lovely toyboy (German Edition)
möchte.
„Wirklich? Ich meine… ich würde… sehr gerne“, nickt er eifrig und entlockt mir mit seiner schüchternen und gleichzeitig sehr entschlossenen Art ein aufrichtiges Lächeln.
„Na dann komm“, fordere ich ihn auf und er folgt mir brav, bis hinauf in meine Wohnung, wo seine Schüchternheit wieder die Überhand gewinnt.
„Trau dich“, schiebe ich ihn schmunzelnd in mein Wohnzimmer und erkundige mich was er trinken möchte, um mich auf dem Absatz umzudrehen und in der Küche zwei Bier zu besorgen. Wo ich im Vorbeilaufen einen Blick auf meinen Anrufbeantworter erhasche und eine Nachricht darauf erkenne, die ich abfrage, während ich unsere Getränke aus der Küche hole und in meinen Bewegungen stoppe, als die Stimme meiner Mutter aus dem Telefon dringt.
>>Hi Schatz, ich bin´s. Herr Althaus hat versucht dich zu erreichen und hat mich gebeten dir auszurichten, dass ihr euch Morgen um zehn Uhr im `Cafe Venezia` trefft. Damit ihr die Termine wegen dem Umbau besprechen könnt. Wir sehen uns nach der Kreuzfahrt und dann will ich auch eine Erklärung für deinen überstürzten Abgang heute. Hab dich lieb und pass gut auf unser Haus auf. Tschüss<< Und schlagartig ist meine ganze Wut auf Vico wieder präsent, weil er so dreist ist und meine Mutter mit in die Sache zwischen uns hineinzieht. Denn dass dieses vermeintlich geschäftliche Treffen nur ein Fake ist sieht ja wohl ein Blinder. Allerdings kann ich mich jetzt nicht wirklich damit auseinandersetzen und auch nicht entscheiden, ob ich zu diesem Termin gehen werde, denn ich habe ja Benjamin noch hier. Der es sich in der Zwischenzeit auf meinem Sofa bequem gemacht hat und mit neugierigen Blicken den Raum inspiziert, der ihm scheinbar recht gut gefällt. Jedenfalls verzieht er nicht angewidert sein Gesicht, was ja schon mal ein gutes Zeichen ist und so unterbreche ich ihn bei seiner Erkundungstour, indem ich mich neben ihn setze und ihm sein Bier reiche.
„Danke“, flüstert er und trinkt einen hastigen Schluck aus seiner Flasche, was ich ihm gleich tue.
„Ich hab zu danken. Schließlich hast du mich heile nach Hause gebracht“, lächle ich verhalten, weil mir aufgrund der Nachricht auf meinem Anrufbeantworter auch wieder klar wird, weshalb wir hier sitzen. Der Streit mit Tom.
„Ach was, kein Ding“, winkt er locker ab und sieht mich eindringlich an. Was mir fast schon ein wenig unangenehm ist, da ich das Gefühl habe er könnte mein ganzes Durcheinander mit einem Blick erkennen und weiche ihm deshalb aus.
„Warum lächelst du nicht viel öfter? Das steht dir richtig gut“, lenkt Benjamin allerdings meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, weil so etwas noch nie jemand zu mir gesagt hat und ich versuche die Botschaft dahinter zu erkennen. „Wie meinst du das? Ich lächle doch“, entgegne ich und bin wirklich gespannt auf seine Antwort. Irgendwie fühlt sich seine Gesellschaft, obwohl ich ihn kaum kenne, gut an und ich möchte sie noch ein wenig genießen, weshalb ich auch bemüht bin ein vernünftiges Gespräch mit ihm zu führen, selbst wenn ich nicht wirklich weiß, was er mit seiner Äußerung meint.
„Dein Lächeln ist nicht glücklich. Ich weiß, ich kenne dich kaum, aber du wirkst so bedrückt und das finde ich sehr schade“, ist er erschreckend ehrlich und entlockt mir ein tiefes Seufzen.
„Läuft halt grad alles nicht so ganz“, murmle ich vor mich hin, in der stummen Hoffnung dass es irgendwann ja mal wieder besser werden muss und ganz plötzlich sitzt Benjamin viel dichter bei mir. Die Wärme seines Körpers dringt scheinbar, selbst durch unsere Kleidung hindurch, in meine Haut und verbreitet ein seltsames Gefühl, welches mich sofort an Vico erinnert.
Damit verbunden treibt es ganz selbstverständlich wieder die Sehnsucht nach ihm durch meine Adern und lässt mich fast schon verzweifelt die Augen schließen, weil mich die Situation gerade schrecklich überfordert. Bis ich Benjamins Hand an meiner Wange spüre und meine Lider erschrocken wieder hebe.
„Was?“, ist es mehr nur ein Krächzen, das meine Kehle verlässt, als Benjamin auch schon seinen Zeigefinger auf meine Lippen drückt und mich am Weiterreden hindert.
„Lass mich dich einfach ein bisschen von deinen Sorgen ablenken“, wispert er und für einen Moment habe ich das Empfinden, die Welt würde still stehen.
Kapitel 7
Wie paralysiert halte ich seinen Blick gefangen und sehe ihn immer näher kommen, sodass ich seltsam erschöpft erneut meine Augen schließe und
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