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Lotterie der Liebe

Lotterie der Liebe

Titel: Lotterie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Juliana. Auch sie sah, wie Jonathan fand, einen Moment lang verblüfft aus, doch dann setzte sie eine belustigte Miene auf.
    “Jonathan, mein Bester”, sagte sie kühl. “Ich habe nicht damit gerechnet, dich heute Nacht zu sehen. Was führt dich zu mir?”
    Er lächelte. “Ich bin geschäftlich hier”, antwortete er. “Genauer gesagt, betrifft es deine Geschäfte, Juliana. Ich befürchte, du hast die Fahrt umsonst gemacht.” Da die Schwester nichts äußerte, fuhr er fort: “Zum Haus Nummer zwölf in St. James’s.”
    “Ich begreife nicht, mein Lieber.”
    “Ich denke, du begreifst sehr gut. Lady Amanda Spry ist nicht zu der Verabredung gekommen, nicht wahr?”
    “Ich weiß nicht, wovon du sprichst.” Juliana zuckte mit den Schultern. “Die Wohnung in St. James’s gehört Mr. Massingham. Ich habe dort auf ihn gewartet.”
    “Er ist nicht gekommen. Soweit mir bekannt ist, hält er sich neuerdings in Covent Garden auf, wo er Miss Templetons Gesellschaft genießt. Warum duldest du das, Juliana?”
    Die Schwester erschauerte leicht, und zwar so unmerklich, dass es Jonathan beinahe nicht aufgefallen wäre. “Seine Liebschaften beunruhigen mich nicht. Es wäre dumm von mir zu erwarten, dass er mir treu ist. Und dieses kleine Flittchen hat sich immer dem großzügigsten Gönner an den Hals geworfen. Das weißt du genau, Jonathan. Schließlich bist du derjenige, der für Clive den Platz freigemacht hat.”
    “Mr. Massinghams Liebschaften interessieren mich weniger als deine Geschäfte, Juliana. Wenn du Geld benötigst, hättest du mich fragen können, statt zu versuchen, es von Lady Amanda zu erpressen.”
    “Ich habe dich nicht gefragt, weil ich es hasse, von dir abhängig zu sein, Jonathan. Mir war klar, dass du mir das Geld nicht gibst, wenn du weißt, wofür ich es benötige. Clive und ich wollen nach Paris, aber ohne die entsprechenden Mittel können wir das nicht. Ich weiß, du verabscheust ihn. Ausnahmsweise wollte ich dich nicht belügen und so tun, als handele es sich um eine Spielschuld.”
    “Willst du damit sagen, dass Mr. Massingham dich nicht nur deinetwegen haben will? Er ist nichts wert, Juliana. Lass ihn fallen.”
    “Nein!” Die Tränen rannen ihr übers Gesicht. “Ich liebe ihn, Jonathan. War es das, was du hören wolltest? Du hast mich dazu getrieben, es zu sagen. Ich liebe ihn und mache mir keine Illusionen. Ich will ihn trotzdem haben. Wenn er mich nicht nimmt, weil ich kein Geld habe, dann muss ich mir ein Vermögen verschaffen. Ich erwarte nicht, dass du das begreifst.”
    Jonathan hielt ihr sein Taschentuch hin. Das Herz war ihm schwer. Wider besseres Wissen war ihm klar, dass er sie reisen lassen und ihr helfen musste. “Ich begreife, Juliana, besser, als du dir vorstellen kannst.”
    Sie starrte ihn an. “Miss Bainbridges wegen? Ihr Fall ist anders als meiner.”
    “Ja, aber da ich Amy liebe, habe ich erkannt, dass man seine Liebe nicht immer so beherrschen kann, wie man das vielleicht möchte.” Jonathan seufzte. “Wenn du Mr. Massingham haben willst, Juliana, dann gebe ich dir das Geld, damit du mit ihm fahren kannst. Wie bist du an Lady Amandas Liebesbriefe gekommen?”
    “Ich habe sie bei Clive gefunden und war so wütend und eifersüchtig, dass ich sie an mich nahm. Ich wollte sie vernichten, verbrennen, aber dann kam Lady Amanda nach London und mir plötzlich der Gedanke, wie ich mich an ihr rächen und gleichzeitig einen Nutzen daraus ziehen könne. Meiner Ansicht nach weiß Clive nicht, dass ich die Briefe habe.”
    Jonathan schüttelte den Kopf. “So viel Hass, Juliana. Und Lady Amanda Spry kann dir nicht einmal das Geld geben.”
    “Nein, aber ich weiß, dass sie mit Miss Bainbridge befreundet ist. Und Miss Bainbridge hat ja jetzt ein Vermögen.” Juliana lächelte flüchtig. “Ich hätte mir denken können, dass sie zu dir kommt, Jonathan. Ich habe jedoch zwei Dinge unterschätzt, zum einen die Tatsache, dass sie dir vertraut, zum anderen, dass du sie liebst. Das hätte ich mir nie vorstellen können. Ich glaube, ich kenne dich doch nicht so gut.”
    “Du kennst mich gut genug. Ich werde dir im Tausch für Lady Amandas Brief die zwanzigtausend Pfund geben, Juliana.” Jonathan sagte es mit einem warnenden Unterton. “Und ich wünsche dir viel Glück. Du sollst wissen, dass ich dich immer wiedersehen möchte, ganz gleich, was geschieht.”
    “Wenn das die Folgen deiner Verliebtheit sind, Jonathan, dann graust es mir vor dem Gedanken, was für ein

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