Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
Nach dem Tod meiner Mutter habe ich gemerkt, wie sehr ich zugelassen hatte, dass die Angst mein Leben kontrolliert. Sie hat mir meinen Lebenstraum geraubt. Meine Eltern umgebracht. Also habe ich der Angst den Krieg erklärt.«
In seinen Augen glänzte etwas, was sie nur als Bewunderung lesen konnte. »Sie sind eine Kämpferin. Das gefällt mir.«
Sie lächelte. Daran könnte sie sich wirklich gewöhnen. Cody hatte sie immer niedergemacht, um sich selbst besser zu fühlen. Aber Jean-Luc war anders. In ihm lag eine ruhige, selbstsichere Stärke, die aus ihm herausstrahlte. Sie war es, die ihn so attraktiv machte. Natürlich fand sie ihn attraktiv, stellte sie dann trocken fest. Er sorgte schließlich dafür, dass sie sich gut fühlte.
»Sie haben gesagt, dass die Angst Ihre Eltern umgebracht hat. Wie ist das möglich?«
Ihr Lächeln verschwand. »Das ist eine lange Geschichte.« Und eine schmerzhafte. Aber wenn sie sie Jean-Luc anvertraute, würde er ihr vielleicht auch von sich selbst erzählen. Oder sie würde ihn damit einschläfern.
»Ich würde sie gerne hören.« Er lehnte sich zurück und wartete.
Sie musste zugeben, dass sie gespannt war, wie er reagieren würde. Also atmete sie tief durch und legte los. »Mein Vater war der Sheriff dieser Stadt. Er war sehr gut in seinem Job, aber meine Mutter lebte ständig in Angst, dass er umgebracht werden würde. Sie hat ihm jahrelang in den Ohren gelegen, damit er kündigt.«
»Hat er?«, fragte Jean-Luc, scheinbar wirklich interessiert.
»Nein. Er wollte etwas verändern. Und das hat er getan.« Heather lächelte bei der Erinnerung daran. »Als ich etwa sechs Jahre alt war, gab es einen Jungen, der als vermisst gemeldet wurde. Alle haben versucht, ihn zu finden. Es gab keine Lösegeldforderung, also hat mein Dad geglaubt, dass er sich einfach in den Wäldern verlaufen hat.«
»Haben sie ihn gefunden?«
»Mein Dad hat Suchtrupps organisiert, aber sie hatten kein Glück. Dann hat er sich an eine Hellseherin aus einer Nachbarstadt gewendet, was ihm einigen Spott einbrachte. Einige der alten Frauen in der Stadt hielten Fidelia für so etwas wie eine Satansjüngerin, aber sie half meinem Dad, den Jungen zu finden.«
»Fidelia war die Hellseherin?«
»Jepp. Mein Dad brauchte Fidelias Hilfe nie wieder, aber meine Mutter war begeistert, jemanden gefunden zu haben, der ihr die Ruhe verschaffte, die sie brauchte.« Heather lehnte sich zurück und blickte an die Decke, während sie sich an die vielen Male erinnerte, die ihre Mutter sie zu Fidelias altem, baufälligem Haus schleifte. »Jede Woche sind wir zu ihr gegangen, und Fidelia verkündete, dass mein Dad eine weitere Woche sicher sei.«
»Wahrscheinlich nicht umsonst«, fügte Jean-Luc hinzu.
Heather lachte. »Mir war erst nachdem meine Mutter gestorben war klar, dass wir ihre Haupteinnahmequelle waren. Sie war pleite, und ich brauchte einen Babysitter, also haben wir uns zusammengerauft.«
Jean-Luc nickte. »Ich finde, Fidelia kümmert sich gut um Sie und Ihre Tochter.«
»Ja, das schon, solange sie nicht gerade jemanden erschießen will, um das auch zu beweisen.«
Jean-Luc lächelte. »Es spricht für Ihren Charakter, dass Sie solche Loyalität in jemandem hervorrufen.«
Heather atmete tief durch. Das musste das schönste Kompliment sein, das sie je bekommen hatte. Sie könnte wirklich süchtig nach Jean-Luc werden. »Danke.«
Er zuckte die Schultern, als sei es kein Wunder, dass ein Mann solche wundervollen Dinge sagte. »Sie sprachen von Ihrem Vater.«
»Oh, richtig. Als ich sechzehn war, bin ich mit meiner Mutter zu Fidelia gegangen. Ich habe in der Küche für einen Test gelernt. Dann hörte ich, wie im Wohnzimmer geschrien wurde.«
»Ein Streit?«, fragte Jean-Luc.
»Ein schlechtes Tarot. Fidelia hat versucht, meine Mutter zu beruhigen, aber nach zehn Jahren des Kartenlegens wusste meine Mutter, was die Karten bedeuteten. Sie drehte vollkommen durch. Als wir endlich zu Hause waren, war Mom total hysterisch. Sie rief Dad an und bestand darauf, dass er sofort nach Hause kommt. Er wusste, dass sie aufgebracht war, also fuhr er noch schnell beim Supermarkt vorbei, um Blumen zu kaufen.«
Heather rieb sich die Stirn und zögerte auf einmal, weiterzuerzählen. »Zwei Typen in Skimasken haben den Laden mit Pistolen gestürmt. Mein Dad hat versucht, sie aufzuhalten, und wurde... erschossen.«
»Das tut mir sehr leid.«
Heathers Augen füllten sich mit Tränen. »Wenn meine Mutter ihn nicht so
Weitere Kostenlose Bücher