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Lotterie der Liebe

Lotterie der Liebe

Titel: Lotterie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Tochter nach Nettlecombe begleiten.”
    Verständlicherweise sah Lady Bainbridge etwas perplex aus. “Nun, wenn Sie sicher sind, Mylord …”
    “Natürlich, Madam.” Er wandte sich Bainbridge zu. “Sind Sie einverstanden?”
    Richard sah erleichtert aus. “Natürlich! Ich bin nur überrascht, dass Sie sich diese Mühe machen wollen. Aber dadurch bleibt sie mir erspart. Ich komme ohnehin schon zum Spiel im ‘Kakaobaum’ zu spät.”
    “Es gibt da etwas, das ich Sie fragen möchte, auch wenn ich Sie dadurch noch etwas länger aufhalte. Das erklärt auch, warum ich … äh … mir die Mühe machen will, hinter Ihrer Schwester herzureiten.”
    Am Ausdruck in Bainbridges Augen sah er, dass Amys Bruder etwas dämmerte. Außerdem hörte er Lady Amanda den Atem anhalten und grinste.
    Während Bainbridge ihn aus dem Raum begleitete, hörte er Lady Amanda der Hausherrin aufgeregt zuraunen: “Oh, Lady Bainbridge! Ist das nicht wundervoll? Amy wird Countess.”
    “Nun, das ist mehr, als ich je für sie erhofft hätte”, erwiderte seine zukünftige Schwiegermutter. “Und es wird sehr viel billiger, wenn ich sie endlich los bin.”
    Richard machte fest die Tür hinter sich zu und hielt Tallant die Hand hin.
    “Willkommen in der Familie”, sagte er.
    Als Amy in die Bibliothek gebeten wurde, sah sie den Marquess of Landor vor dem wuchtigen Kamin stehen, auf einen Krückstock mit goldenem Knauf gestützt. Sein Anblick überraschte sie. Er hielt sich krumm; sein Gesicht war schmerzverzerrt, und er hatte weißes Haar. Seine Augen, die denen seines Sohnes glichen, hatten den gleichen feurigen Ausdruck.
    “Welch eine Ehre, Miss Bainbridge”, sagte er.
    “Ich befürchte, mein Besuch ist eine große Belästigung, Mylord”, erwiderte sie und begriff plötzlich, dass sie einen alten Mann vor sich hatte. Unwillkürlich fragte sie sich, woher sie den Mut nehmen solle, ihre Geschichte zu erzählen. “Ich muss Ihnen dafür danken, dass Sie mich empfangen haben.”
    Der Marquess bedeutete ihr, sich zu setzen. “Sie belästigen mich nicht, Miss Bainbridge. Wir sind uns zwar nie begegnet, aber ich glaube, ich kannte Ihren Vater. Ihre Familie hat einen Besitz in Nettlecombe, nicht wahr? Sie sehen Ihrem Vater sehr ähnlich.”
    “Wirklich?” Amy war so verblüfft, dass sie einen Moment lang den Zweck des Besuches vergaß. Niemand hatte sie je mit ihrem Vater verglichen.
    “Sie haben sein Temperament”, fuhr der Marquess seufzend fort. “Ich sehe das Ihren Augen an. Möchten Sie eine Erfrischung, Miss Bainbridge? Ich nehme an, Sie haben eine lange Reise hinter sich.”
    “Nun, ich gestehe, dass ich durstig bin. Ich bin sehr zeitig aus London abgefahren und war nicht sicher, wie lange die Fahrt dauern würde.”
    “Dann müssen Sie ein dringendes Anliegen haben”, meinte der Marquess und läutete.
    “Watson, etwas zu essen für Miss Bainbridge. Wein?”
    “Ja, bitte”, antwortete sie errötend. “Aber nur ein Glas.”
    “Cognac für mich.”
    Nachdem der Butler gegangen war, herrschte Schweigen. Amy biss sich auf die Unterlippe und überlegte, wie sie ihr Anliegen zur Sprache bringen solle. Der Marquess humpelte zu einem Sessel und setzte sich.
    “Lassen Sie sich Zeit, meine Liebe. Ich sage immer, dass es keinen Sinn hat, eine wichtige Sache zu überstürzen.”
    “Oh, Mylord, ich fürchte mich nur davor, was Sie denken werden.”
    “Haben Sie keine Angst. Ich bezweifle, dass ich eine schlechte Meinung von Ihnen bekommen könnte. Erlauben Sie mir, Ihnen zu helfen, die Hemmungen zu überwinden. Betrifft die Sache vielleicht meinen Sohn?”
    Amy starrte den Marquess an. “Ja. Aber wie haben Sie das erraten?”
    Die Frage wurde nicht gleich beantwortet, weil der Butler mit einem Tablett zurückkehrte, auf dem Getränke und ein Imbiss für Amy standen. Nachdem er sich zurückgezogen und Amy sich gestärkt hatte, war die Stimmung gelöster geworden.
    “Sie haben mich gefragt, Miss Bainbridge, wie ich erraten habe, dass Sie meines Sohnes wegen hier sind. Nun, ich kann nicht mehr nach London reisen, aber es gibt Leute, die mich informiert halten und mir erzählt haben, dass er neuerdings seinen üblichen Vergnügungen nicht mehr nachgeht und viel Zeit mit einer gewissen jungen Dame verbringt, die einen untadeligen Ruf genießt. Mit Ihnen, meine Liebe. Ich gebe zu, das zu hören hat mich entzückt.”
    Amy schaute auf und errötete. “Oh! Je, nun, aber es war nicht so, wie Sie denken.”
    Belustigt zog der Marquess eine

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