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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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viel herunter gekommen. Das würde nicht ewig halten.
    Sie mussten weiter. Lars und Lucy rannten den anderen beiden hinterher. Sie holten sie beim Abzweig in den nächsten Gang ein. Dies war die letzte Etappe. Am Ende dieses Ganges lag der Hangar. Dort war auf jeden Fall ein Schiff. Das war ihre Chance, auch wenn Lucy noch nicht wusste, was sie dort erwarten würde und auch noch keine Idee hatte, wie man mit einem der Transportschiffe heil aus einer Station in Alarmbereitschaft kam. Aber darüber konnte sie später nachdenken. Sie mussten erst einmal dorthin kommen.
    Christoph rannte als Erster in den Gang. Er schrie auf und taumelte zurück. Der linke Ärmel seines Kampfanzuges klaffte weit auf. Sein Unterarm hing ganz verdreht am Oberarm. Alles war voller Blut, das noch immer aus dem Arm strömte.
    Keine Frage, da saß ein Trupp und der schoss scharf. Lucy musste würgen. Sie wusste nicht, ob aus Angst oder wegen des vielen Bluts. Kim war die Einzige, die sofort handelte. Verzweifelt versuchte sie mit einem Stück Stoff, das sie von Christophs Kleidung riss, die Blutung zu stoppen.
    Lars taumelte. Lucy sah, wie er unter seinem Helm damit kämpfte, sich nicht zu übergeben.
    »Lars komm schon, wir müssen da durch. Komm, bitte mach nicht schlapp«, rief sie.
    Wie in Trance bewegte Lars sich. Er schien unter Schock zu stehen. Lucy sah, wie er verzweifelt nach Luft schnappte und schluckte. Er gab sein Bestes, hob seine Strahlenwaffe und taumelte um die Ecke. Bevor Lucy reagieren konnte, hörte sie einen hässlich zischenden Laut und Lars wurde über ihre Schulter hinweggeschleudert. Krachend knallte er mit seinem Helm gegen die Wand und blieb dort liegen.
    Lucy drehte sich mit schreckgeweiteten Augen um, als Kims Körper leblos über sie hinweg flog. Er traf sie an der anderen Schulter. Scheppernd schlug ihre Freundin mit dem Helm zuerst auf dem Boden auf.
    »Nein, bitte, bitte, nicht«, dachte Lucy, richtete sich auf und richtete ihre Waffe auf den Trupp in schwarzen Kampfanzügen, der auf sie zugestürmt kam.
    Das waren ihre letzten Gedanken. Sie spürte nur noch einen schmerzhaften Schlag gegen die Brust. Dass sie von einem zweiten Strahl getroffen wurde, spürte sie schon nicht mehr. Auch nicht wie die zwei Treffer sie durch die Luft schleuderten und ihr Körper brutal auf den Boden aufschlug und ein paar Meter den Gang entlang rutschte.

Gefangenschaft
    Alles war dunkel. Langsam kroch die Helligkeit von allen Seiten heran. Es wurde weiß, blendend grell-weiß. Schatten flogen vorbei. Sie verdichteten sich zu Schemen. Ein Tosen wie ein Wasserfall zog auf, überlagerte das Licht und zog sich langsam wieder zurück. Was war das für ein Hämmern irgendwo im Hintergrund? Nein, es war vorne, direkt hinter der Stirn. Es war ein Schmerz, ein fast nicht zu ertragender Schmerz.
    Die Schemen verdichteten sich weiter. Es waren Köpfe, mehrere Köpfe. Sie zogen vorbei. Nein, sie starrten sie an. Was waren das für Geräusche? War das Sprache? Was für eine Sprache war das? Wenn doch bloß nicht diese Schmerzen wären! Warum dröhnte der Kopf so? Warum schrie jemand so laut?
    Endlich tauchte ein Gesicht auf, das Gesicht einer Frau. Da war eine Hand. Sie hielt etwas. War es ein Gerät? Die Schmerzen im Kopf ließen nach. Oh, einfach sinken, schlafen, niemals wieder aufwachen. Der Schmerz schwoll an. Alles war verschwommen. Wieder diese Hand mit dem Gerät. Der Schmerz ließ wieder nach.
    Das Gesicht wurde klarer. Es sah aus wie Oma. Es verschwamm wieder. Oh Gott, was für ein Traum. Das Gesicht wurde wieder klar, brutal klar. Es war nicht Omas Gesicht. Es war eine fremde Frau. Sie hatte Omas Augen. Aber sie war jünger oder sah jünger aus. Sie war weiß gekleidet. Es konnte eine Ärztin sein oder eine Krankenschwester. Sie hatte ein Gerät in der Hand. Ein Gerät wie Lucy es noch nie gesehen hatte. Eigentlich sah es vor allem schwarz aus. Es ähnelte irgendwie einem Handy nur ohne Tasten.
    Endlich verschwanden die Kopfschmerzen. Sie hörte jetzt alles deutlich. Warum konnte sie nur nichts verstehen. Die Worte, die Sprache war fremd, völlig fremd. Lucy sah der Frau in die Augen. Es waren schöne Augen. So schön wie die Augen ihrer Oma, wenn sie sie angelächelt hatte, damals als sie noch klein war, als Oma ihr vorgelesen hatte, als sie abends bei ihr im Bett schlafen durfte. Warum dachte sie jetzt daran? Da war doch etwas, etwas Wichtiges. Wo war sie? Warum war sie hier?
    Während diese fremden Stimmen in der fremden Sprache

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