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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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willst heute Abend doch frisch und munter aussehen und Colonel Ogley umgarnen. Dann musst du dich rasch umziehen, dein Gesicht schminken und dich in Carmen verwandeln. Wenn du dann Colonel Ogley begegnest, musst du ihm die Szene vorspielen, die seine dramatische Phantasie ihm vorgaukelt.«
    »Ich weiß. Du hast Recht.«
    »Waldemars Leben hängt von dir ab. Die Gerechtigkeit selbst hängt von dir ab. Und ich..., ich vertraue dir vollkommen.« Mit den Fingerspitzen liebkoste er ihren Nacken. »Ich habe noch nie eine Frau getroffen, die genauso klug, talentiert
oder auch nur so schön war. Ich möchte mich den Rest deines Lebens um dich kümmern.«
    O Gott. Ich liebe ihn!
    Natürlich liebte sie ihn. Daran hatte nie auch nur der geringste Zweifel bestanden. Dieses Gefühl für ihn hatte sie beinahe widerstandslos in diese gefährliche Situation gebracht, in diese Täuschung. Sie kannte Robert nicht wirklich, aber sie war für ihn entflammt, und das war gefährlich. Sehr gefährlich.
    Und dass sie ihn liebte, machte es noch gefährlicher.
    »Ich werde tun, was du möchtest. Ich werde so lange schlafen, wie ich kann, und dir dann den Rest des Tages zur Verfügung stehen.«
    »Gut. Ich habe dich nämlich viel zu lange wachgehalten.«
    Sie errötete. Sie war mehr als wach gewesen. Sie war überwältigt gewesen.
    »Und jetzt gehen wir zurück in dein Gemach«, sagte er mit dieser tiefen, leisen Stimme, die ihre Knochen in Honig verwandelten. »Ich werde dafür sorgen, dass uns niemand sieht.«
    »Uns?« Beunruhigt drehte sie sich in seinen Armen um und sah ihn an. »Du kannst mich nicht zurückbringen. Wenn jemand mich mit dir sehen würde, wäre das ein Desaster.«
    »Glaubst du wirklich, dass ich dich den Gefahren dieses Weges über den Rasen und durch die Flure ganz allein überlassen würde?« Er sah ihr tief in die Augen. »Nach all dem, was zwischen uns geschehen ist?«
    Nein, ganz bestimmt nicht. Er hatte ihr nicht rücksichtslos seinen Willen aufgezwungen und sie mit seiner Leidenschaft gezeichnet, damit ein anderer Mann das sah. Er würde sie zu ihrem Gemach begleiten, und dafür sorgen, dass niemand sie entdeckte.
    Sie konnte nur beten, dass niemand sie sah.

    Als er den weiten, braunen Umhang holte, kämmte sie sich mit zitternden Fingern durchs Haar und versuchte, sich davon abzuhalten, die Frage zu stellen, die ihr auf der Zunge brannte. Aber als er sie in den Mantel hüllte und sie an sich zog, konnte sie es sich doch nicht verkneifen. »Warum hast du das gemacht? Letzte Nacht? Mit mir? Warum hast du mich genommen wie ein... Wikinger, der eine Siedlung erobert?«
    Er hob ihr Kinn, schaute ihr in die Augen und gab ihr die Antwort, die sie nicht hören wollte. Er wiederholte die Worte, die sie auf dem Flur vor seinem Arbeitszimmer zu ihm gesagt hatte. »Weil du mich brauchtest. Weil du mich brauchtest!«
     
    Larissa verzog höhnisch den Mund. Sie hatte diese verächtliche Grimasse häufig vor dem Spiegel geübt und konnte damit erfolgreich auch nur den Anflug einer Hoffnung anderer Debütantinnen unterminieren, etwa zur Schönen des Balls gekürt zu werden. Außerdem konnte sie damit liebeshungrige, aber ungeeignete, weil arme Verehrer zurückweisen. Als Larissa jetzt zusah, wie Lord Hepburn Prinzessin Clarice in seinem braunen Umhang über den Rasen führte, fühlte sich dieser Hohn jedoch sehr echt an.
    Prinzessin Clarice. Dieses Miststück. Kein Wunder, dass sie es gewagt hatte, sich Larissa zu widersetzen. Sie schlief mit Seiner Lordschaft. Wälzte sich wie eine läufige Schlampe auf seinen Laken, und nahm zweifellos Geld für ihre Dienste. Nun gut. Larissa würde diese Information bewahren, bis der richtige Moment gekommen war. Und dann würde ihre königliche Hoheit aus Dingsbums teuer für ihre Anmaßung zahlen.
    O ja, Prinzessin Clarice würde bezahlen.

23
    Liebe ist wie ein Fieber.
Je mehr Angst man davor hat, desto eher erwischt es einen.
     
DIE ALTEN VON FREYA CRAGS
     
     
     
     
     
    C larice konnte nicht schlafen, obwohl sie es gern wollte. Sie wusste, dass sie körperlich und psychisch vollkommen erschöpft war. Sie wusste, dass sie heute Abend auf der Hut sein musste. Aber ungebetene Zweifel und ein merkwürdiges Hochgefühl ließen ihr keine Ruhe.
    Was allerdings nicht so unerklärlich war. Sie lächelte die fetten Cherubine an, welche die Decke ihres Schlafgemachs zierten. Sie war verliebt. Zum ersten Mal in ihrem Leben liebte sie vollkommen, Hals über Kopf und wahrhaftig.
    Und dann auch

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