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Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Titel: Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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Schuhe steckten voller Schlamm; ihr Rock klatschte naß und schwer gegen ihre Beine. Mehrere Male war sie nahe daran, auszugleiten und zu fallen, denn ihre Füße waren so eisig, daß sie fast gefühllos schienen. Während sie sich so durch Sturm und Regen kämpfte, dachte sie mit einigem Unbehagen an die schwere Lungenentzündung, der sie vor ein paar Jahren beinahe erlegen war.
    Die Scheinwerfer eines Autos gruben einen hellen Lichtschacht durch die Finsternis. Eleanor blieb stehen und hätte beinahe aufgeschrien vor Erleichterung. Das Auto fuhr langsam und sehr vorsichtig über die glitschige Straße; Eleanor torkelte in den Lichtschein der Scheinwerfer, ohne Rücksicht auf etwaige Gefahr; ihr war so elend zumute, daß sie an nichts anderes zu denken vermochte als an die Aussicht, Wärme und Trockenheit zu gewinnen. Das Auto fuhr dicht neben ihr an den Bordstein und hielt. Ein Negerchauffeur beugte sich heraus:
    »Guten Abend, Missis, wollen Sie mitfahren?«
    »Ach ja, bitte, sehr gern«, rief Eleanor. Der hintere Wagenschlag öffnete sich, und eine Frauenstimme sagte:
    »Kommen Sie herein.«
    Eleanor kletterte in den Wagen. »Vielen Dank«, stammelte sie, »Sie sind sehr freundlich.« Nachdem die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte, sank sie in das Polster zurück. Sie zitterte derart am ganzen Körper, daß es ihr schwer wurde, ein weiteres Wort herauszubringen. Der Chauffeur fragte:
    »Kommt Missis mit nach Hause, Miß Isabel?«
    Eleanor wandte ruckhaft den Kopf. Sie sah nichts als den schattenhaften Umriß einer weiblichen Figur, sagte sich aber, daß sie selbst, im Scheinwerferlicht des Wagens, sehr deutlich sichtbar gewesen sein mußte.
    Isabel sagte: »Ja, natürlich«, und zu Eleanor gewandt: »Sie haben doch nichts dagegen? Wir sind ohnehin gleich da.«
    Ihre Stimme war kühl und höflich. Eleanor war starr vor Verwirrung. Und ihr wurde jetzt erst klar, daß sie entweder zufällig oder einem unbewußten Antrieb folgend, die Richtung nach dem alten Valcourschen Hause eingeschlagen hatte. »Nein, danke, natürlich nicht«, sagte sie schließlich, mit soviel Würde, wie sie in ihrem gegenwärtigen Zustand aufzubringen vermochte.
    »Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht anbieten kann, Sie nach Hause bringen zu lassen«, fuhr Isabel fort, »aber der Chauffeur ist schon erkältet, und ich möchte ihn bei diesem Wetter nicht noch einmal in die Nacht hinausschicken.«
    »Ich werde nach einem Auto telefonieren«, sagte Eleanor und hatte das Gefühl, die andere betrachte sie heimlich, wie sie einen kleinen nassen Hund betrachtet haben würde. Ach, sie kam sich selber nicht viel anders als ein nasser kleiner Hund vor. Sie sagte: »Hoffentlich werden meine tropfenden Kleider nicht die Polster Ihres Wagens ruinieren.«
    »Gewiß nicht«, versetzte Isabel, »es sind ja Lederpolster.«
    »Wie konnte es nur geschehen, daß Sie in solch einen reißenden Gießbach gerieten?« fragte sie höflich.
    Eleanor klapperte mit den Zähnen. »Ich habe einen Spaziergang unternommen«, sagte sie. »Unvermutet überfiel mich dann das Unwetter.«
    »Einen Spaziergang? Über vier Meilen?« verwunderte sich Isabel. »Da wird es begreiflich, daß Sie so eine tadellose Figur haben. Ich war niemals sehr fürs Wandern.«
    Eleanor hatte den Eindruck, Isabel ertrüge ihr plötzliches Zusammentreffen viel leichter als sie. Aber sie war so durchnäßt und durchkältet und fühlte sich so elend, daß sie kaum zu denken vermochte. Ein leichter Hauch von Parfüm stieg ihr in die Nase, ihr Handgelenk streifte die Spitzen eines Pelzes. Sie mußte niesen.
    »Um Himmels willen!« sagte Isabel, »Sie haben sich erkältet.« Der Wagen hielt vor dem Treppenaufgang des Valcourschen Hauses. »Kommen Sie herein, und werden Sie erst trocken.«
    Eleanor fühlte sich zu hilflos, um zu widersprechen. Sie eilte die Treppenstufen hinauf. Der Fahrer berührte mit der Hand seine Mütze und fuhr weiter zur Garage. Isabel öffnete die Haustür. Während sie gleich darauf mit einem Hausmädchen sprach, stand Eleanor fröstelnd im Flur; ihr Rock tropfte und verursachte kleine Pfützen auf dem Fußboden. Aus den durchweichten Zöpfen ihres Haares rann ihr das Wasser in die Augen. Sie mußte abermals niesen und suchte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch. Das war ziemlich sinnlos, denn was sie schließlich fand, war ein kleiner durchnässter Stoffknäuel. Isabel wandte sich mit unpersönlicher Höflichkeit nach ihr um. »Wir wollen nach oben gehen«, sagte sie. »In

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