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Louisiana-Trilogie 1 - Tiefer Süden

Louisiana-Trilogie 1 - Tiefer Süden

Titel: Louisiana-Trilogie 1 - Tiefer Süden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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ihm mehr Geld zu geben. David wandte sich wieder an Judith. Es war Hochsommer, das Zuckerrohr würde erst im November reif sein, und er schämte sich, so lange mit der Bezahlung seiner Ehrenschulden zu warten. Er war so betrübt darüber, und er versprach so leidenschaftlich, sich bessern zu wollen, daß Judith Mitleid mit ihm hatte und einen Scheck auf die Indigoernte ausstellte.
    David wußte sich kaum zu lassen vor Freude und Dankbarkeit. »Du bist wunderbar gut, Mutter!« rief er. »Ich zahle dieses Geld sofort zurück, wenn die Zuckerernte verkauft ist.«
    Er küßte sie wild, dann eilte er hinaus, rief seinen Diener und ließ sein Pferd satteln. Als er zur Stadt kam, um seine Schulden zu bezahlen, zeigte es sich, daß er diese überschätzt hatte. Mit der Summe, die er übrigbehielt, kaufte er blaues französisches Maroquinleder, damit seine Mutter sich Gesellschaftsschuhe daraus machen lassen sollte.
    Einige Tage später trat Philip ins Wohnzimmer und gab ihr den ungültig gemachten Scheck.
    »Was hast du denn damit kaufen wollen?« fragte er sie.
    Judith war erstaunt, denn er kümmerte sich selten um ihre Ausgaben. »Warum willst du das wissen?«
    Philips Gesichtszüge wurden hart. »Glaubtest du, der Scheck würde eingelöst werden, ohne von mir gegengezeichnet zu sein? Habe ich dir nicht gesagt, daß du Davids Schulden nicht bezahlen sollst?«
    Sie zuckte die Schultern und seufzte.
    »Ach, Philip, er war ganz außer sich!«
    »Es hätte ihm gar nicht geschadet, wenn er sich noch eine Zeitlang den Kopf darüber zerbrochen hätte.« Er trat nahe zu ihr und faßte sie am Arm. »Wenn du David noch einmal einen Scheck auf die Indigoernte gibst, nachdem ich ihm gesagt habe, daß er kein Geld von mir bekommt, war das der letzte Scheck auf die Plantage, den du ausgestellt hast.«
    »Aber, Philip!« Sie machte sich von ihm los. »Soll ich nach all diesen vielen Jahren jedesmal um Erlaubnis fragen, wenn ich mir einen Meter Band kaufen will?«
    »Ja, das ist meine Absicht«, erwiderte er unerbittlich. »David soll sich nicht hinter dich stecken, wenn er Geld haben will. Er muß endlich lernen, richtig mit seinem Geld umzugehen.«
    »Ich weiß nicht, was plötzlich in dich gefahren ist«, rief Judith. »Immer warst du ein so nachsichtiger und liebevoller Vater, daß man sich keinen besseren auf der ganzen Welt vorstellen konnte, und jetzt fängst du plötzlich an, David abzukanzeln wie ein strenger Richter. Er ist genau so, wie du früher auch warst.«
    »Das ist etwas ganz anderes. Vor allem darfst du ihm das nicht immer sagen. Zum mindesten mußte ich selbst die Folgen von allem tragen, was ich tat, als ich so alt war wie er. Ich hatte keine zärtliche Mutter, die mir Geld verschaffte und mir den Lockenkopf streichelte wie einem Kind, dem bitteres Unrecht geschehen ist.«
    Judith spielte nervös mit den Hausschlüsseln, so daß sie klirrten.
    Philips Züge entspannten sich. »Also, willst du mir versprechen, vernünftig zu handeln?«
    »Ich kann es nicht ertragen, ihn niedergeschlagen zu sehen!« widersprach sie ihm mit einem bedauernden Lächeln. »Er war so froh und glücklich, als diese Sorgenlast von ihm abfiel. Ich wünschte nur, du hättest ihn heute nachmittag gesehen.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Er macht einen Besuch bei einer jungen Dame. Er hat sich einen hohen eleganten Hut gekauft und ein Paar Reithosen, in denen er kaum sitzen kann, aber er sagte, man trüge sie jetzt ganz eng.«
    Nach einem kurzen Schweigen setzte Philip sich neben sie und legte die Hand auf ihre Knie. »Judith, ich sage nichts dazu, daß du David so gerne hast. Aber deine gesunde Urteilskraft darf dadurch nicht getrübt werden. Ich möchte, daß du ihn nicht auch noch zu seinen Liebeleien ermutigst.«
    Sie lachte. »Ich kann doch nichts dafür, daß alle jungen Mädchen in Dalroy ihn vergöttern!«
    Ihre Blicke trafen sich. »Aber es liegt zum größten Teil an dir, daß er so wankelmütig und unbeständig ist.«
    »Wie meinst du das?«
    »Solange David von einem ganzen Schwarm Damen umgeben ist und nicht eine einzelne aussondert«, sagte Philip langsam, »stehst du seinem Herzen natürlich am nächsten. Deshalb versuchst du, den Tag möglichst weit hinauszuschieben, an dem du ihm nichts mehr bedeutest im Vergleich zu irgendeinem unbedeutenden jungen Ding. Willst du tatsächlich einen ewig von seiner Mutter behüteten, alten Junggesellen aus ihm machen?«
    Judith schwieg eine Weile. Sie versuchte sich einzureden, daß Philips Worte

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