wollte ich mir noch einmal genauer ansehen. Ich will wissen,
wie unser Gespenst hineingelangt ist. Wenn ich mich darum kümmern
darf, überlasse ich den Butler gerne dir.«
    »Er ist
Gold wert«, sagte sie.
    »Wenn eine
DeLucey das sagt, muss etwas dran sein«, meinte er.
    »Er scheint
nicht vor der ungeheuren Aufgabe zurückzuschrecken«, sagte sie. »Eine neue
Dienerschaft anzuwerben – vorzugsweise Leute aus der Gegend –, alles am Laufen zu
halten oder besser gesagt zum Laufen zu bringen, zuverlässige Lieferanten zu
finden und so weiter und so fort.«
    »Ganz im
Gegenteil«, fand Lisle. »Vielmehr erinnerte er mich an einen Hund, der
ungeduldig an der Leine zerrt, es kaum noch erwarten kann, auf die Jagd zu
gehen.«
    »Zudem ist er groß und sieht gut aus«, sagte sie.
    »Womit die
Sache beschlossen wäre.«
    Nichols
trat ein.
    »Miss
Carsington gefällt er«, ließ Lisle ihn wissen. »Schicken Sie unseren neuen
Butler herein.«
    Wenig später
    »Nichols
wird Sie nachher
der Dienerschaft vorstellen und durch die Burg führen«, erklärte Olivia
Herrick. »Mit den Damen Cooper und Withcote dürfen wir frühestens gegen Mittag
rechnen.« Sie würden den neuen Butler ungeniert unter die Lupe nehmen und
allerlei anzügliche Bemerkungen machen, aber daran würde er sich gewöhnen
müssen. »Lord Lisle hat einen Plan von Gorewood Castle angefertigt, den Sie
sich gewiss ansehen wollen. Ich fand ihn ausgesprochen hilfreich. Der Grundriss
ist weitaus komplizierter, als es auf den ersten Blick den Anschein hat – aber
vermutlich sind Sie Treppen gewohnt, die ein Geschoss gänzlich übergehen oder
jäh vor einer Wand enden, und mit halben Geschossen, in denen sich Gemächer
finden, die niemand dort vermutet hätte und die genau genommen gar nicht dort
sein können .«
    »Meinen Sie
die Entresols , Miss? Die hatten wir auf Glaxton auch, in der Tat.«
    »Ich habe
sie längst noch nicht alle erkundet«, sagte sie, »aber Nichols hat
vorgeschlagen, das Zwischengeschoss über dem Küchenkorridor als
Dokumentenkammer zu nutzen, weshalb ich die Haushaltsbücher fürs Erste dorthin
habe bringen lassen.«
    Herrick
wandte seinen Blick in besagte Richtung und musterte das Mauerwerk über der Tür
zum Küchenkorridor.
    Seine Art,
rasch den Kopf zu wenden, der scharfe Blick und die leicht gekrümmte Nase
ließen sie an einen Falken denken.
    »Ihre
Räumlichkeiten dürften sich ungefähr auf gleicher Höhe befinden, allerdings im
Nordturm, direkt unter Lord Lisles Gemächern«, erklärte sie ihm.
    Er ließ
seinen Blick ans nördliche Ende des Saals schweifen, wo in einer Ecke der
Empore eine Tür und ein schmaler Korridor in seine Räumlichkeiten führten.
    »Ich sollte
Ihnen wohl besser gleich sagen, dass gestern am Abend ein Gespenst dort oben
aufgetaucht ist«, meinte sie. »Auf der Empore.«
    Die dunklen
Falkenaugen nahmen sie ins Visier. Nicht die Spur von Verunsicherung war in
seinem Blick. »Ein Gespenst, Miss?«
    »Jemand,
der Gespenst gespielt hat«, stellte sie richtig. »Sehr ärgerlich. Seine
Lordschaft begeht gerade das Gelände, um herauszufinden, wie diese Person ins
Haus gelangen konnte.«
    »Mir waren
draußen Spuren von Vandalismus aufgefallen, Miss. Sehr unerfreulich, doch hat
die Burg viele Jahre leer gestanden, was von manchen geradezu als Einladung
aufgefasst werden könnte.«
    »Eine wahre
Verlockung, ich weiß«, sagte Olivia. »Wenn ich mich recht entsinne, erwähnte
auch Seine Lordschaft, dass bei manchen der Treppen die unteren Stufen ganz
oder teilweise fehlten. Im Hof liegen zudem Trümmer herabgefallener
Turmzinnen.«
    »Diese
Verwüstungen schienen mir älteren Datums«, meinte Herrick.
    »Wahrscheinlich
haben die Vandalen es mittlerweile aufgegeben, das Schloss Stein um Stein
abzutragen und zu verscherbeln. Aber der Hof ...« Er schüttelte den Kopf. »Eine
Schande. Ich würde es nicht geglaubt haben, hätte ich es nicht mit eigenen
Augen gesehen.«
    »Was ist
mit dem Hof?«, fragte Olivia. Sie versuchte sich an alles zu erinnern, was sie
gestern gesehen hatte, als Lisle sie herumgeführt hatte. Das Fundament der
Schildmauer war brüchig, einzelne Steine hatten sich gelöst und im Hof
verstreut gelegen. Man hatte aufpassen müssen, wo man hintrat, da der Boden
holperig und uneben war. Aber war ihr irgendetwas seltsam erschienen? Nicht
dass

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