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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zer­knit­ter­tes Ge­sicht durch ein Sei­ten­fens­ter, und ich sah ihn im Wi­der­schein der Po­si­ti­ons­leuch­ten grin­sen.
    Als die Tür hin­ter mir zu­fiel, und ich mich ne­ben den Zwerg setz­te, ent­blö­ßte er sein Ge­biß noch mehr.
    »Da ha­ben sich der Herr einen ge­müt­li­chen Tag ge­macht, wie?« frag­te er.
    Ich streck­te den Dau­men nach oben und gab ihm da­mit zu ver­ste­hen, daß er schleu­nigst star­ten soll­te. Er tat mir den Ge­fal­len. Auf­at­mend lehn­te ich mich zu­rück. Ich war froh, aus die­ser Ge­gend ver­schwin­den zu kön­nen.
     
    Der Zeit­de­for­ma­tor stand auf dem Clis­ham in ei­ner Hö­he von et­wa 700 m. Sei­ne Po­si­ti­on war un­güns­tig, da er sich auf ei­nem frei­en Feld be­fand und schon von wei­tem zu se­hen war.
    »Wir müs­sen hier weg«, er­klär­te Han­ni­bal, als wir lan­de­ten. »Vor An­bruch der Dun­kel­heit ist ein Auf­klä­rer in der Nä­he ge­we­sen. Wir müs­sen wohl mit ei­ner Kom­pa­nie von Du­del­sack­pfei­fern rech­nen, die uns die rech­ten Tö­ne bei­brin­gen wol­len.«
    »Vor mor­gen früh wer­den sie nicht hier sein«, ant­wor­te­te ich. Das Ge­län­de war zu un­weg­sam. In der Nacht konn­ten die Sol­da­ten kaum vor­an­kom­men.
    Ich be­trat den Zeit­de­for­ma­tor durch das Mann­luk. Im In­nern der Ka­bi­ne sah es un­ver­än­dert aus. Gold­stein und Al­li­son ar­bei­te­ten an der mar­sia­ni­schen Ma­schi­ne­rie, die an­de­ren sa­ßen auf ih­ren Plät­zen.
    »Wann kön­nen wir star­ten?« frag­te ich Gold­stein.
    »Viel­leicht in vier­und­zwan­zig Stun­den. Frü­her aber auf gar kei­nen Fall.«
    Ich dach­te an die Sol­da­ten, die an­marschie­ren wür­den. Das konn­te ja hei­ter wer­den.
     
    Der Zwerg weck­te mich. Ich war so­fort da.
    »Sie kom­men«, sag­te er.
    Ich blick­te auf mein Chro­no­me­ter. Es war be­reits 11 Uhr. In al­ler Ei­le er­hob ich mich und mach­te mich frisch. Als ich sah, daß Ki­ny nach drau­ßen ge­hen woll­te, hielt ich sie zu­rück.
    »Du bleibst hier, Klei­nes«, sag­te ich. »Wir wol­len kein Ri­si­ko ein­ge­hen.«
    Gold­stein und Fra­mus G. Al­li­son ar­bei­te­ten wei­ter, als sei nichts ge­sche­hen. Oberst Reg G. Stea­mers, Ma­jor Na­ru Ke­no­ne we, Dr. Kenji Nis­hi­mu­ra und Dr. Sa­my Ku­lot wa­ren be­reits drau­ßen, als ich den Wür­fel ver­ließ. Sie stan­den hin­ter ei­ni­gen Fels­bro­cken und späh­ten ins Tal hin­ab. Ich ge­sell­te mich zu ih­nen.
    »Man hat Sie zu früh ge­weckt«, kri­ti­sier­te Sa­my Ku­lot. »Sie sind we­nigs­tens noch zehn Ki­lo­me­ter von uns ent­fernt.«
    Ich lä­chel­te. Der Arzt hat­te sich ge­wal­tig ver­schätzt. In der kla­ren Luft konn­te man sich al­ler­dings täu­schen.
    »So groß sind die Un­ter­schie­de zu den Ge­gen­den mit we­ni­ger sau­be­rer Luft nun auch wie­der nicht«, er­wi­der­te ich. »Fünf Ki­lo­me­ter sind es. Mehr nicht.«
    »Schlimm ge­nug«, sag­te der Zwerg. »Warum blei­ben sie nicht, wo sie sind? Das wä­re doch für al­le Tei­le be­que­mer.«
    Von Wes­ten her nä­her­te sich ein Flug­zeug. Wir zo­gen uns in den Wür­fel zu­rück. Mit Hil­fe der Au­ßen­ka­me­ras be­ob­ach­te­te ich, daß der Pi­lot uns fo­to­gra­fie­ren woll­te. Das konn­te ich nicht zu­las­sen. Der Zwerg blick­te mich an. Ich nick­te ihm un­merk­lich zu.
    Ich wer­de dem vor­wit­zi­gen Kna­ben eins auf sein Ge­hirn ge­ben , si­gna­li­sier­te er mir auf pa­ra­psy­chi­scher Ba­sis. Gleich­zei­tig wand­te er sich dem Mann­schott zu und griff an. Sei­ne Pa­ra­kräf­te schlu­gen ei­ne Ener­gie­b­rücke zu dem be­dau­erns­wer­ten Pi­lo­ten, den ich vor­sich­tig be­ob­ach­te­te. Ich spür­te, wie der Mann plötz­lich ins Lee­re zu stür­zen glaub­te. Die Ka­me­ra ent­fiel sei­ner Hand. Er riß die Ar­me hoch und preß­te die Hän­de an die Stirn. Für ei­ni­ge Se­kun­den glaub­te er, den Ver­stand zu ver­lie­ren. Dann war auch schon al­les vor­bei. Han­ni­bal zog sich zu­rück.
    Der Flie­ger hat­te al­le Hän­de voll zu tun, sei­ne Ma­schi­ne ab­zu­fan­gen. Buch­stäb­lich im letz­ten Mo­ment ge­lang es ihm, sie hoch­zu­zie­hen und vor ei­ner Fels­na­del zu be­wah­ren. Pa­nik­ar­tig ent­fern­te er sich von uns. Sei­ne Ka­me­ra

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