Luc - Fesseln der Vergangenheit
das Thema damit vielleicht erst mal erledigt?«
Die Fortsetzung der Diskussion würde sie nicht weiterbringen. Jedes weitere Widerwort würde sie wie ein trotziges Kind erscheinen lassen, so dass sie Luc eben an einem späteren Zeitpunkt ihren Standpunkt klarmachen würde.
Sanft zog er sie in seine Arme. »Timothy hat recht. Du gehörst ins Bett und musst dich ausruhen.«
Mit einem weiteren Gähnen bestätigte Jasmin seine Einschätzung, verzog aber das Gesicht zu einer Grimasse. »Ich dachte, wir hätten eine Verabredung?«
»Haben wir auch. Die wird nur etwas anders als ursprünglich geplant ausfallen.« Ehe sie seine Absicht durchschaut hatte, hob er sie auf die Arme und ließ sie auf die Matratze fallen.
»Hey.«
»Ruhe.« Mit zwei Handgriffen zog er ihr die Schuhe von den Füßen. »Die Hose übernimmst du besser selbst.«
Sie war zu müde, um zu widersprechen. Kaum hatte sie sich ausgezogen, breitete er eine dünne Decke über sie. So hatte sie sich ihren Abend nicht vorgestellt.
»Ich bin sofort zurück. Schlaf. Und das war ein Befehl.« Nach einem flüchtigen Kuss auf den Mund verschwand er im angrenzenden Badezimmer.
Sie musste dringend etwas gegen seinen Befehlston unternehmen. Im Team war er der Boss, aber das galt nicht ihr gegenüber. Trotz der festen Absicht, ihn zur Rede zu stellen und ihn auf andere Ideen zu bringen, als einfach zu schlafen, fielen ihr die Augen zu. Nur am Rande bekam sie noch mit, dass Luc zurückkehrte und sich neben sie legte. Er zog sie in die Arme und bettete ihren Kopf auf seine Brust, dann schlief sie in dem Bewusstsein ein, gehalten und beschützt zu werden.
29
Etwas kitzelte an ihrer Nase. Haare. Noch im Halbschlaf gefangen, pustete Jasmin es weg. Einen Augenblick später das Gleiche. Jetzt war sie endgültig wach. Für einige Sekunden hielt eine Mischung aus Orientierungslosigkeit und Angst sie umfangen, dann erinnerte sie sich, wo sie sich befand und wer der Mann war, an dessen Rücken sie sich geschmiegt hatte. Sie schloss die Augen und ließ die Ereignisse des vergangenen Tages Revue passieren. Mittlerweile waren ihre Gedächtnislücken verschwunden. Noch nachträglich lief ihr ein Schauer über den Rücken bei der Vorstellung, was passiert wäre, wenn Chris und Timothy nicht eingegriffen hätten. Luc gab im Schlaf einen schnaubenden Laut von sich und bewegte sein Bein, das sich gegen ihren Oberschenkel presste. Ihre Hand lag auf seiner Taille und ihr Mund war nur Zentimeter von seinem Nacken entfernt. Da seine Haare sie geweckt hatten, war es nur fair, wenn sie sich revanchierte. Durchs Fenster drangen bereits die ersten Lichtstrahlen, so dass die Nacht ohnehin bald vorbei war. Sie verteilte federleichte Küsse auf seinem Nacken. Keine Reaktion. Dann eben anders. Sanft knabberte sie an dem festen Muskel. Die Veränderung war kaum spürbar, aber sie war sicher, dass er jetzt wach war. Da er immer noch nicht reagierte, bedeutete das wohl, dass sie weitermachen sollte. Mit Vergnügen!
Mit einem Umweg über seine Wange und seine geschlossenen Lider legte sie eine Spur aus Küssen zu seinem Ohr. Als sie das Ohrläppchen fast erreicht hatte, wanderte ihre Hand von seiner Taille zu seinen Shorts. Zärtlich nahm sie sein Ohrläppchen zwischen die Zähne und zupfte daran. Ein zufriedenes Lachen stieg in ihr auf, als sich der Bund seiner Shorts unverkennbar ausdehnte. Problemlos fand ihre Hand den Weg zu seinem Schaft und umfasste ihn. Die Berührung seiner samtenen Haut reichte, um ihr Herz endgültig zum Rasen zu bringen. Sie beugte sich vor, bis ihre Lippen beinahe seine Ohrmuschel berührten.
»Guten Morgen«, hauchte sie und ließ erst ihren Atem, dann ihre Zungenspitze über die empfindliche Haut wandern.
Mit einem Knurrlaut gab Luc seine abwartende Haltung auf und drehte sich um, so dass sie die Gesichter einander zugewandt auf dem Bett lagen.
»Guten Morgen, meine Schöne.« Sein Paschtu klang wie eine Melodie. »Ich hoffe, du weißt, wie gefährlich das Spiel ist, das du begonnen hast.«
Trotz des Dämmerlichts konnte sie das Feuer in seinen Augen erkennen und seine raue Stimme fuhr ihr direkt ins Herz. »Ich bin nicht sicher. Wie wäre es mit einer Kostprobe?«
Grinsend nahm er die Herausforderung an. Seine Lippen näherten sich ihrem Mund. Statt des erwarteten Kusses drückte er sie zurück, bis sie auf dem Rücken lag und schob ihr T-Shirt hoch. Neckend begann er mit einem Kuss an ihrem Bauchnabel, der einem Streicheln glich, und suchte sich einen Weg
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