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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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der Kinder getan«, sagte
Rathbourne. »Nun ist mir schon etwas leichter ums Herz.«
    »Wenngleich
ich hoffe, dass Lord Lisle vernünftig genug ist, nicht bei
Nacht in ein Anwesen einzudringen, werde ich einige Posten aufstellen, die das
Mausoleum nach Einbruch der Dunkelheit bewachen«, fuhr Lord Northwick
fort. »So brauchen Sie nicht die ganze Nacht aufpassen und können sich ein
bisschen ausruhen. Sie sollten alles zu Ihrer Zufriedenheit vorfinden.« Er
deutete auf das Cottage. »Während wir bei Tisch sitzen, wird ein Diener Ihnen
das Abendessen vorbeibringen. Genügt Ihr Lakai Ihren Bedürfnissen, oder soll
ich noch jemanden von meinem Personal schicken, der ihm zur Hand geht?«
    »Aber das
ist doch nicht nötig, dass Sie uns Essen bringen lassen«, wehrte
Rathbourne ab. »Wir können im King's Arms essen, wenn wir nachher
zurückkehren.«
    »Sie
brauchen nicht in den Gasthof zurückkehren«, sagte Northwick. »Ich habe
das alte Pförtnerhaus für Sie herrichten lassen. Es ist doch unsinnig,
wertvolle Zeit mit unnötigen Wegen zu verschwenden. Hier haben Sie es auch viel
gemütlicher, das verspreche ich Ihnen. Meine Frau und ich ziehen uns hierher
zurück, wann immer es uns drüben im Haus zu eng wird.«
    Throgmorton
House hatte hundertfünfzig Zimmer.
    Was Lord
Northwick hier suchte, war zweifellos eine Zuflucht vor seiner Familie.
Durchaus verständlich.
    Selbst in
den glücklichsten und harmonischsten Familien konnte man einander von Zeit zu
Zeit furchtbar auf die Nerven gehen. Was indes überraschte, war, dass er seine
Frau mitnahm, wenn er vor seiner Familie flüchtete.
    Lord
Northwick hatte eine romantische Ader, stellte Bathsheba fest. Und seine Frau
war seiner Romanze unverzichtbar.
    Woraus sich
nur eines schließen ließ: Er liebte seine Frau, und das Cottage war ihr
Liebesnest.
    Dennoch
gestattete er seiner ungeheuerlichen Cousine, es mit ihrer Anwesenheit zu
besudeln.
    Ihr blieb
indes keine Zeit, sich darüber zu wundern.
    Peter
DeLucey tauchte am Fuße der Anhöhe auf und kam auf sie
zugaloppiert. »Sie kommen!«, rief er. »Heute Morgen gesichtet worden. An
der Mautschranke von Walcot.«
    Erste Regentropfen fielen, als Peter
DeLucey ihnen versicherte, dass Peregrine und Olivia sich
guter Gesundheit und guten Mutes erfreuten. Sie waren mit einem fahrenden
Händler unterwegs, den der Zollwärter gut kannte. Der Händler hieß Gaffy
Tipton.
    »Die
Nachricht macht bereits die Runde«, sagte Peter. »Wenn wir Glück haben, findet
einer unserer Leute Tipton und Ihre kleinen Landstreicher noch vor Einbruch der
Dunkelheit.«
    Bald nach
dieser ermutigenden Neuigkeit verabschiedeten sich Northwick und sein Sohn.
    Der Himmel
wurde stetig dunkler und der Regen kräftiger. Trotz ihrer Einwände, dass ihr
nicht kalt sei, legte Benedict Bathsheba seinen Rock um die Schultern.
    Bald schon
goss es in Strömen, und sie flüchteten in das Cottage, war doch draußen ebenso
wenig zu sehen wie von drinnen. Das Mausoleum war hinter einer grauen Regenwand
verschwunden.
    »So viel
also dazu, hier oben Wache zu halten«, sagte Benedict und wandte sich vom Fenster ab.
»Ich frage mich nur, wo Thomas steckt.«
    »Hoffentlich
irgendwo im Trockenen«, meinte Bathsheba.
    »Wahrscheinlich
hat er den Wetterwechsel rechtzeitig gespürt und sich vorgesehen«,
sagte Rathbourne. »Vergiss nicht, dass er vom Land kommt.«
    Sie legte
seinen regenfeuchten Rock ab und schüttelte sich fröstelnd.
    »Ich mache
sofort Feuer«, sagte er. »Hoffentlich zieht der Schornstein
ordentlich.«
    Zu
Benedicts Erleichterung schien der Schornstein ebenso wie der
Rest des alten Gebäudes gut in Schuss zu sein. Aber er wüsste nicht, wann er zuletzt ein
Holzfeuer gemacht hatte. Blieb nur zu hoffen, dass das Glück ihm hold war.
    Sie blieb
am Fenster stehen.
    Auf dem
Kaminsims fand sich eine Schachtel mit Zunder. Er öffnete sie und beäugte den Inhalt
argwöhnisch. Hoffentlich war der Zunder nicht feucht.
    »Gleich
wird dir warm werden«, versprach er.
    »Mir ist
nicht kalt«, sagte sie.
    »Du
zitterst vor Kälte«, erwiderte er und machte sich daran, Holz und
Feuerspäne aufzuschichten.
    »Das ist
nur der Schock, der langsam nachlässt«, versicherte sie ihm.
    »Welcher
Schock?«
    »Lord
Northwick«, sagte sie. »Wer hätte gedacht, dass er sich seinem Vater widersetzt.«
    »Northwick
ist kein Kind mehr«, meinte Benedict. »Ein Mann mit Prinzipien und entwickeltem
Moralgefühl tut, was er tun muss. Letztlich ist er nur seinem eigenen

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