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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch ausgerechnet Lord Robert MacKenzie, den Earl von Hepburn! Den denkbar unpassendsten Mann!
    Unpassend. O ja! An genau diesem Punkt setzten ihre Zweifel ein. Sie konnte Großmutter fast hören. Von allen unpassenden Männern ausgerechnet diesen! Was hast du dir dabei gedacht, Clarice Jayne Marie Nicole? Ein einfacher Earl? Du bist eine Prinzessin, und zwar nicht irgendeine Prinzessin, sondern eine Prinzessin von Beaumontagne!
    Clarice zuckte zusammen, drehte ihr Kissen herum, suchte
eine kühle Stelle für ihre Wange und versuchte, den Widerhall von Großmutters autoritärer, formeller Stimme in ihrem Kopf zu ignorieren.
    Was sie wieder an Robert denken ließ. Ihr Körper fühlte sich zerschlagen an, aber es war ein wundervolles Gefühl, als hätte sie einen ganzen Tag in Freiheit auf Blaize’ Rücken genossen und wäre über Wiesen und Hügel geritten.
    Sie lachte leise. Robert würde dieser Vergleich sicher nicht gefallen. Aber sie liebte ihn, und wenn sie an ihn dachte, an seine tiefe Stimme, seine blauen Augen, die von diesen sündhaft langen dunklen Wimpern umrahmt wurden, an sein langes, schwarzes Haar, dann durchfuhr ein Schauer der Erregung ihren Körper, der ganz anders war als jede Begeisterung, die sie bis dahin verspürt hatte. Sie konnte einfach nicht aufhören zu lächeln. Es war eine Schande. Sie schämte sich.
    Es war tatsächlich beschämend, denn erst gestern war Amy zu ihr gekommen, um mit ihr zu reden. Clarice hatte sie einfach im Stich gelassen und war zu Robert gegangen. Dabei hatte die Familie doch Vorrang. Das wusste Clarice. Großmutter hatte es ihnen eingebläut. Und Amy… Amy brauchte sie auch. Sicher, Amy war im Moment nicht glücklich mit ihr, aber Clarice kannte die Wahrheit. Amy war ein verwirrtes Kind, das eine Führung suchte.
    Clarice biss sich auf die Unterlippe. Amy hatte sie darauf hingewiesen, dass Clarice jünger gewesen war als Amy jetzt, als sie die Verantwortung für ihre kleine Schwester übernehmen musste. Aber Clarice war viel zu rasch erwachsen geworden. Sie wollte Amy vor dem Schock eines solch raschen Übergangs in das Erwachsenenleben bewahren, und das würde sie auch tun. Sobald der Ball vorbei war, würde sie nach Freya Crags fahren und die Sache mit Amy klären.
    Sie fragte sich, ob Robert Amy auch in MacKenzie Manor
leben lassen würde. Er wusste ja nicht, dass ihre Schwester in Freya Crags war, aber er zeigte viel Verantwortungsgefühl für seine eigene Familie und auch für Waldemar.
    Clarice rekelte sich unter dem Laken, als sie sich Robert vorstellte. Er war alles, wonach sich eine Frau sehnen konnte. Er war gutaussehend, aufrichtig und ein Liebhaber, wie sie ihn sich niemals vorgestellt hätte. Gott sei Dank, denn sie hätte lange nach einem solchen Mann suchen können.
    Aber er vermutete die Wahrheit, was Amy anging. Vielleicht würde es ihm missfallen, wenn das Geheimnis gelüftet wurde, vor allem, wenn ihm klar wurde, dass Amy deshalb in das Dorf gereist war, um zu helfen, die geheimen königlichen Cremes zu verkaufen.
    Clarice richtete sich auf, als sie darüber nachdachte. Vielleicht würde er ihren wohlüberlegten Schwindel nicht billigen, obwohl er selbst einen solchen Betrug für heute Abend plante. Männer reagierten höchst unlogisch, wenn es um Betrug ging. Für die Ehre war zwar jedes Mittel recht, aber nicht, wenn es darum ging, eine Familie vor dem Verhungern zu retten.
    Außerdem hatte Robert nichts davon gesagt, dass sie länger als heute Abend bleiben sollte. Sie war es gewesen, die gestern erklärt hatte, dass sie mit ihm schlafen würde, bis seine Charade vorbei war und es Zeit für sie wurde abzureisen. Vielleicht glaubte er ihr ja.
    Sie schlug die Laken zurück. Vielleicht wollte er keine Prinzessin, schon gar keine, die mit ihm geschlafen hatte, mit ihm lebte und die Moral seiner jüngsten Schwester in Gefahr brachte. An seiner Stelle würde Clarice jedenfalls genauso empfinden.
    Sie nahm ihr Gewand vom Stuhl, wo das Dienstmädchen es bereitgelegt hatte, zog es über ihr Nachthemd und schloss
die Knöpfe auf dem Rücken. Sie konnte das sehr gut selbst machen, schließlich war sie fast ihr ganzes Leben ohne Dienstmädchen ausgekommen. Sie schlüpfte in ihre Schuhe, bürstete sich das Haar und überlegte, was sie tun sollte. Dann ging sie hinunter zu der Frau, der sie ihre Ängste anvertrauen konnte. Zu Lady Millicent.
    Sie fand Millicent in dem Ballsaal, in dem die Dienstboten herumliefen. Die Lady von Hepburn trug ihr ältestes Kleid

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