Lost Land, Der Aufbruch
Moment lang war die ganze Welt hell und klar, und er erkannte, wie das Ganze enden würde. Erfüllt von Schrecken und Trauer wusste er, dass er nur einen Weg beschreiten konnte und dieser Weg war rot vor Blut. Preacher Jack hob seinen Säbel zum letzten Hieb. Alles mündete in einer Abwärtsspirale.
Benny war so weit zurückgewichen, wie er nur konnte. Neben ihm kniete Tom, aus dessen Bauch Blut quoll und auf seine Oberschenkel lief. Tom griff über die Schulter nach seinem Schwert.
»Gameland ist geschlossen«, flüsterte er. »So lautet das Gesetz.«
»Es gibt kein Gesetz«, fauchte Preacher Jack und stürmte vorwärts. Benny duckte sich vor dem Hieb und streckte die Hand nach Tom aus. Tom wollte sein Schwert ziehen, aber er hatte nicht mehr genug Kraft. Er wusste es. Preacher Jack wusste es und Benny und Nix wussten es. Das Schwert steckte noch halb in der Scheide, als sich Toms Hand kraftlos öffnete.
Doch direkt unter Toms Hand schloss sich Bennys Hand um das Heft. Sein Griff war noch unsicher und nicht richtig platziert, aber es lag Kraft darin. Benny wirbelte herum und riss das Schwert aus der Scheide. Er drehte sich weiter, Preacher Jacks Säbel zischte durch die Luft, Benny drehte sich weiter ⦠und weiter â¦
Und die Zeit blieb stehen.
Groà und triumphierend stand Preacher Jack da, die Lippen zu seinem schiefen Grinsen verzogen.
Tom Imura kniete mit hängendem Kopf und leeren Händen auf dem Boden.
Zwischen Tom und Preacher Jack stand Benny, die rechte Hand seitlich ausgestreckt, verlängert durch das Schwert â Toms Kami Katana, das Dämonenschwert â, das weit in die Nacht hineinreichte. Entlang der silberfarbenen Klinge zogen sich Schlieren, glänzend wie schwarzes Ãl.
Preacher Jack sprach als Erster.
»Nein«, sagte er nur.
Leise. Gurgelnd.
Dann glitt der Säbel aus seiner Hand und wie in Zeitlupe kippte der alte Mann rückwärts und fiel ins Gras. Eine schwarz glänzende Linie führte von einer Seite seiner Kehle zur anderen.
Nix schaute zu Benny hoch und sah, dass zuerst sein Arm und dann seine Lippen zu zittern begannen. Rasch sprang sie auf die FüÃe, zog ihn zu sich und drückte seinen Arm herunter. Als das Katana zu Boden fiel, schwebten Blutstropfen durch die Luft.
Chong rappelte sich auf, schob die FuÃspitze unter Preacher Jacks Schulter und rollte ihn zur Seite. Dann bückte er sich, zog ein Messer aus dem Gürtel des Predigers, platzierte die Spitze an den Optimalpunkt und stieà zu. Tränen glänzten wie geschmolzenes Silber auf seinen Wangen, aber seine Augen waren so hart wie Stein.
Dann wandte er sich zu Benny um, der kurz nickte. Lilah kam mühsam auf die Beine und die vier umringten Tom. Tränen liefen ihnen über das Gesicht, als sie Toms Bandagen richteten und seinen Kopf in Bennys Schoà legten. Aus dem Wald kamen andere Kopfgeldjäger herbeigelaufen. Solomon Jones und Sally waren die ersten, gefolgt von J  -  Dog und den anderen. Sie entzündeten Fackeln und durchwühlten ihre Verbandskästen.
»Oh Gott«, rief Sally, als sie sich die Wunde an Toms Brust anschaute. »Gebt mir Nadel und Faden.«
Tom lächelte und schüttelte ganz leicht den Kopf. »Nein«, sagte er. »Nein â¦Â«
Nix sah die Kopfgeldjäger an und auf ihrem Gesicht zeichneten sich Wut und Panik ab. »Wir müssen etwas tun!«
Sally Two-Knives zog Nix zu sich und drückte sie an die Brust, trotz der Schmerzen, die ihr diese Geste bereiten musste.
Solomon kniete sich auf den Boden und berührte Toms Arm. »Wir kümmern uns um sie, Tom«, versprach er. »Wir bringen sie alle nach Hause â¦Â«
»Nein, Solomon«, hauchte Tom. »Nein ⦠das ist ⦠ihre eigene Entscheidung. Es ist ihr Leben ⦠ihre Wahl.«
Solomon nickte und hatte Tränen in den Augen, als er sich setzte.
»Benny«, sagte Tom so leise, dass nur sein Bruder ihn hörte.
Benny beugte sich zu ihm hinunter. »Ich bin hier, Tom.«
»Benny ⦠ich ⦠du musst mir etwas versprechen.«
»Alles, Tom ⦠aber bitte ⦠Sag mir, was ich tun soll.«
Tom hob die andere Hand und zeigte nach Osten, wo der Morgen anzubrechen schien und Hoffnung weckte. »Geht weiter«, flüsterte er. »Geht weiter, bis ihr findet, wonach ihr sucht. Du und Nix. Und Lilah.«
»Das werden wir«,
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