Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
jeden, der an der Show beteiligt ist, sogar jeden Zuschauer, mithilfe seiner Gedanken kontrollieren. Jeder könnte der Attentäter sein.«
»Dann beschränken wir die Anwesenheit auf einige wenige«, schlug Ian vor.
Jean-Luc ging weiter auf und ab. Der einzige Weg, Lui loszuwerden, war, sich ihm zu stellen. Er konnte Heather beschützen. Er würde sie nie aus dem Blick lassen. »In Ordnung. Dann bringen wir ihn am Abend der Wohltätigkeitsmodenschau um.«
****
Heather lag wach im Bett und starrte die Decke an. Ihre Augen brannten vor Erschöpfung, aber sie wollte sie nicht schließen. Jedes Mal, wenn sie es tat, zeigten ihre Gedanken ihr das gleiche grausame Bild - ihr Truck in Flammen, und Pierre darin.
Sie wünschte, sie könnte das Bild aus ihrer Erinnerung löschen. Oder die Zeit zurückdrehen, damit Pierre noch am Leben war. Oder sie noch weiter zurückdrehen, damit auch Mrs. Bolton noch lebte. Wie anders wäre alles geworden, wenn sie letzten Freitag getan hätte, was Jean-Luc ihr gesagt hatte. Wenn sie einfach weggerannt wäre. Aber sie hatte versucht, mutig zu sein, und Jean-Luc zu retten. Jetzt blieb ihr keine andere Wahl, sie musste sich der Wahrheit stellen. Die Bombe war für sie bestimmt gewesen.
Es durfte niemand mehr sterben. Sie musste mutig sein, vorsichtig und klug. Warum sollte sie sich nur darauf verlassen, dass Jean-Luc und seine Wachmänner sie und Bethany beschützten? Offensichtlich waren sie nicht unfehlbar.
Fidelia hatte ihre Waffen, und sie war bereit, sie zu benutzen. Heather musste genauso stark sein. Möglicherweise bestanden ihre Waffen aus Wissen. Auch Profis waren bestens informiert, wenn sie in den Krieg zogen. Sie sammelten vorher Informationen.
In der Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein, setzte sie sich im Bett auf. Es war Zeit, diesem Ort einige seiner Geheimnisse zu entlocken. Immerhin ging es hier um ihr Leben. Die hatten kein recht, sie im Dunkeln zu lassen. 1485. Würden diese Nummern ihr Zutritt zum Keller verschaffen?
Sie sah auf den Wecker. 03 Uhr 23 am frühen Morgen. Sie schlüpfte aus dem Bett und fragte sich, ob sie etwas anderes anziehen sollte. Nein, das würde zu lange dauern, und die Geräusche könnten Fidelia und Bethany aufwecken. Sie würde den blau-gelben Pyjama mit Tweety drauf, den sie beim Lagerverkauf mitgenommen hatte, anbehalten.
Ein Blick in den Flur zeigte, dass er verlassen war. Früher am Abend hatte Phineas vor ihrer Tür Wache geschoben, und sie hatte auch gehört, wie die Leute in Jean-Lucs Büro ein- und ausgegangen waren. Jetzt war alles still.
Sie bemerkte die Kamera über der Bürotür. Wenn sie daran vorbei zur Hintertreppe ging, könnte es sein, dass die Wachen sie dabei sahen. Ehe sie auch nur in die Nähe des Kellers gekommen war, wäre ihr Versuch schon vereitelt.
Sie quetschte sich durch die Tür und ging auf Zehenspitzen in die andere Richtung. Ihre nackten Füße machten keine Geräusche auf dem weichen Teppich. Der Korridor bog scharf nach rechts ab und führte auf die Galerie am hinteren Ende der Ausstellung.
Mondlicht fiel durch die hohen schwarzen Fenster und warf lange graue Schatten auf den Marmorfußboden. Die Schaufensterpuppen hielten ihre Posen. Ihre bloßen Arme glänzten weiß und nackt. Über ihr gab es zwei Kameras, aber sie waren auf den Raum unter der Galerie gerichtet. Die Galerie selbst war von hüfthohen Mauern begrenzt.
Sie duckte sich, damit man sie nicht sehen konnte, und eilte über die Galerie. Er endete an der Hintertür des Designstudios. Sie gab 1485 in das Nummernfeld ein und spürte eine kurze Welle der Aufregung, als die Tür sich öffnete. Geräuschlos schlüpfte Heather hinein.
Im Studio war es dunkel, bis auf einige Mondstrahlen, die durch die französischen Türen hineinfielen. Sie ging leise die Wendeltreppe hinunter. Die Stufen aus Metall fühlten sich an ihren nackten Fußsohlen eiskalt an. Sie schlich sich durch das Studio, immer in den dunklen Schatten an der Wand entlang, und hoffte, dass die Kameras sie nicht erwischten.
Nur einen Spaltbreit öffnete sie die Tür und spähte dann auf den Flur hinaus. Die Kellertür befand sich am Ende des Korridors. Und am anderen Ende, in der Nähe der Ausstellung, befand sich eine Kamera.
Verdammt. Die konnte sie nicht umgehen. Aber sie war zu weit gekommen, um jetzt aufzugeben. Wenn sie rannte, konnte sie in sechs Sekunden an der Kellertür sein.
Sie atmete tief durch und sprintete los. Mit zitternden Fingern gab sie 1485 ein. Die Tür
Weitere Kostenlose Bücher