Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
gefürchtet, dass es etwas zu kühl für dich sein wird. Gianetta soll dir etwas Warmes suchen.«
»Danke.« Lara sah sich neugierig um. »Es liegt nicht nur am kühleren Klima. Ich habe noch einen Schock, weil wir wirklich hier sind, und deine Art, uns zu transportieren, macht mir immer noch Angst.«
»Es war schnell und schmerzlos, oder nicht?«
»Der Augenblick reiner Panik war schnell vorbei, aber meine Verwirrung ist so groß wie nie. Wie machst du das bloß?«
Mit einem Seufzen streichelte er ihr Haar. »Ich weiß wirklich nicht, wie es funktioniert. Es ist einfach eine Gabe, und ich bin dankbar dafür.«
»Na gut, besser als zehn Stunden im Flugzeug ist es schon.« Sie drehte sich in seinen Armen, damit sie über das Geländer sehen konnte. »Mir war nicht klar, dass die Kanäle so groß sind.«
»Die meisten sind es nicht. Das hier ist der Canal Grande.«
»Oh. Schicke Adresse.« Sie drehte sich wieder zu seinem Haus um. »Nicht schlecht für einen Palast.«
Er grinste. »Leider sind viele der Palazzi in schlechtem Zustand. Dieser hier ist im sechzehnten Jahrhundert erbaut worden, aber es gibt immer irgendetwas, das repariert werden muss.
»Aber du liebst ihn«, sagte sie leise.
»Ja. Das tue ich. Er ist mein Anker. Eine Konstante, die immer für mich da ist und sich nie verändert.«
Sie betrachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen. »An dir ist etwas so Altmodisches und... Edles.«
Das war ein hohes Lob für jemanden, der als Bastard geboren war. »Cara mia, ich danke dir.« Er küsste sie auf die Stirn.
»Giacomo! Du bist da«, sagte eine Stimme auf Italienisch.
Jack drehte sich um und sah Gianetta in der offenen Terrassentür stehen. » Bellissima. » Er umarmte sie und küsste sie auf die runden Wangen. Sie trug einen schweren Bademantel über ihrem Nachthemd, und ihr langes graues Haar lag zu einem dicken Zopf geflochten auf ihrer ausladenden Brust. Er antwortete ebenfalls Italienisch. »Es tut mir leid, dass ihr mitten in der Nacht aufstehen musstet.«
Sie klopfte ihm auf die Wange. »Es ist immer gut, dich zu sehen. Und es ist so aufregend, dass du ein Mädchen mitgebracht hast. Darauf warte ich schon so lange.«
Etwa fünfzig Jahre, nahm Jack an. So lange kümmerten sich Gianetta und ihr Mann, Mario, schon um den Palazzo. Sie hatten als Bedienstete angefangen, aber mit den Jahren waren sie zu treuen und geschätzten Freunden geworden.
»Sie ist sterblich, nicht?«, flüsterte Gianetta wieder auf Italienisch.
»Ja, ist sie. Ihr Name ist Lara Boucher«, antwortete er, auch auf Italienisch. »Sie ist Amerikanerin.«
»Und sehr hübsch.« Gianetta nickte wohlwollend und sprach dann mit einem starken Akzent weiter. »Es macht mich sehr glücklich, Sie kennenzulernen.«
»Danke.« Lara lächelte sie strahlend an. »Ich bin auch überglücklich, hier zu sein.«
»Sie braucht einen Mantel oder eine Jacke.« Gianetta sah Jack verwirrt an. Als er seine Bitte noch einmal ins Italienische übersetzte, verstand sie.
»Ah. Ich habe genau das Richtige. Und ich bringe auch die Erfrischungen.« Gianetta verbeugte sich und verließ den Balkon.
»Sie scheint sehr nett zu sein«, sagte Lara.
»Sie mag dich, und das ist gut, denn sie und Mario sind wie eine Familie für mich.«
Lara schnaufte. »Alle um uns herum versuchen, uns zu verkuppeln.«
»Als bräuchten wir deren Hilfe.« Er schlang seine Arme von hinten um sie und zog sie gegen seine Brust.
Sie legte ihren Kopf an seine Schulter. »Die Sterne sind wunderschön, aber ich wünschte, es wäre heller. Wann geht die Sonne auf?«
»Zu bald.« Er vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. Sie hatten weniger als drei Stunden, ehe er sie zurück nach New York City teleportieren musste. Er konnte es nicht riskieren, vor ihr in seinen Todesschlaf zu fallen. »Es ist eine gute Zeit, um hier zu sein. Die Stadt ist ruhig. Alles, was man hört, ist das Wasser, das gegen die Gebäude schwappt, und ab und an den Ruf einer Eule.«
Sie legte ihre Arme auf seine. »Ich wollte Venedig immer schon sehen. Danke.«
»Bellissima, wir haben noch gar nicht richtig angefangen.« Jack deutete in die Ferne. »Siehst du das Licht dort auf dem Wasser? Das ist eine Gondel, die kommt, um uns abzuholen.«
»Das ist so cool. Danke, dass du mich gegen meinen Willen hergeschleppt hast.«
»Hmm.« Er strich mit den Händen ihren Rücken hinab. »Was kann ich dich noch gegen deinen Willen tun lassen?«
Mit einem Lachen legte sie ihm die Arme um den Hals. »Du weißt ja, wie
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