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Lotterie der Liebe

Lotterie der Liebe

Titel: Lotterie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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hingebungsvoller Ehemann du sein wirst. Ich bin froh, dass ich nicht hier sein werde, um das mitzuerleben. So, ich hole jetzt die Briefe und wäre dir dankbar, wenn du mir eine Bankanweisung ausstellen würdest. Du bist zu gut zu mir, mein Lieber. Es ist eine Schande, dass man dich ungerechtfertigt zum schwarzen Schaf der Familie abgestempelt hat. Ich befürchte jedoch, dass ich das sein werde, wenn meine letzten Machenschaften bekannt werden. Ich hoffe, ich ertrage es mit Fassung.”

13. KAPITEL
    A m Spätvormittag erreichte Jonathan die Curzon Street. Es hatte aufgehört zu regnen, und die Wolken waren vom frischen Wind vertrieben worden. Der Tag war wie gemacht für einen neuen Anfang.
    Nachdem Prudence Jonathan ins Haus gelassen hatte, wurde er sich einer gewissen angespannten Stimmung bewusst. Lady Bainbridges lauter und leiser werdende Stimme drang aus der Stube zu ihm.
    “Du hast gut reden, Richard, aber wir wollten heute nach Nettlecombe fahren. Da Amy jetzt verschwunden ist …”
    Jonathan horchte auf. Einen Augenblick lang war er davon überzeugt, Amy sei aufs Land geflohen, weil sie die Ereignisse des vergangenen Abends bereute. Sie wollte ihn nicht heiraten. Sie würde ihn nie heiraten wollen. Sie würde ihn nicht einmal mehr wiedersehen wollen. Er schüttelte den Kopf, um die schrecklichen Gedanken zu vertreiben, und erinnerte sich grimmig daran, dass er ihr einmal gesagt hatte, die Geschichte seiner Familie hätte ihn gegen die Ehe eingenommen. Er hatte jedoch nicht erkannt, wie unlösbar sein Glück mit Amy verbunden war. Sie konnte ihm so leicht das Herz brechen. Er musste jedoch darauf vertrauen, dass sie das nie tun würde. Die Lektion schien ungeheuer schwer zu lernen zu sein, und er hatte eben erst damit angefangen.
    Lady Bainbridge, ihr Sohn und Lady Amanda befanden sich in der Stube. Durch Lady Amandas Anwesenheit wirkte der Raum noch kleiner. Richard stand beim Fenster und sah irritiert aus. Lady Amanda saß mit im Schoß gefalteten Händen in einem Sessel und sah sehr blass aus. Lady Bainbridge, deren Gesicht große Besorgnis ausdrückte, wedelte ein Stück Papier hin und her.
    “Amy schreibt, sie hätte unerwartet aufs Land fahren müssen und würde uns heute Abend in Nettlecombe treffen.”
    “Na bitte, Mama!”, sagte Richard fröhlich. “Es ist doch alles in Ordnung.” Er hielt inne, als er den Earl of Tallant sah, und seine Miene drückte Erleichterung aus. Es ließ sich nicht beurteilen, ob er die Ablenkung begrüßte oder ob er dachte, Jonathan würde eine Hilfe sein.
    “Guten Morgen, Tallant! Vielleicht können Sie etwas Licht in diese Sache bringen, da Sie meine Schwester in der letzten Zeit so oft gesehen haben.”
    Jonathan gab Lady Bainbridge einen Handkuss und schenkte ihr ein beruhigendes, sehr charmantes Lächeln.
    “Guten Morgen, meine Damen.” Er verneigte sich vor Lady Amanda. “Ihre Tochter ist nicht zu Hause, Madam?”, wandte er sich dann an Lady Bainbridge.
    “Sie ist nach Oxfordshire gefahren”, jammerte Lady Bainbridge und hielt den Brief hoch. “Sie ist mit der Postkutsche unterwegs. Das ist so teuer. Ich begreife nicht, was das alles soll.”
    Jonathan schaute Lady Amanda an. Es war offenkundig, dass sie annahm, Amy sei im Zusammenhang mit der Erpressung fortgefahren, es indes nicht wagte, ihre Vermutung zu äußern. Jonathan schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln.
    “Ehe ich es vergesse, Lady Amanda”, sagte er. “Ich soll Ihnen das hier von Miss Bainbridge geben.” Er übergab ihr ein in braunes Papier gewickeltes Päckchen. “Ich glaube, darin ist etwas, das sie für Sie besorgt hat. Sie werden feststellen, dass alles da ist.”
    Amandas Wangen röteten sich. “Oh! Vielen Dank, Sir.”
    “Es war mir ein Vergnügen, Lady Amanda.” Er verneigte sich und wandte sich ab. “Ich bitte Sie, Lady Bainbridge, sich nicht zu sorgen. Ich glaube, Ihre Tochter ist in Ashby Court, um mit meinem Vater zu reden. Möchten Sie, dass ich zu ihr fahre?”
    Richard und Lady Bainbridge tauschten einen Blick. “Zu Ihrem Vater?”, wiederholte sie matt. “Aber sie kennt ihn doch gar nicht.”
    “Ich bin überzeugt, dass sie im Begriff ist, das zu ändern”, erwiderte Jonathan etwas grimmig. “Sie und ich haben uns gestern Abend unterhalten, und auf Grund dieses Gesprächs nehme ich an, dass sie unbedingt meinen Vater sprechen will. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich nach Ashby Court reiten und nachsehen, ob ich recht habe. Wenn die Sache geregelt ist, kann ich Ihre

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