Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
erst rot und dann weiß zu glühen begann, bevor es in tausend Einzelteile zerstob.
»Oh Gott, hoffentlich konnte sich die Mannschaft retten«, stöhnte Varenia. Auf dem Schirm sah man zwar viele kleine Rettungsschi ffe. Ein großer Teil von ihnen war aber durch die Explosion ihres eigenen Mutterschiffs zerstört worden.
»Wer von denen gerettet wird, den bringe ich sowieso nach Go rgoz«, riss eine mühevoll beherrschte Stimme Lucy aus ihren Gedanken.
Es war die Stimme des Admirals. Er hatte sich von seinem Sitz losgeschnallt und stand jetzt vor dem Stuhl mit seiner Adj utantin. Die Frau lag noch immer mit dem Sicherheitsgurt an den Stuhl geschnallt mit seltsam verdrehtem Kopf vor einer der Konsolen im Kommandoraum. Lucy brauchte sie nicht zu untersuchen. Sie erkannte deutlich, dass die imperianische Geheimdienstlerin sich das Genick gebrochen hatte.
Trixi kam hinter ihrer Konsole hervor und starrte die Frau entsetzt an. Lars legte von hinten seine Arme um sie und drüc kte sie an sich. Der Admiral kniete sich vor die Frau und fühlte ihren Puls. Seine Augen verrieten Lucy, dass er die Frau gemocht hatte. Sein Gesicht wirkte versteinert.
»Gib mir den Kommandanten dieser Station, Lucy«, zischte er mühsam beherrscht zwischen den Zähnen hervor.
Lucy legte ihm kurz die Hand auf den Arm.
»Sie sind noch mein Gefangener. Ich mache das«, sagte sie sanft.
Luwa stellte eine Verbindung zu der Station her.
»Hier spricht noch einmal die Rebellenführerin Lucy«, sagte sie fest. »Muss ich Ihren Angriff so interpretieren, dass Sie kein Intere sse an unseren Gefangenen haben?«
Der Kommunikationsschirm leuchtete auf. Das Gesicht, das d arauf erschien, war das eines jungen Soldaten, der nicht sehr viel älter als Lucy sein konnte. Er sah etwas schüchtern aus.
»Wir haben mit diesen Schiffen nichts zu tun«, erwiderte er nicht gerade förmlich. »Diese Schiffe tragen oder vielmehr tr ugen eine Geheimdienstkennung. Wir Militärs wurden nicht eingeweht. Natürlich wollen wir Admiral Dengan an Bord nehmen!«
»Können Sie für seine Sicherheit garantieren?«, fragte Lucy vo rsichtshalber nach.
»Was soll denn das heißen?«, polterte der Admiral ungefragt d azwischen. »Ich werde doch wohl auf einem imperianischen Militärstützpunkt sicher sein!«
»Das sah aber eben nicht so aus«, erwiderte Lucy ernst. Sie sah ihn fragend an.
»Da gibt es gewisse Schwierigkeiten«, druckste der Admiral. Man sah ihm an, dass ihm diese Sache peinlich war.
»Schwierigkeiten? So, so!« Lucy warf einen Blick auf die tote Adjutantin des Admirals. Der wurde noch ein bisschen blasser.
»Wie dem auch sei. Um meine Sicherheit brauchst du dir keine Sorgen zu machen«, blaffte er Lucy an.
Lucy nickte nur ernst.
»Wie Sie meinen«, sagte sie gleichgültig. »Dann schiffen wir Sie jetzt aus.«
Der Admiral nickte.
Nachdem Varenia den Rest der Mannschaft des Admirals notdür ftig medizinisch versorgt hatte, brachten Gurian und Luwa sie in den Hangar zu einem kleineren Tarnsportschiff, in dem die kleine Gruppe gerade Platz fand. Die Mannschaft stieg in das Schiff ein. Der Leichnam der Adjutantin wurde natürlich auch mitgenommen. Der Admiral wartete, bis der Letzte seiner Mannschaft eingestiegen war. Er ging noch einmal auf Lucy zu.
»Lucy, bitte überlege es dir noch mal«, sagte er traurig.
Sie schüttelte den Kopf.
»Ich glaube, Sie haben jetzt genug eigene Probleme, mit denen Sie erst einmal fertig werden müssen.«
Der Admiral ging noch einen Schritt auf Lucy zu und nahm ihre Hände.
»Leb wohl Lucy«, sagte er. »Ich werde auf deine Freundin au fpassen, auch wenn du nicht mehr lebst. Das verspreche ich dir. Ich hoffe, ich bin am anderen Ende der Galaxie, wenn unsere Schiffe dich und deine Freunde erwischen.«
Er ließ Lucys Hände los und stieg in das Transportschiff, o hne sich noch einmal umzudrehen.
Trauer
Es dauerte noch Stunden, bis sie den Ort herausfanden, an dem sich die drei Mutterschiffe der Rebellen befanden, von denen das wohnlichste als ihre Station diente. Aus Sicherheitsgründen mussten sie noch ein paar Mal im Zickzack durch die ganze Galaxie springen, bis sie endlich bei ihrer Basisstation ankamen.
Die Freunde auf der Station waren natürlich davon ausgega ngen, dass sie Lucy und ihre Mannschaft nicht lebend wiedersehen würden. Was sollten sie auch anderes annehmen, nachdem sie mit ansehen mussten, wie einer von ihnen auf dem imperianischen Kriegsschiff umgebracht wurde und Lucy Code 23A
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