Losung Takalor
völlig egal, ob sie mit einem Zeitparadoxon ein Chaos anrichten oder nicht. Sie wollen nur ’raus aus dieser Zeit.
Ich blickte zu Goldstein hinüber. Zusammen mit Framus G. Allison und Oberst G. Steamers, dem Mengen-Ultralogisten, versuchten sie, sich aus dem energetischen Fesselfeld der Marsianer zu befreien.
Ich war mir darüber klar, daß die Bemühungen der Spezialisten erfolglos bleiben würden. Wir würden erst weiterkommen, wenn die Marsianer damit einverstanden waren. Solange wir nicht wußten, wo sie sich aufhielten, konnten wir nichts tun. Sie kannten sich mit der Technik des Deformators weitaus besser aus als wir. Schaltvorgänge, die für sie so selbstverständlich waren, daß sie gar nicht mehr darüber nachdachten, erforderten bei uns lange Diskussionen zwischen Goldstein und Allison. Daher war es gar keine Frage, wer hier wem überlegen war.
Wir saßen fest. Goldstein konnte uns aus dieser Situation nicht befreien. Hier mußten andere Mittel eingesetzt werden. Ich war davon überzeugt, daß wir die Marsianer finden und mit psychologischen Mitteln bezwingen mußten.
Warum sprechen wir sie nicht direkt an? forschte der Zwerg telepathisch.
Es wäre zu früh , antwortete ich auf die gleiche Weise. Sie wollen den Deformator. Sie sind draußen, wir sind drin. Unsere Position ist daher trotz allem immer noch besser als ihre. Wir müssen warten. Sie werden sich melden.
Mit knappen Worten teilte ich den anderen mit, zu welcher Ansicht wir gekommen waren. Kiny Edwards wußte bereits Bescheid. Sie hatte uns belauscht. Sie tat mir leid. Sie sah erschöpft aus, und ich bereute, daß wir sie mitgenommen hatten. Ich fürchtete, daß dieser Einsatz über ihre Kräfte gehen würde.
»Und wie lange, bitte, sollen wir hierbleiben?« fragte Dr. Sa my Kulot.
»Das wird sich zeigen«, erwiderte ich ausweichend. Mir gefiel sein Ton nicht.
»Wird es das«, sagte er ironisch. »Dann darf ich wohl darauf aufmerksam machen, daß wir uns genau in dem Gebiet befinden, in dem in etwa achtundzwanzig Stunden die Seeschlacht zwischen den Briten und den Deutschen beginnen wird.«
Bestürzt rechnete ich nach. Der Paradiagnostiker hatte recht. Seine Positionsermittlung stimmte haargenau. Noch war kein Kriegsschiff in unserer Umgebung zu sehen. Auf den Radarschirmen zeichneten sich jedoch deutliche Reflexe ab. Sie hatten uns nicht interessiert, weil sie Schiffe anzeigten, die noch weit von uns entfernt waren. Das aber würde sich bald ändern.
»Wie groß sind unsere Chancen, daß wir es doch noch schaffen?« fragte ich Goldstein.
Er schüttelte den Kopf.
»Sie existieren nicht. Wenn die Marsianer nicht wollen, dann rührt sich nichts bei uns.«
Ich mußte daran denken, daß in den nächsten Tagen in diesem Seegebiet annähernd zehntausend Männer sterben würden. Sie würden von Granatsplittern zerfetzt und von den sinkenden Schiffen mit in die Tiefe gerissen werden. Jeder von ihnen würde uns Telepathen die Hölle bereiten. Kiny war bereits erschöpft. Sollte ich sie einem Massensterben aussetzen? Sollte ich eine derartige Tortur für ihr empfindliches Hirn zulassen?
Ich mußte etwas tun. Ich mußte Verbindung mit den Marsianern aufnehmen, damit sie uns hier herausholten.
Die Zeit drängte.
Ich setzte mich vor eines der Bildgeräte, schaltete es ein und versuchte, die Marsianer anzusprechen. Der Kleine gesellte sich zu mir. Seine Blicke wurden starr. Er wußte, daß die Gesuchten irgendwo in der Nähe sein mußten. Er suchte sie mit parapsychischen Mitteln.
Wir mußten auch die geringste der sich uns bietenden Chancen nutzen.
5.
Vierundzwanzig Stunden später hatten wir noch immer keinen Erfolg. Die Marsianer
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