Love and Disaster
hässlichen, goldenen Pokal und Autogramm e von Peter und Helmut, die, wie man mir versicherte, in Fan- Kreisen gegen bares Geld gehandelt würden.
Nach den obligatorischen Erinnerungsfotos war ich heilfroh, endlich aus dem verschwitzen Overall herauszukommen. Glücklicherweise gab es bei den Umkleiden auch Duschen, ich fühlte mich wie Backobst und hoffte, dass ich nach der ganzen Schwitzerei nicht auch wie zwei Männer roch.
Einigermaßen erfrischt, aber immer noch total aufgedreht, traf ich mich draußen wieder mit Robert und den Rennbahnleuten. Sie hatten ihn in der Mangel und lästerten, dass er sich von einem „kleinen Mädchen” hatte abhängen lassen. Ich half Helmut und Peter noch ein wenig, Robert zu piesacken, bis er damit drohte, mich übers Knie zu legen und ich lachend die Flucht ergriff.
Schließlich verabschiedeten wir uns, weil schon die nächsten Verrückten darauf warteten, ihre Runden zu drehen.
„Und jetzt?“, fragte ich beim Hinausgehen und sah Robert erwartungsvoll an.
„Wie wäre es mit sauren Gurken und Klöppelspitzen zum Runterkommen?”, antwortete er lachend und legte seinen Arm um meine Schulter.
„Vielleicht will ich ja gar nicht runterkommen“, sagte ich und staunte über mich selbst. Ich war total hibbelig und aufgedreht, es schien immer noch genug Adrenalin in meinem Körper zu kreisen, sonst hätte ich mich nie so benommen. Am liebsten hätte ich Robert in irgendeine Ecke gezogen und …
Verdammt, ich hatte seit Clemens keinen Mann mehr angesehen, geschweige denn, Sex auch nur in Erwägung gezogen. Seit heute Morgen allerdings befand ich mich unter Dauerstrom, Roberts Küsse hatten ein Übriges getan und jetzt noch der Kick auf der Rennbahn, ich war überreif wie Fallobst.
Ich schaltete mein Gehirn ab, ließ alle Bedenken fallen. Auf dem Parkplatz war niemand, also blieb ich stehen und zog seinen Kopf zu mir herunter. Ich küsste ihn, spielte mit seiner Zunge und fuhr mit den Händen unter sein Shirt. Ich fühlte die harten Muskeln seines Rückens und merkte zufrieden, wie er reagierte. Robert drängte sich an mich, schob ein Knie zwischen meine Beine und übernahm die Führung. Leider wurde uns nach einer Weile bewusst, wo wir uns befanden, denn ein Auto fuhr laut hupend an uns vorbei. Atemlos lösten wir uns voneinander und sahen uns an.
„Du weißt, was du tust?“, fragte er heiser.
Ich schubste ihn sanft zum Wagen und sagte:
„Lass uns hier verschwinden.“
Robert fuhr mit quietschenden Reifen vom Parkplatz. Nach ein paar Kilometern Landstraße stießen wir auf einen mit Buschwerk und niedrigen Bäumen bewachsenen See. Er fuhr ein Stück in einen Feldweg hinein, zog mich zu sich herüber und wir setzten unsere wilde Knutscherei fort.
Ein Porsche ist definitiv nicht für unanständige Dinge gemacht, wir waren schließlich keine siebzehn mehr. Ein Lenkrad im Rücken lässt kaum romantische Gefühle aufkommen, obgleich unser gieriges Gefummel nichts, aber auch gar nichts mit Romantik zu tun hatte. Kurz entschlossen stieg ich über Robert, öffnete die Tür und kletterte, ihn mit mir ziehend hinaus. Robert fackelte nicht lange, ehe ich bis drei zählen konnte, landete ich auf der Motorhaube und hatte den irrwitzigsten Quicky meines Lebens.
Danach saßen wir, gegen den Wagen gelehnt, auf dem Boden im Gras.
„Das war irre“, sagte ich und lachte ungläubig. „Der ganze Tag war irre.“
„Das war irre gut“, bestätigte Robert mit einem selbstzufriedenen Zug um den Mund. „Wer hätte das von der langweiligen Caro gedacht.“
„Idiot“, sagte ich und verpasste ihm einen Rippenstoß.
Zur Strafe steckte mir Robert seine Zungenspitze ins Ohr, biss mir ins Ohrläppchen und ließ die Zunge ganz langsam an meinem Hals entlang gleiten. Ich schloss die Augen, atmete scharf ein und hoffte inständig, er würde weitermachen.
„Der Idiot hat Hunger“, Roberts Stimme riss mich jäh aus meiner Verzückung. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein!
Ich angelte im Wagen nach meiner Handtasche, suchte einen, zugegebenermaßen ziemlich zerdrückten Schokoriegel heraus und warf ihn Robert zu.
„Iss das!“, befahl ich. „Und beeil dich gefälligst!“
Robert sah erst auf den Schokoriegel in seinem Schoß, dann zu mir und lachte los. Er warf den Schokoriegel ins Gras und stand auf, kramte im Kofferraum herum und brachte eine Decke und ein Kissen zum Vorschein.
Er breitete die Decke zwischen ein paar Büschen aus, warf das Kissen darauf, dann zog er die Schuhe aus und sein Shirt
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