Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
laszives Kleid war, und ihr traten fast die Augen aus den Höhlen, als sie es sah.
    »Mylady?« Ihre Zofe kam herein. »Seine Lordschaft hat mir befohlen, Euch beim Anziehen und Frisieren zu helfen. Solltet Ihr weitere Hilfe benötigen, könnt Ihr Euch jederzeit an Prinzessin Clarice wenden.«
    Bei dem Angebot straffte sich Millicent. »Nein. Ich weiß, was ich tun muss. Ich muss es nur machen.«

24
    Eine Prinzessin trägt immer ein Taschentuch bei sich und überprüft ihre Knöpfe, bevor sie einen Ballsaal betritt.
     
DIE KÖNIGINWITWE VON BEAUMONTAGNE
     
     
     
     
     
    M illicent hatte noch nie erlebt, dass Menschen sie auf diese Art und Weise ansahen, verwirrt und ungläubig. Als Colonel Ogley und Mrs. Ogley den Saal betraten und mit Applaus begrüßt wurden, glotzte der Colonel sie mit offenem Mund wenig elegant an, als hätte ihn der Schlag getroffen.
    Doch Millicent hielt sich an Prinzessin Clarice’ Ratschlag, und schritt, ein Lächeln auf dem Gesicht, durch den Ballsaal. Sie glitt mehr, als sie ging, und die dünne Seide des kirschroten Kleides schwang um ihre Beine. Sie fragte sich, ob die Gentlemen sehen konnten, dass sie keinen Unterrock darunter trug.
    Nach dem entsetzten Ausdruck auf Mrs. Trumbulls länglichem Gesicht konnte man das offenbar sehr gut erkennen.
    Die Locken ihres frisch gebrannten Ponys wischten aufreizend über ihre Stirn wie Mücken, die um ihre Haut schwärmten. Sie konnte sich kaum davon abhalten, danach zu schlagen, aber sie hielt ihre Arme elegant angewinkelt an ihren Seiten, als sie durch den Saal ging. Der Ballsaal war genauso prachtvoll geschmückt, wie sie es sich erhofft hatte,
und als sie sich umsah, bemerkte sie, dass Lady Mercer, Lady Lorraine und Mrs. Symlen zufrieden lächelten. Die Debütantinnen waren vor Ehrfrucht fast starr, und selbst Lady Blackston nickte anerkennend.
    Millicent gab dem Dirigenten des Orchesters das Zeichen, zu beginnen, dann drehte sie sich zu den prachtvoll gekleideten Gästen im Ballsaal herum und lächelte vornehm. Sie würde selbstbewusst sein, und wenn es sie umbrachte.
    Etwas verblüfft musste sie feststellen, dass ihr der fassungslose Blick der jungen Larissa, die sie mit offenem Mund anglotzte, gefiel. Vor allem, weil Larissas Stirn von einem roten, hässlichen Eiterpickel genau zwischen den Augen verunstaltet wurde.
    Mit der Begeisterung eines jungen Welpen sprang Prudence auf sie zu. »Du erlaubst mir nicht, mein Kleid anzufeuchten, und dann siehst du selbst so aus?«, platzte sie heraus.
    Millicents Selbstvertrauen verpuffte schlagartig. »Wirke ich lächerlich?«
    »Im Gegenteil! Du siehst hinreißend aus, ganz und gar nicht wie du selbst. Und du trägst dieses atemberaubende rote Kleid, während ich« - Prudence zupfte unzufrieden an ihrem blauen Rock - »mich mit diesem langweiligen alten Fetzen begnügen muss.«
    »Du siehst entzückend aus und bist höchst schicklich für jemanden deines Alters gekleidet.«
    »Ich will aber nicht schicklich angezogen sein. Ich will auch so hinreißend aussehen wie du!«
    »Wenn du erst in meinem Alter bist, kannst du auch kirschrote Kleider tragen.« Millicent senkte die Stimme und lenkte Prudence so gut ab, wie sie konnte. »Hast du eigentlich schon Larissas Pickel bemerkt?«
    Prudence neigte sich zu Millicent. »Ja, ist das nicht
schrecklich? Wir anderen haben keine Pickel, weil wir die geheimen königlichen Cremes benutzt haben. Das wird Larissa lehren, auf ihre Mutter zu hören. Hast du schon Prinzessin Clarice gesehen? Sieht sie nicht einfach umwerfend aus?«
    Millicent sah sich um. Am Rand des Ballsaals stand Prinzessin Clarice in einem schimmernden Kleid aus Silbersatin, das kleine blaue Borten an den Trägern und ein dunkelblaues Seidenband hatte, das unter ihren Brüsten hindurchführte. Sie trug ihre goldenen Locken streng zurückgebunden, was ihrem Gesicht ein vornehmes Aussehen verlieh. Auf ihrem Kopf wippte eine Pfauenfeder. »Sie ist wunderschön, wie immer«, erklärte Millicent.
    Robert kam herein. Er bot Prinzessin Clarice seinen Arm und machte mit ihr die Runde durch den Saal.
    Prudence spitzte die Lippen zu einem lautlosen Pfiff. »Unser älterer Bruder sieht auch sehr gut aus. Larissa hat Recht. Er ist der Fang der Saison. Zu schade, dass sie mit diesem Pickel keine Chance hat.«
    Die beiden Schwestern kicherten fröhlich.
    »Vielleicht kann Prinzessin Clarice ihn ja für sich gewinnen«, spekulierte Prudence.
    Millicent faltete sittsam die Hände vor sich. »Möglich ist

Weitere Kostenlose Bücher