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Love

Love

Titel: Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sollten lieber am Straßenrand halten.«
    »Habe ich schon getan, aber ich möchte das Gespräch be enden, bevor ich einen Schlag oder sonst was kriege. Wir sehen uns morgen …«
    »Im Ackley-Flügel …«
    »Ja. Um zwei. Mit Amanda. Wiederhören. Danke, dass Sie …« Wieder zuckte ein Blitz herab und ließ sie zusammenfahren, aber dieser war diffuser, und der nachfolgende Donner war zwar laut, drohte aber nicht, ihr Trommelfell platzen zu las sen. »… so verständnisvoll sind«, sagte Lisey und unterbrach ohne ein weiteres Wort die Verbindung. Im nächsten Augen blick setzte der Regen ein, als hätte er darauf gewartet, dass sie ihr Gespräch beendete. Er prasselte unglaublich dicht herab. Von Picknicktischen war längst keine Rede mehr; Lisey konnte kaum noch bis ans Ende der Motorhaube ihres BMW sehen.
    Amanda umklammerte ihre Schulter, und Lisey fühlte sich an einen anderen Countrysong erinnert, in dem es hieß, wer sich die Finger bis auf die Knochen abarbeitete, hatte zuletzt bloß knochige Finger. »Dort gehe ich nicht wieder rein, Lisey, ich tu's nicht!«
    »Au, Manda, das tut weh!«
    Amanda ließ sie los, wich aber nicht zurück. Ihre Augen funkelten. »Ich geh da nicht wieder rein.«
    »Und ob du das tust. Nur lange genug, um mit Dr. Alber ness zu reden.«
    »Nein, ich …«
    »Halt die Klappe und hör mir zu.«
    Amanda blinzelte und rückte von ihr ab, wich vor dem Zorn in Liseys Stimme zurück.
    »Darla und ich mussten dich dahin verfrachten, wir hatten keine andere Wahl. Du warst nichts als ein atmender Fleischklumpen, aus dem an einem Ende Sabber und am anderen Pisse rausgelaufen ist. Und mein Mann, der gewusst hat, dass das passieren würde, hat nicht nur in einer, sondern in zwei Welten für dich vorgesorgt. Du bist mir echt was schuldig, Big Sissa Manda-Bunny. Deshalb wirst du heute Abend mir und morgen dir helfen, und ich will in dieser Sache nichts mehr hören außer ›Ja, Lisey‹. Kapiert?«
    »Ja, Lisey«, murmelte Amanda. Sie starrte ihre zerschnit tenen Hände an und begann wieder zu weinen. »Aber was, wenn sie mich wieder in dieses Zimmer stecken? Was, wenn sie mich einsperren und dazu zwingen, mich mit einem Schwamm waschen zu lassen und Früchtegold zu trinken?«
    »Das werden sie nicht tun. Das können sie nicht. Du warst freiwillig da drin – nur dass Darla und ich deine Einwilligung erklärt haben, weil du hors de combat warst.«
    Amanda kicherte trübselig. »Das war einer von Scotts Aus drücken. Und Leute, die er für eingebildet hielt, hat er manch mal Horsd'œuvres genannt.«
    »Ja«, sagte Lisey nicht ohne einen kleinen Stich. »Ich er innere mich. Jedenfalls geht's dir jetzt wieder gut. Das ist der springende Punkt.« Sie griff nach einer von Amandas Händen und achtete darauf, behutsam zu sein. »Morgen gehst du hin und wickelst diesen Doc mit deinem Charme ein.«
    »Ich werd's versuchen«, sagte Amanda. »Aber nicht, weil ich dir was schuldig bin.«
    »Nein?«
    »Weil ich dich liebe«, sagte Amanda mit schlichter Würde. Dann fragte sie mit ganz schwacher Stimme: »Du kommst doch mit, oder?«
    »Klar doch.«
    »Vielleicht … vielleicht erwischt uns ja dein Boyfriend, und ich brauche mir überhaupt keine Sorgen wegen Greenlawn mehr zu machen.«
    »Hör auf, ihn meinen Boyfriend zu nennen!«
    Amanda lächelte matt. »Ich denke, das könnte ich mir merken, wenn du auf den Manda-Bunny-Scheiß verzichten kannst.«
    Lisey brach in Gelächter aus.
    »Wollen wir nicht weiterfahren, Kleine? Der Regen lässt nach. Und stell bitte die Heizung an. Hier drinnen wird's kalt.«
    Lisey ließ den Motor an, drehte die Heizung auf und fuhr in Richtung Straße davon. »Wir fahren zu dir«, sagte sie dabei. »Dein Haus beobachtet Dooley vermutlich nicht, wenn's dort genauso schüttet – das hoffe ich zumindest. Und was sieht er, wenn er's doch tut? Wir fahren zu dir, dann fahren wir zu mir. Zwei Frauen mittleren Alters. Wird er sich um zwei mittelalte Frauen scheren?«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Amanda. »Aber ich bin froh, dass wir Canty und Miss Buggy Bumpers auf eine lange Fahrt geschickt haben, du nicht auch?«
    Lisey war froh, obwohl sie wusste, dass sie irgendwann einiges zu erklären haben würde. Sie fuhr auf den völlig lee ren Highway und hoffte, dass sie auf keinen quer über der Fahrbahn liegenden Baum stoßen würde, obwohl sie wusste, dass die Wahrscheinlichkeit dafür ziemlich hoch war. Über ihr grollte Donner, der schlecht gelaunt klang.
    »Ich kann ein paar Sachen

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