Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
Jetzt weißt du, warum ich nicht gerne davon rede. Mein Vater war in Paris, als ein Anschlag auf das Leben des Königs verübt wurde, und er hat den Mann getroffen, der verantwortlich für die Rettung seiner Majestät war. Es gab einige Gerüchte um Jean-Luc Echarpe. Gerüchte, dass er enorme Kräfte besaß und unverwundbar war. Mein Vater hat ihn in der Hoffnung, eine Heilung für seine Syphilis zu finden, gefragt, was sein Geheimnis ist, aber Jean-Luc hat ihm die Antwort verweigert.«
»Dieser Jean-Luc war ein Vampir?«, fragte Lara.
»Ja. Mein Vater hat nicht aufgegeben. Er hat Jean-Luc im Verdacht gehabt, einen Weg zu kennen, Alter und Krankheit abzuwehren. Die Nachforschungen meines Vaters führten ihn schließlich nach Transsylvanien. Er hat eine Stelle in der Nähe von Schloss Dux in Böhmen angenommen. Dort hat er meine Mutter verführt. Ich habe sie nie kennengelernt, aber ich habe gehört, sie ist Jahre später in einer Irrenanstalt gestorben.«
»Oh, Jack, das tut mir so leid.«
»Mir ebenfalls. Ich fürchtete, meine Mutter war an der Syphilis gestorben, mit der mein Vater sie angesteckt hatte. Und ich fürchtete, auch ich könnte daran leiden. Ich war entschlossen, sie nicht weiterzugeben, also entschied ich mich, Mönch zu werden. Mein Onkel hat mich überzeugt, zunächst die Universität von Padua zu besuchen. Dann, als ich vierundzwanzig war, ist etwas Schreckliches passiert.«
Lara richtete sich auf. »Du wurdest angegriffen?«
»Ich habe mich verliebt.«
Mit einem Klaps auf den Arm tadelte Lara ihn. »Das ist nicht schrecklich.«
»Ist es schon, wenn man meint, eine Krankheit zu haben, die tödlich enden kann. Ich wollte Beatrice beschützen, also habe ich die Notizen meines Vaters benutzt, um ein Heilmittel zu finden. Ein Jahr später führten mich meine Nachforschungen nach Transsylvanien. Ich ritt gerade auf ein kleines Dorf zu, als die Sonne unterging. Drei wunderschöne Frauen tauchten vor mir auf.«
»Und das waren Vampire?«, fragte Lara.
Jack nickte. »Ich habe mich vorgestellt, und als sie den Namen Casanova hörten, fielen sie mich an. Als Nächstes erinnere ich mich daran, dass ich in einer alten Burg war und die Frauen mich bissen. Ich habe versucht, mich zu wehren, aber... sie waren sehr stark, und ich wurde immer schwächer, während sie den letzten Tropfen Blut aus meinen Adern saugten.«
»Das muss schrecklich gewesen sein.«
»Dann bin ich in einem Kerker aufgewacht mit rasendem Hunger.« Er verzog das Gesicht. »Ich wollte Blut. Ich wusste nicht, was mit mir geschehen war. Ich wusste ja nicht, dass ich mich einfach davonteleportieren konnte. Sie haben mich dazu ermuntert, in ihre Handgelenke zu beißen. Das habe ich getan, aber es gab immer einen Preis für mein Überleben. Sie glaubten, ich müsste ein so geschickter Liebhaber wie mein Vater sein. Du kannst dir vorstellen, wie enttäuscht sie waren, als sie erfuhren, dass ich kaum die Grundlagen beherrschte.«
Anscheinend hatte Lara recht gehabt. Jack wusste nicht, was für ein unglaublicher Liebhaber er war.
»Nach ein paar Monaten haben sie mich angewidert hinausgeworfen. Sie haben gesagt, ich würde nie halten, was der Name Casanova verspricht.« Jack seufzte. »Seit damals habe ich den Namen nicht mehr benutzt.«
»Diese Frauen scheinen nichts von Liebe verstanden zu haben. Wenn du noch besser im Bett wärest, würde ich einen Herzanfall bekommen.«
»Das, was wir gemacht haben, wäre ihnen zu harmlos gewesen. Niemand ist von einem Kronleuchter herabgebaumelt oder hat von der Brüstung eines Burgturmes gehangen.«
Lachend musterte Lara ihren Liebhaber. »Du machst wohl Witze.« Als Jack den Kopf schüttelte, erschrak sie jedoch heftig. »Das haben die wirklich gemacht?«
»Ja. Nachdem ich gegangen bin, haben sie einen Zirkus angegriffen, und mit dem Trapezkünstler waren sie viel glücklicher.«
»Ich bin fast noch einmal gestorben, als ich versucht habe, quer durch Europa nach Paris zu kommen. Dort habe ich Jean-Luc gefunden, und er hat mir beigebracht, wie man sich als Vampir verhält. Und dann endlich bin ich nach Venedig zurück, in der Hoffnung, dass Beatrice mich immer noch lieben konnte.«
»Was ist passiert?«
Jack seufzte. »Sie war einen Monat zuvor gestorben, als das Typhusfieber in der Stadt wütete. Es war immer meine große Angst, dass sie in dem Glauben gestorben ist, ich hätte sie verlassen.«
»Oh Jack.« Lara berührte seine Wange. »Ich bin mir sicher, sie hat dich noch geliebt. Wie
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