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Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Titel: Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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wenn wir uns schon an einer der nächsten Fahrten beteiligen könnten.«
    Er zuckte die Achseln: »Warum? Das hier scheint eine wirklich schöne und interessante Fahrt zu versprechen. Und es ist doch auch früh genug. Du hast bei allen Dingen immer solche Eile. Den meisten Frauen wäre es nur lieb, ein paar Monate Zeit zu haben, um ihre Einkäufe zu tätigen und ihre Vorbereitungen zu treffen.«
    Sie lachte: »Du Dummer! Ich kann alles Nötige in einer Woche einkaufen. Außerdem, wenn wir uns für diese Fahrt entschieden, würden wir im März nicht zurück sein, und das wäre für die Plantagenarbeit hier gerade die wichtigste Zeit.«
    »Ja, du lieber Gott«, sagte er, »Wyatt ist doch da.«
    »Wyatt ist Baumwollfachmann«, versetzte sie, »wir waren uns ja klar darüber, daß wir ein paar Experimente anstellen und es mit anderen Produkten versuchen wollten. Und da wäre es doch wohl notwendig, daß wir im März hier sind.«
    Er zuckte die Achseln: »Ich hatte es vergessen.« Er nahm den Prospekt wieder an sich und steckte ihn in die Tasche.
    »Ich werde gleich morgen nach New Orleans schreiben und anfragen«, sagte Eleanor, »es fährt sicher irgendein Schiff in den nächsten Wochen. Unsere Arbeit hier würde dann überhaupt nicht beeinträchtigt.« Sie lächelte zum Feuer hinüber. »Experimente sind meistens etwas kostspielig«, fuhr sie fort, »und da hat es wirklich keinen Sinn, die Gewinnchancen unnötig noch mehr zu verringern.«
    Kester sah starren Blickes in das Feuer. Sich plötzlich ruckartig aufrichtend, sagte er: »Eleanor, denkst du eigentlich jemals an irgend etwas anderes als an Geld?«
    »Wieso, Kester? Was heißt das?« Sie setzte sich und beugte den Oberkörper vor, »was meinst du mit dieser merkwürdigen Frage?«
    »Ich meine, hast du schon jemals, seit ich wieder hier bin, an irgend etwas anderes gedacht als an das Geld, das du gemacht hast? Möchtest du nicht vielleicht doch einmal etwas anderes tun, als immer nur weiter Geld zu machen?«
    »Ich – verstehe dich nicht«, sagte Eleanor langsam. »Bist du nicht froh, daß wir heute sozusagen wohlhabend sind?«
    »Natürlich bin ich froh. Aber du wirkst nicht gerade gemütlich bei all der Wohlhabenheit. Du läßt das Geld wie ein Geizhals durch deine Finger laufen. Eleanor, was ist nur mit dir geschehen?« Er sah sie jetzt an, mit einem großen verwunderten und zugleich fordernden Blick.
    Eleanor fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »So«, sagte sie langsam, »das ist es also! Das ist der Grund, warum du mich nicht mehr liebst.« Oh, es war furchtbar. Ihre Verwirrung war noch größer als ihre Erbitterung.
    »Ich liebe dich sehr«, versetzte Kester ruhig. »Aber ich liebe gewisse Dinge nicht, die anscheinend zu dir gehören; deine entsetzliche Leidenschaft, Geld machen zu wollen, liebe ich nicht. Ich leide unter der Vorstellung, daß für dich eine Bankabrechnung offenbar das einzig wichtige Ding auf der Welt ist. O Eleanor, es ist mir im Grunde ganz gleichgültig, ob wir jetzt oder erst im nächsten Frühjahr verreisen, oder ob wir überhaupt hier bleiben. Aber ich zittere bei dem Gedanken, daß du bei allen Dingen, die du tust oder läßt, davon ausgehst, was es dich kostet. Ardeith ist jetzt so gut durchorganisiert, daß es auch ohne uns läuft. Warum kannst du es nicht einmal allein lassen? Du bist förmlich eingespannt in den Gedanken des Geldverdienens.«
    »Warte eine Minute«, sagte Eleanor. Sie sprach langsam und gab sich verzweifelte Mühe, ruhig zu bleiben. »Kester, du verstehst das nicht«, fuhr sie fort. »Ich habe eine sehr lange Zeit hindurch keine Gelegenheit und keine Möglichkeit gehabt, an etwas anderes zu denken. Als du weggingst, waren die Schulden von Ardeith noch nicht zur Hälfte bezahlt. Ich hatte zwar außerordentlich hohe Preise erzielt, aber ich hatte auch mit der schlimmsten Arbeiterknappheit der Geschichte zu kämpfen. Ich mußte zu jeder Stunde, da ich nicht schlief, an Geld denken, um meine Aufgabe durchzuführen.«
    »Aber du mußt es jetzt nicht mehr«, sagte Kester. »Wir schulden keinem Menschen auf Erden mehr einen Penny. Wir haben ein sehr gutes Einkommen, weit mehr, als wir jemals verbrauchen können.«
    »Ja«, versetzte sie, »das alles ist richtig. Aber nun, nachdem wir den Sieg errungen haben, dürfen wir uns nicht wieder fallenlassen. Wir dürfen nicht wieder zurückgleiten und uns träumerischer Indolenz hingeben.«
    »Niemand verlangt das von dir. Aber es hat ja wohl keinen Sinn. Du kannst nicht

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