Losing Noah - Finding Love (German Edition)

du warst meine Geliebte und ich hoffe, dass
du wieder meine Geliebte sein wirst.«
    Ich
drehe mich zu ihm um, dann hebe ich meine Hand, um ihm eine zu
scheuern. Brant fängt sie ab. »Und ich hoffe, dass du
nicht nur meine Geliebte, sondern auch meine Partnerin sein wirst.
Meine Freundin, vielleicht irgendwann mal meine Frau. Ich liebe dich,
Jenna, wirklich. Ich will keine andere als dich!«
    Ich
versuche, ihm mein Handgelenk zu entziehen, doch sein Griff ist fest,
zwar nicht so, dass es mir wehtut, aber fest genug, um mich
einzuschüchtern. »Lass mich bitte los«, krächze
ich.
    Er
schüttelt den Kopf, dann zieht er mein Handgelenk an seine
Lippen und haucht einen Kuss darauf. »Ich liebe dich von ganzem
Herzen, Jenna. Ich war in meinem Leben noch nie so verliebt, ich
fühle mich, als wäre ich wieder 16 Jahre alt.« Brant
lächelt mich an, dabei beugt er seinen Kopf zu mir herunter.
Seine Rechte ergreift meine linke Hand und er zieht meine Arme hoch,
wie bei unserem ersten Kuss. »Mach das nicht«, drohe ich.
    »Sonst?«,
fragt er.
    »Sonst
schreie ...« Weiter komme ich nicht, denn er küsst mich
schon. Es ist ein zärtlicher, fast keuscher, Kuss, der ein
Feuerwerk in mir zündet. Er drängt sein Becken gegen mich
und ich fühle die leichte Beule zwischen seinen Lenden. Dann
drängelt Brant seine Zunge in meinen Mund. Ich gewähre ihr
Einlass, während ich mich in Gedanken tadele, dass ich das
überhaupt zulasse, und empfange sie mit meiner Zungenspitze.
Unser Kuss wird immer leidenschaftlicher, bis wir von einer
applaudierenden Carrie unterbrochen werden. »Oh mein Gott, du
hast ihm verziehen«, quietscht sie. Ich erröte, habe
Tränen in den Augen und atme schwer. Als ich mich gefangen habe,
mache ich einen Schritt an ihm vorbei und verlasse die Küche.
»Es tut mir leid, Carrie, aber ich muss gehen«, sage ich
eilig, dann laufe ich zur Tür und stürme hinaus.
    »Scheiße«,
fluche ich, als ich merke, dass ich meine Handtasche vergessen habe.
»Warum bringt dieser Scheißkerl mich so aus dem
Konzept?«, frage ich mich und trete gegen die Fahrstuhltüre.
Zum Glück habe ich mich nicht zum Weinen hinreißen lassen.
    »Hun?«
    Ich
sehe zu Ian, der auf mich zukommt. »Ja?«
    »Was
ist denn passiert?«, fragt er.
    Ich
seufze. »Brant ist passiert. Er hat mich geküsst und …
es tut mir leid, dass ich weggelaufen bin, aber dann kam Carrie dazu
und quietschte herum, dass ich ihm verziehen habe … Ich konnte
mich weder ihm noch ihr stellen.«
    »Komm
wieder mit rein. Wir beide setzen uns auf die Terrasse und trinken
unseren Kaffee«, sagt Ian. Er ergreift meine Hand und bringt
mich wieder in seine Wohnung. Ich vermeide es, Brant und Carrie
anzusehen und gehe direkt auf den Balkon, wo ich mich hinsetze. Ian
läuft wieder hinein und kommt ein paar Wimpernschläge
später mit unseren Tassen, von denen er mir eine gibt, zu mir
zurück. »Ihr habt euch also geküsst?«
    Ich
nicke. »Ja, ich … ich war überfordert und dann habe
ich mich darauf eingelassen, weil ...«
    »Weil
du immer noch etwas für ihn empfindest«, beendet er meinen
Satz. »Ja«, hauche ich. In meinem Nacken kribbelt es. Ich
weiß ganz genau, dass die beiden uns beobachten und
wahrscheinlich versuchen, uns zu belauschen, doch ich verdränge
dieses unangenehme Gefühl. »Er löst ein totales Chaos
in mir aus.«
    Ian
räuspert sich. »Liebst du ihn noch oder ist es nur
Begehren?«
    Ich
hebe meinen Zeigefinger, um ihn zu zeigen, dass es sich um Punkt eins
handelt.
    Er
hebt eine Augenbraue. »Ich dachte, du bist über ihn
hinweg.«
    »Das
dachte ich auch, aber vorhin … dieses Knistern und die
Gefühle, das Herzklopfen … alles war schlagartig wieder
da«, wispere ich. Er atmet tief ein. »Sei ehrlich …
Willst du ihn zurück?«
    Ich
sehe ihn gequält an. »Ich weiß es nicht«,
antworte ich kopfschüttelnd.
    »Hun,
wenn alle deine Gefühle zurück sind, musst du entweder noch
einen Versuch mit ihm wagen oder du wartest, bis es ganz abgeflaut
ist«, sagt er.
    »Was
würdest du tun?«, will ich erfahren.
    »Oh,
Hun, ich würde mich mit dir in einen Raum einschließen und
… böse Dinge mit dir anstellen, bis es mir reicht.«
Er zwinkert mir zu. Ich schmunzele, sein Humor ist zwar etwas
grenzwertig, aber damit lockert er die Situation gewaltig auf. »Und
das soll ich mit Brant auch tun?«
    »Nein,
lass dich von ihm schick ausführen – glaub mir, er hat das
Geld dafür – geh mit ihm spazieren oder ins Kino …
Lerne ihn erst mal richtig kennen, bevor