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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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mein Vater, und ich sollte ihn ehren.«
    »Du bist seine Tochter, was bedeutet, dass er sich hätte um dich kümmern sollen. Um uns alle. Stattdessen hat er uns zu Prügelknaben gemacht.«
    Es schockierte Millicent, dass Robert aussprach, was sie selbst immer gedacht hatte. Und gleichzeitig erlaubte es ihr, das Mitgefühl zu zeigen, das sie zwar immer empfunden, aber mit Rücksicht auf Roberts Stolz unterdrückt hatte. »Er hat Prue oder mich nie geschlagen. Den Stock hat er nur bei dir benutzt. Es tut mir so leid, dass ich ihn nicht aufhalten konnte.«
    »Er hat dich auch geschlagen. Gnadenlos und ohne Unterlass. Er hat dich mit Worten verprügelt, und es tut mir leid, dass ich dem nicht Einhalt gebieten konnte.«
    »Ich weiß. Das weiß ich.«
    Als Robert fort war, wie ein gemeiner Soldat an die Armee verkauft, nicht wie der Sohne eines Adligen, der er war, hatte nur das Andenken an ihre Mutter Millicent den Mut gegeben, sich zwischen Prudence und ihren Vater zu stellen. Meistens hatte sie auch Erfolg gehabt und die Boshaftigkeit ihres Vaters von Prudence ferngehalten und auf sich selbst gelenkt.
    Prudence wusste nichts davon, das naive Kind. Aber jeder dieser elenden Momente war Millicents Opfer wert gewesen, denn Prudence war unschuldig und lebhaft, das genaue Gegenteil von Millicent. Prudence würde eine strahlende Debütantin
werden. Sie würde tanzen, flirten, heiraten und Kinder bekommen. Sie würde all das leben, wovon Millicent nicht einmal zu träumen wagte, und das war Millicents Aufopferung wert gewesen.
    »Es tut mir leid, dass ich dich Vater ausgeliefert habe«, sagte Robert. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Ich mir auch um dich, die ganze Zeit, solange du fort warst. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft, dass es auf der Halbinsel besser für dich laufen würde.« Sie klang albern, und sie musste sich erklären. »Bitte glaube mir, ich halte Krieg nicht für einfach. Aber ich hatte gehofft, sobald du von Vater weg und unter anderen jüngeren Männern wärst, hättest du auch gelegentlich Spaß, ich meine männlichen Spaß.«
    Zum ersten Mal wirkte Robert entspannt. Er lehnte sich zurück und schaute sie an. »Männlichen Spaß, hm? Was könnte das denn wohl sein?«
    Er neckte sie. Er neckte sie tatsächlich! Es war fast so wie früher, wenn Vater jemanden besuchte und sie allein und glücklich waren. »Du weißt schon.« Sie machte eine vage Handbewegung. »Trunk, Kartenspiel und... Frauen!«
    Robert lachte bellend. »Das gab es auch, Millicent. Ich verspreche dir, davon gab es auch etwas.«
    Sie betrachtete ihn besorgt. »Aber meistens war es schwer?«
    Er tat seine Reisen mit einem Schulterzucken ab. »Was ich sagen wollte, Millicent, war, dass ich für alles dankbar bin, was du für mich getan hast. Du hast mehr für mich, für Prudence und für den Besitz getan, als hundert Frauen vermöchten, und du hast es ohne jedes Klagen getan. Obwohl du allen Grund gehabt hättest, dich zu beschweren.« Er sah ihr in die Augen. »Ich danke dir, und ich möchte dir auch sagen, wie sehr ich dich bewundere. Du bist eine Schwester, wie kaum ein Mann sie hat, und ich danke Gott jede Nacht für dich. Vor
allem jetzt, wo es so viel Arbeit macht, diesen Ball erfolgreich zu gestalten.«
    Millicent wusste nicht, was sie sagen sollte. Niemand hatte ihr jemals seine Bewunderung ausgedrückt. Sie hatte so etwas nicht erwartet, aber es gefiel ihr.
    »Jetzt bin ich wieder hier und nehme mich der Dinge an. Ich weiß, dass ich es bisher nicht sonderlich gut gemacht habe, aber für die Zukunft verspreche ich Besserung. Was jedoch heute Abend angeht... Ich bitte dich, nimm dir Zeit, die Früchte deiner Arbeit zu genießen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Tanze, trinke, iss und plaudere«, erwiderte er. »Tun das nicht die Ladys auf einem Ball?«
    »Ich weiß es nicht«, erklärte sie etwas kühl.
    »Ich habe das Falsche gesagt. Entschuldige bitte.« Er stand auf und verbeugte sich. »Ich hätte dich nicht damit behelligen sollen.«
    Sie wollte ihn nicht verscheuchen. Nicht, wenn er den Eindruck machte, als würde er unter Stress leiden. »Robert, setz dich. Du kannst mich um alles bitten, das weißt du. Ich werde mein Bestes für dich tun.«
    Mit gespieltem Zögern hockte er sich auf den Rand der Couch. »Du könntest mir einen Gefallen tun.«
    »Alles«, wiederholte sie.
    »Lord Tardew ist ein Freund von mir. Du erinnerst dich doch sicher an Corey. Er war oft genug hier zu Besuch.«
    »Ja, ich erinnere mich an

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