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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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möbliert. Vor dem leeren Haus, in dem es nur ein Telefon und ein Bett gab, stand ein Schild mit der Aufschrift »Zu verkaufen«. Hinter ihm, jenseits der Hecke zwischen den Bungalows, hörte er Flüche und Schmerzensschreie. Aber er vernahm auch das verräterische Geräusch zersplitternden Glases und da war ihm klar, dass die Angreifer gleich in seinem Haus sein und nach seinem Fluchtweg suchen würden. Verängstigt griff er zum Telefon und wählte.
    18
    11 Uhr 07
Washington, D. C.
    Die im Jahr 1789 von Jesuiten gegründete Universität von Georgetown war die erste römisch-katholische Universität in den Vereinigten Staaten. Zwischen den Bäumen und Kopfsteinpflasterstraßen standen stattliche Gebäude aus dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert, die an eine Zeit erinnerten, als die Wissenschaft nur wenig über Viren wusste und man begann, Bildung als Lösung für die gravierenden Probleme der modernen Gesellschaft zu sehen. Darüber dachte Smith nach, während er in der Cafeteria der Fakultät durch das Fenster den alten Campus unter den hohen Bäumen bewunderte.
    »Dann arbeiten Sie also hier an der Fakultät?«, fragte er.
    »Ich bin außerordentliche Professorin für Geschichte.« Marjorie Griffin zuckte traurig mit den Achseln. »Wahrscheinlich hat Bill Ihnen nie etwas über meinen Beruf erzählt. Als wir uns kennen lernten, arbeitete ich an der Universität von New York. Dann habe ich mich hier beworben.«
    »Über sein Privatleben hat er nie viel erzählt«, räumte Smith ein. »Meistens haben wir uns über die Arbeit oder die Vergangenheit unterhalten. Die alten Zeiten.«
    Marjorie Griffin rührte ihren Tee geistesabwesend um. »Bei unseren wenigen Treffen in der letzten Zeit wäre das schon viel gewesen. Bill ist still und melancholisch geworden.«
    »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen, Marjorie?«
»In den letzten paar Tagen gleich zweimal. Am Dienstagmorgen stand er vor meiner Tür und dann habe ich ihn gestern Abend gesehen.« Sie trank. »Er wirkte nervös und angespannt und schien sich um Sie Sorgen zu machen. Als er hereinkam, ging er sofort zum Vorderfenster und beobachtete die Straße. Ich fragte ihn, wonach er Ausschau halte, aber er antwortete nicht. Stattdessen schlug er vor, dass wir zusammen eine Tasse Tee trinken. Er hatte aus einer französischen Bäckerei auf der M-Street eine Tüte Croissants mitgebracht.«
»Ein spontaner Besuch«, vermutete Smith. »Aber warum?«
Marjorie Griffin antwortete nicht gleich. Während sie die vor dem Fenster auf der Kopfsteinpflasterstraße vorbeigehenden Studenten beobachtete, schien ihr Gesicht zu verfallen.
    »Vielleicht wollte er sich wieder mal zu Hause blicken lassen. Ich hasse den Gedanken, dass er sich verabschieden wollte. Aber genau das könnte es gewesen sein.« Sie blickte zu Smith auf. »Ich hatte gehofft, dass Sie etwas wüssten.«
    Plötzlich begriff Smith beinahe schockiert, dass sie eine wunderschöne Frau war. Nicht wie Sophia - sie war eine stille Schönheit, die eine gewisse Gelassenheit ausstrahlte. Nicht im eigentlichen Sinn passiv, aber auch nicht rastlos. Sie hatte dunkelgraue Augen und das schwarze Haar im Nacken zu einem Knoten zusammengesteckt. Ihre Wangenknochen und Kiefer waren wohlgeformt und sie war weder sehr dünn noch korpulent. Smith empfand blitzartig, unerwartet und ungewollt ein erregendes Gefühl, das auf ihre Reize reagierte, aber dann war es wieder verschwunden, bevor es mehr anrichten konnte. Sofort spürte er einen stechenden Schmerz der Trauer und des Leids und Sophia stand ihm wieder vor Augen.
    »Vor zwei, mittlerweile fast drei Tagen hat er mich gewarnt, dass ich in Gefahr sei.« Smith schilderte ihr Treffen im RockCreek-Park, die Überfälle, die Sache mit dem Virus und Sophias Tod. »Irgendjemand hat den Virus, Marjorie. Und diese Leute haben Sophia, Kielburger und seine Sekretärin umgebracht.«
    »Guter Gott.« Entsetzt legte sich ihr schönes Gesicht in
    Falten.
»Ich kenne weder die Täter noch den Grund, aber sie versuchen zu verhindern, dass ich etwas herausfinde. Bill arbeitet mit ihnen zusammen.«
    Sie hob die Hand an den Mund. »Nein! Unmöglich!«
    »Nur so konnte er wissen, dass er mich warnen musste. Ich will herausfinden, ob er als Undercoveragent oder auf eigene Faust mit ihnen zusammenarbeitet.« Er zögerte. »Sein engster Freund beim FBI behauptet, dass er nicht undercover arbeitet.«
    »Lenny Forbes. Ich habe ihn immer gemocht.« Sie presste die Lippen zusammen und schüttelte traurig den

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