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Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu

Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu

Titel: Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerrelyn Sparks
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öffnete sich. Ihr Herz machte einen Sprung.
    Sie trat ein, schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Ein schwaches Licht beleuchtete eine schlichte Treppe. Nackte Wände, Zementstufen und ein Metallgeländer lagen vor ihr. Irgendwo hallte leise eine gespenstische Musik. Sie atmete tief durch, um ihr pochendes Herz zu beruhigen.
    So weit, so gut. Immerhin begrüßte sie kein schwarzer Mann, der in den Ecken lauerte und seine Kettensäge schwang. Sie trat ans Geländer vor und sah die Treppe hinab. Jede Stufe wurde von einem roten Licht beleuchtet. Sie ging die Zementstufen bis zu einem Absatz hinunter, drehte sich um, und ging noch eine kurze Treppe hinab. Der Zement fühlte sich unter ihren Füßen kalt und rau an. Sie kam an eine einfache Holztür, die sich leicht öffnen ließ. Die Musik wurde lauter.
    Es waren wieder Klavier und Cembalo. Die Melodie war langsam, wunderschön, und schrecklich traurig. Heather spürte die Trauer. Es war die Trauer um Pierre.
    Plötzlich kam sie sich wie ein Eindringling vor. Diese Leute hatten ihn seit Jahren gekannt. Sie selbst kannte ihn erst seit ein paar Tagen. Kurz überlegte sie umzukehren, doch ein Blick in den Flur ließ sie erstarren.
    Sie öffnete die Tür ein Stück weiter und sperrte den Mund vor Erstaunen weit auf. Nach dem kargen Treppenhaus hatte sie eine spartanische Umgebung erwartet, aber... was sie sah, war opulent. Der Flur war breit genug, um zu fünft nebeneinanderzugehen, und der Boden war mit einem wunderschönen, handgeknüpften Teppich bedeckt, der weich und wollig unter ihren Füßen nachgab. Er war tiefrot mit goldenen Fleur-de-Lys in einem Gittermuster darauf verstreut. Ein weiteres Muster aus goldenen und elfenbeinfarbenen Rosen formte den breiten Rand des Teppichs.
    Der Flur wurde von goldenen Wandleuchtern erhellt, jeder behängt mit Tropfen aus Bleikristall. Sogar die Decke war wunderschön - elfenbeinfarben mit aufwendigen, vergoldeten Stuckarbeiten. Auch die Türen waren elfenbeinfarben mit goldenen Holzschnitzereien. Zwischen den Türen standen aufwendig gearbeitete Truhen und reich verzierte Schränke. Antiquitäten, nahm Heather an, und wahrscheinlich schrecklich teuer.
    Sie schlich leise den Gang hinab, vorbei an Ölgemälden, die eher in ein Schloss gehörten. Die Musik wurde lauter. Sie kam aus einem Zimmer, dessen Doppeltür weit geöffnet war und in den Gang hinausragte.
    Sie schlüpfte hinter einen der Türflügel. Durch den Spalt am Türrahmen sah Heather das Klavier. Es war ein alter Stutzflügel mit goldenen Beschlägen. Eine Frau spielte. Ihr langes blondes Haar hing offen über ihrem Rücken. Inga.
    Eine weitere Frau bewegte sich durch den Raum und versperrte Heather die Sicht. Es war Simone, die etwas altertümlich zu tanzen schien. Ein Menuett? Sie glitt zur Seite, und Heather sah das Cembalo. Jean-Luc? Sie hielt den Atem an, wendete sich ab und presste den Rücken an die Wand.
    Jean-Luc spielte das Cembalo! Sie stand einfach nur da und hörte der melancholischen Musik zu. Er war wirklich ziemlich gut. Aber warum sollte ein moderner Mann so ein altes Instrument spielen? Je mehr sie über ihn erfuhr, desto mehr Sinn ergab ihre Unsterblichkeitstheorie.
    Die traurigen Takte erfüllten ihr Herz und offenbarten ihr sein Leid. Sie hätte früher am Abend mit ihm reden sollen. Sie hätte ihn trösten müssen. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er sich selbst die Schuld gab. Er war ein ehrbarer Mann mit einem ausgeprägten Sinn für Verantwortung. Ein altmodischer Typ. Und vielleicht gab es einen guten Grund dafür, altmodisch zu sein.
    Ja, sie wollte ihn vorhin tatsächlich nicht sehen. Jedes weitere Gefühl, egal welcher Art, hätte sie über den Abgrund gestoßen. Sie hatte sich zurückziehen müssen, damit sie eine Weile allein sein konnte.
    Die Musik trieb ihr Tränen in die Augen. Er war ein so unglaublicher Mann. Wie konnte sie sich nicht in ihn verlieben? Fechtchampion, Modedesigner, Musiker. Unglaublich guter Küsser. Wenn er allerdings unsterblich war, hatte er auch Jahrhunderte Zeit gehabt, seine Talente auszubilden.
    Sie ging auf Zehenspitzen den Flur hinab und fragte sich, was sie als Nächstes tun sollte. Sollte sie ihn konfrontieren? Vielleicht. Aber nicht, solange Simone und Inga bei ihm waren.
    Die Musik verstummte. Sie drehte sich um, fürchtete plötzlich, entdeckt worden zu sein. Aber nein, der Flur war immer noch leer. Sie hörte ein klickendes Geräusch am anderen Ende des Korridors. Die Tür wurde

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