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Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Titel: Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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diese Dame hier.« Er wies auf Eleanor.
    »Ja, sie ist großartig, wie?« lachte Kester.
    »Sie ist bei Gott ohne Beispiel. Dreizehnhundertsechsundzwanzig Ballen!« Wyatt blickte sich um, als wolle er ganz Ardeith in sich hineintrinken. »Nicht schlecht für eine Plantage, die noch vor sechs Jahren kaum achthundert Ballen produzierte«, sagte er.
    »Wahrhaftig nicht schlecht«, sagte Kester trocken.
    »Gehen Sie noch nicht«, rief ihm Eleanor zu. »Ich will gleich den Scheck für Sie ausschreiben.« Sie eilte ins Haus. Als sie nach einer kleinen Weile herauskam, mit dem Scheck in der Hand, stand Kester, gegen eine der Säulen gelehnt, in freundschaftlichem Gespräch mit dem Aufseher. Wyatt schien offensichtlich angeregt und erfreut, mit Kester plaudern zu können.
    »– – durch den Staat Louisiana«, sagte er gerade. »Es geht ihr ausgezeichnet da unten. Sie hat für dieses Jahr ein Stipendium bekommen. Ich fand das großartig. Es handelt sich schließlich um eine große, bedeutende Universität.«
    »Über wen sprecht ihr denn?« fragte Eleanor.
    Wyatt sah, etwas verlegen anscheinend, zu Boden. »Ach«, sagte er, »es handelt sich um meine Tochter.«
    »Oh!« Sie sah ihn überrascht an. Sie erinnerte sich jetzt, einmal ein junges Mädchen in der Nähe seines Hauses gesehen zu haben; sie hatte das gleich wieder vergessen damals, und sie hatte nie mit ihm über seine etwaige Familie gesprochen. »Bitte«, sagte sie, »hier ist der Scheck. Ich danke Ihnen noch einmal für Ihre vorzügliche Arbeit.«
    »Ich danke Ihnen, Madam«, sagte Wyatt.
    Sie setzte sich auf die oberste Treppenstufe und begann ihm Instruktionen zu geben. Er sollte noch vor Beginn der Winterarbeit die Traktoren überholen lassen. Kester hörte einen Augenblick zu und entfernte sich dann.
    Er ist mit jedermann intimer als mit mir, dachte Eleanor, während sie mit Wyatt über die Traktoren sprach. Dreizehnhundertsechsundzwanzig Ballen Ernteergebnis nötigten ihm nicht mehr als ein höfliches Lächeln ab; er schien sehr viel interessierter, als er sich mit Wyatt über dessen Tochter unterhielt, die ein Stipendium bekommen hatte. Wenn Wyatt so stolz auf seine Tochter ist, warum hat er mir niemals etwas von ihr erzählt? Was habe ich Kester getan? Was habe ich überhaupt hier anderes getan als gearbeitet bis zum Zusammenbruch? Ich habe Ardeith zur besten und ertragreichsten Plantage in ganz Louisiana gemacht!
    »Danke, es ist alles!« sagte sie kurz, Wyatt verabschiedend. »Wenn mir sonst noch etwas einfällt, rufe ich Sie an.«
    Beim Abendessen war Kester gesprächig und amüsant. Als sie später hinaufgingen, um den Kindern »Gute Nacht« zu sagen, erzählte er ihnen noch eine Geschichte, die sie in ausgelassene Lustigkeit versetzte. Wenigstens Cornelia und Philip gegenüber schien er unverändert.
    »Hast du jemand für den Abend eingeladen?« erkundigte sich Eleanor, als sie das Kinderzimmer verließen.
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Dann komm doch noch in mein Zimmer«, bat sie, »ich möchte gern noch mit dir reden.«
    »Gut«, sagte er, »ich wollte auch schon immer einmal mit dir sprechen.«
    Sie freute sich über seine Bereitschaft. Im Zimmer brannte ein kleines Feuer, hauptsächlich aus dekorativen Gründen, denn es war noch nicht sonderlich kalt. Sie setzte sich an den Kamin, und Kester nahm einen Reiseprospekt aus der Tasche.
    »Das kam heute mit der Post«, sagte er, »da wird eine Kreuzfahrt durch Mittelamerika veranstaltet. Sie soll sechs Wochen dauern. Würdest du nicht gerne mal Ferien machen?«
    »Oh, furchtbar gern!« rief sie aus, glühend vor Freude. Wenn sie jetzt gemeinsam an den Golf führen, in Freiheit und Untätigkeit, würden sie offen miteinander reden können. Vielleicht fand sich dann wieder, was in ihrem Leben verlorengegangen war. »Ich würde mich schrecklich freuen«, setzte sie noch hinzu; »von mir aus könnten wir schon morgen fahren.«
    »Das scheint eine sehr ordentliche Sache zu sein«, sagte Kester, in den Prospekt vertieft, »es handelt sich um ein schönes Schiff, und es ist beabsichtigt, in allen interessanten Häfen anzulegen.«
    »Bitte laß mich sehen.« Sie reichte herüber, und er gab ihr den Prospekt, der mit ansprechenden Bildern ausgestattet war. Aber sie sah gleich, daß das Schiff nicht vor dem 1. Februar New Orleans verlassen würde. Als sie das festgestellt hatte, sah sie auf. »Das ist ein bißchen spät«, sagte sie. »Mittelamerikareisen werden doch fortgesetzt veranstaltet. Es wäre schön,

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