Love at Stake 07 - Lizenz zum Beißen-iO-neu
angesehen.«
Mit angewiderter Miene erstarrte Vanda. »Maggie hat dir dabei geholfen, mich auszuspionieren?«
»Wir haben nicht spioniert. Wir versuchen, dir zu helfen. Wenn wir einen Weg finden können, wie du mit den aufgestauten Gefühlen aus deiner Vergangenheit...«
»Meine Vergangenheit geht dich nichts an!«, fuhr sie ihn an.
»Tut sie doch. Ich soll dir dabei helfen, deine Wut zu besiegen, und das können wir schaffen, indem du dich dem Trauma stellst, das du...«
»Nein! Ich bin kein psychologisches Experiment. Und ich muss deine Motive infrage stellen, Doktor Phil. Versuchst du nur aus der Güte deines Herzens heraus, mir zu helfen, oder willst du flachgelegt werden?«
Mittlerweile wurde auch Phil wütend. »Ich will, dass du ein glückliches, erfülltes Leben lebst. Es ist deine Angst, die dich dazu bringt, mich zu beleidigen, und wir können deine Angst besiegen, indem wir dein Trauma...«
»Lass mein Trauma verdammt noch mal in Ruhe!« Sie rückte die Peitsche um ihre Hüfte zurecht. »Ich fürchte mich vor nichts.«
In einer beschwichtigenden Geste hob er seine Hände. »Es ist normal, dass du dich wehrst, diese schmerzlichen Erinnerungen noch einmal zu durchleben.«
Es gefiel Vanda gar nicht, was Phil ihr da erzählte. »Behandle mich nicht so von oben herab. Ich durchlebe nichts noch einmal.«
»Dann willst du ängstlich bleiben? Willst du jahrhundertelang ein Leben ertragen, das von der Angst bestimmt wird, einen anderen zu lieben?«
Wie ein Schlag trafen sie seine Worte. »Vanda, es tut mir leid.« Er trat auf sie zu.
»Nein.« Sie hob eine Hand, um ihn aufzuhalten. »Weißt du, wie viele Menschen ich verloren habe?« Eine rosa Träne lief ihre Wange hinab. »Meine Mutter und meinen Vater. Meine kleine Schwester. Jeden meiner Brüder. Karl.«
»Wer ist Karl?« An den Namen konnte Phil sich aus dem Fernsehinterview nicht erinnern.
Vandas ausgestreckte Hand ballte sich zu einer Faust. Ihre Stimme bebte. »Die Wölfe haben ihn geholt.«
Phil erstarrte.
Vanda ließ ihren Arm fallen, ihr Gesicht verzog sich zu einer Maske. »Er war meine erste Liebe. Ein Sterblicher. Die Sterblichen sterben immer.« Sie wischte sich das Gesicht ab. »Verstehst du nicht? Ich kann das nicht noch einmal durchmachen.«
Mist. Das wäre die ideale Gelegenheit, ihr zu sagen, dass er ein Formwandler war, der noch gut vier- bis fünfhundert Jahre zu leben hatte. Aber sie würde wissen wollen, in was er sich verwandelte. »Vanda, keiner von uns ist unsterblich. Du bist gerade neulich fast gestorben. Siehst du nicht, dass wir die Gelegenheit beim Schopf packen müssen und jede Nacht leben, als wäre es unsere letzte?«
»Aber es wird nicht halten. Und ich kann den Schmerz nicht ertragen. Es tut mir leid.«
»Vanda, wir...«
Sie verschwand. Seine Hand schwebte in der Luft, dort, wo fast ihr Gesicht gewesen war. In ihr tobte eine Schlacht zwischen Begehren und Angst. Ihr Begehren für ihn war stark. Ihre Augen hatten rot geleuchtet. Sie hatte sich leidenschaftlich an ihn geklammert. Aber heute Nacht hatte die Angst gesiegt.
»Ich gebe dich nicht auf«, flüsterte er.
8. KAPITEL
»Heute ist es voll hier«, meinte Maggie, als Vanda ihre Corvette ein Stück näher an den Eingang zu Romatech fuhr.
Vanda sah in den Rückspiegel. Sie konnte sich selbst nicht sehen, aber sie entdeckte mehrere Wagen in einer Reihe hinter sich. Zwei vor sich. Alle ansässigen Vampire schienen wegen Jacks Verlobungsfeier hier zu sein. »Ich hasse Partys.«
Maggie seufzte. »Es wird dir guttun. Du arbeitest zu viel.«
»Freitagnachts ist der Club immer am vollsten. Ich sollte dort sein.«
»Du wirst nur einige Stunden fehlen. Cora Lee und Pamela haben gerne den Dienst für dich übernommen«, beruhigte Maggie sie. »Außerdem brauchst du eine Pause. Du hattest eine harte Woche.«
Der Wachmann ließ einen weiteren Wagen durch das Tor, und Vanda fuhr ein Stück vor.
Maggie strich sich die Falten aus dem Rock ihres roten Taft-Cocktailkleides. »Macht es nicht Spaß, sich ausnahmsweise schick anzuziehen? Wenn ich heute Nacht zu Hause wäre, würde ich meinem Mann beim Düngerschaufeln helfen.«
»Klingt besser als das hier«, knurrte Vanda.
»Sei nicht so ein Spielverderber. Du siehst in dem Kleid hinreißend aus.«
Vanda stöhnte. Sie hätte sich nie einverstanden erklären sollen, eines von Pamelas Kleidern zu leihen. Maggie, Pamela und Cora Lee hatten sie in die Ecke getrieben und darauf bestanden, dass sie es trug. Aber sie
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