Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
gegen ihren Rücken geschmiegt, und Gott steh ihr bei, sie hatte ihn so sehr berühren wollen. Sie wollte Sex mit einem Mann, den sie erst vor ein paar Tagen kennengelernt hatte. Gott sei Dank war sie dann eingeschlafen.
Was passierte da mit ihr? Liebe, antwortete eine leise innere Stimme. Nein, das konnte nicht sein. Aber warum dachte sie dann ständig an ihn? Warum wünschte sie sich ständig, die Zeit möge schneller vergehen, damit sie ihn wiedersehen konnte?
Liebe.
Sie konnte sich nicht mehr konzentrieren, ließ ihre Entwürfe auf dem Tisch liegen und ging in die Küche zurück. Fidelia sah fern, und Bethany spielte in der Küche. Das ausgestopfte Krokodil jagte Barbie um den Küchentisch, während die Puppe ihr Bestes versuchte, die Schachtel mit dem Apfelstrudel vor einem Reptilienangriff zu schützen. Heather nahm sich ein Stück von dem Strudel und spielte dann mit ihrer Tochter. Bald hörte sie, wie Fidelia in ihrem Sessel schnarchte, ein Geräusch, das Bethany immer zum Lachen brachte.
Heather war dabei, das Abendessen zuzubereiten, als Fidelia mit einem Schrei erwachte. »Was ist los?« Schnell rannte sie zu ihrer Freundin, damit Bethany sie nicht hören konnte.
»Ich hatte wieder diesen Traum«, flüsterte Fidelia. »Rote Augen, die in der Dunkelheit glühen. Gefahr.«
Heather verzog das Gesicht. »Sie haben Louie immer noch nicht gefunden.«
Fidelia rieb sich die Stirn. »Ich habe noch etwas geträumt. Ein Ölgemälde. Ich glaube, ich habe es schon einmal gesehen.«
Nach dem Abendessen brachte Heather Bethany nach oben, um sie zu baden. Sie kamen gegen acht Uhr zurück in die Küche, damit Bethany vor dem Schlafen noch eine Kleinigkeit essen konnte. Ob Jean-Luc inzwischen schon von seiner Geschäftsreise zurück war, fragte Heather sich einige Male.
Fidelia räumte die Spülmaschine ein. »Ich habe mich daran erinnert, woher ich das Gemälde kenne. Ich habe angerufen und mit der Kuratorin, Mrs. Bolton, gesprochen.« Sie reichte Heather ein Stück Papier.
Heather machte große Augen, als sie die Information darauf las. »Ich habe davon gehört. Das ist jetzt ein Museum?«
»Si. Mrs. Bolton hat gesagt, sie bleibt bis neun Uhr für euch geöffnet.«
»Okay.« Heather faltete das Papier zusammen und schob es in ihre Jeanstasche. Was für ein merkwürdiger Ort, um ihn mit Jean-Luc gemeinsam zu besuchen. Sie fragte sich wieder, ob er schon zurück war, und sah hinauf zu den neu installierten Überwachungskameras und ihrem roten, blinkenden Licht.
»Ich weiß«, murmelte Fidelia. »Ich werde auch nicht gern beobachtet.«
Wer genau sie wohl beobachtete? Wer auch immer es war, Heather hoffte, er hatte Spaß an der Fortsetzungsgeschichte »Barbie gegen das Krokodil«. Die Küchentür schwang auf, und Robby marschierte hinein. Er trug seinen üblichen blaugrünen Kilt.
Sein Lächeln erhellte den Raum. »Guten Abend. Jean-Luc ist im Studio, und er würde Sie gerne sehen.«
Heathers Herz schlug schneller. Sie umarmte ihre Tochter. »Ich muss gehen. Die Pflicht ruft.« Die Pflicht und hoffnungslose Verknalltheit.
16. KAPITEL
»Jean-Luc, wir müssen uns unterhalten.«
Er blickte von einer Zeichnung auf, die Heather tagsüber angefertigt hatte, und sah, wie Alberto ins Studio kam. »Gibt es ein Problem in Paris?«
»Nein. Das Problem ist hier.« Alberto deutete auf Heathers Arbeit. »Das - das ist ein Desaster.«
Jean-Luc legte die Zeichnung hin. »Es war meine Entscheidung, Alberto. Ich muss mich nicht rechtfertigen.«
Er senkte den Blick. »Ich möchte Sie nicht belehren, Jean-Luc, aber Sie haben mir selbst beigebracht, dass Ihre Entwürfe nur für einige wenige Privilegierte gemacht sind.«
Der verzweifelte Ausdruck auf Albertos Gesicht beschwichtigte Jean-Lucs Wut. Der Mann glaubte offensichtlich, dass Heathers Projekt ein Fehler war. »Ich weiß, die Idee ist unorthodox, aber ich möchte es versuchen.«
»Sie werden sich in der Modewelt lächerlich machen. Keiner der Hollywoodstars wird mehr ihre Entwürfe tragen, wenn sie auch vom gewöhnlichen Volk getragen werden.«
»Sie und ich, wir stammen beide aus dem gewöhnlichen Volk.«
»Ja, aber wir haben uns darüber erhoben.« Alberto deutete auf die Schneiderpuppe. »Sie macht Kleider für fette Frauen!«
Ein leises Keuchen verkündete Heathers Ankunft. Jean-Luc stöhnte innerlich auf. Es war klar, dass sie Albertos beleidigende Bemerkung gehört hatte. Er trat neben seinen Protégé und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Sie
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