Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
könntest du noch zum Nachtisch vorbeikommen?«
Merda. Er war sich nicht sicher, wie er mit der Situation umgehen sollte. Vielleicht konnte er sie ein paar Monate lang ablenken. Dann kam Ian aus seinen Flitterwochen zurück, und Jack konnte heimkehren nach Europa. Dort würde Lara ihn nie finden können.
Er verzog das Gesicht. Ihr aus dem Weg zu gehen, bis er davonlaufen konnte, schien ihm feige. Und der Gedanke, sie nie wiederzusehen, war einfach nur deprimierend. »Ich - ich muss bald arbeiten.«
»Aber ich will dich wirklich noch heute Nacht sehen.« Laras Stimme klang angespannt. »Ich kann dich irgendwo treffen, wenn du Pause hast.«
Sie würde nicht aufgeben. Normalerweise bewunderte Jack Personen, die an einem Projekt arbeiteten, bis sie fertig waren, aber wenn er selbst das Projekt war, fühlte er sich so verzweifelt, wie Lara sich gerade anhörte.
Er wollte ihr nicht verraten, wo er wohnte oder wo er gerade arbeitete. »Ich komme in ein paar Minuten bei dir vorbei.« Er gab ihre Adresse bei MapQuest ein.
»Danke! Soll ich dir sagen, wie du herkommst? Oder bedeutet ›vorbeikommen‹, dass du wie durch Zauberhand vor mir erscheinst?«
Jack zuckte zusammen. Wie sollte er seine Fähigkeit zum Teleportieren leugnen, wenn sie es selbst gesehen hatte? Er betrachtete den Plan zu ihrem Apartment. »Ich fahre. In dreißig bis vierzig Minuten bin ich da.«
»Du weißt, wo ich wohne?«
»Ja.« Er würde Phineas und Connor bitten müssen, für etwa eine Stunde bei Romatech für ihn zu übernehmen. Er hörte, wie Lara wieder mit ihrer Mitbewohnerin flüsterte.
»Ich glaube kaum, dass er ein Raumschiff fährt«, murmelte Lara.
Alle neun Kreise der Hölle. Lara würde wirklich wütend werden, wenn ihr klar wurde, dass er ihr nichts verraten durfte.
»Also, äh, ich nehme an, du fährst einen italienischen Wagen?«, fragte Lara.
»Nicht hier in Amerika. Ich leihe mir einen Wagen von einem Freund.« Roman hatte immer einen am Stadthaus stehen.
»Was für ein Wagen?«
»Warum fragst du?«
»Oh, kein bestimmter Grund. Aber wenn er wirklich groß ist, könntest du ein Parkplatzproblem bekommen.«
Er konnte nicht widerstehen. »Bellissima, er mag groß sein, aber ich hatte noch nie Probleme, ihn irgendwo zu parken.« Er lächelte, als sich das Schweigen zwischen ihnen ausbreitete.
»Okay«, sagte sie endlich, »wir sehen uns gleich.« Sie legte auf.
Jack beendete sein Frühstück, während er darüber nachdachte, warum sie nach einer Beschreibung seines Wagens gebeten hatte. Irgendetwas hatte sie vor. Wäre sie ein Malcontent, hätte er geglaubt, sie plane einen Anschlag auf ihn mit einer Autobombe, aber er war sich sicher, dass Lara ihn nicht umbringen wollte.
Natürlich könnte sich das ändern, wenn sie die Wahrheit über ihn erfuhr. Er wusste aus Erfahrung, dass Frauen auf die Wahrheit hysterisch reagierten. Er müsste schon sehr dumm sein, den gleichen Fehler noch einmal zu begehen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
****
»Hey, irgendwer parkt die Straße runter«, berichtete LaToya von ihrem Handy aus. »Oh, fast vergessen. Das ist ja eine Geheimobservation.« Sie senkte ihre Stimme zu einem dringlicheren Tonfall. »Mögliche Sichtung von männlichem Verdächtigen, fährt roten Toyota.«
»Einen Toyota? Das klingt so gar nicht nach Jack«, sagte Lara. Dreißig Minuten waren vergangen, und sie wartete aufgeregt in ihrer Wohnung im zweiten Stock, während LaToya unten auf der Straße Posten bezogen hatte. Die Freundin sollte Jacks Eintreffen beobachten und sich sein Nummernschild aufschreiben. Und während dann Lara Jack in ihrer Wohnung befragte, konnte LaToya den Halter des Wagens ausfindig machen.
Lara beobachtete von ihrem Wohnzimmerfenster aus, wie LaToya langsam die Straße hinabging und so tat, als würde sie sich die Schaufenster ansehen. Es war dunkel draußen, aber die Straßenlaternen warfen gelbe Lichtinseln, die sich im nassen Zement gruselig spiegelten.
»Verdächtiger hat seinen Wagen verlassen«, flüsterte LaToya in ihr Telefon. »Dunkles Haar, durchschnittlich groß. Durchschnittliches Aussehen.«
»Jack hat schwarzes Haar«, sagte Lara, »aber ich würde sagen, er ist größer als der Durchschnitt. Und er sieht auch viel besser aus als der -«
»Durchschnittliche Alien?«, murmelte LaToya. »Verdächtiger hat den Imbiss betreten. Bezweifle, dass er unser Mann ist. Und es fängt wieder an zu nieseln, verdammt.«
»Willst du reinkommen?«
»Negativ. Ich bin auf einer Mission.
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