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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Fichtenwipfel im Wind. Irgendwo in der Ferne summten Bienen und trillerten Vögel. Aber hier war der Wald geradezu unheimlich still, so als warte er ebenfalls. Es würde nicht mehr lange dauern.
    Dann trat plötzlich ein Afghane aus dem Nebel hervor. Ein weiterer tauchte etwa fünfzig Meter rechts von Jon und etwas weiter unten am Abhang auf. Ein Dritter war in der gleichen Entfernung auf der anderen Seite zu erkennen.
    Mehr Männer sah Jon nicht. Er lächelte. Abu Auda hatte also keine Verstärkung bekommen.
Drei gegen einen – und wie viele mehr vom Hubschrauber, die dahinter den Abhang heraufkamen? Vielleicht sechs oder sieben. Wenn er schnell handelte, würden diese sechs oder sieben ohne Belang sein. Diesmal hatte Abu Auda sich verrechnet. Er hatte nicht erwartet, dass Jon in so spitzem Winkel kehrtmachen und damit die drei Männer wesentlich früher erreichen würde, als er geschätzt hatte. Drei gegen einen, wenn der eine mit einer M16 bewaffnet war und sich in Deckung befand, war keine schlechte Chance.
Jon sah, wie der vorderste Terrorist den Felsvorsprung entdeckte und seinen Begleitern ein Zeichen gab, weiterzugehen, während er sich genauer umsah. Jon nahm an, dass sie inzwischen wussten, dass er das Sturmgewehr hatte. Weil Abu Auda ein starker Anführer war, ein Denker, hatte er zweifellos seine Köpfe gezählt, ehe sie das Chalet verlassen hatten. Und das hieß, er hatte entdeckt, dass einer seiner bewaffneten Männer fehlte. Und wenn sie die Leiche gefunden hatten, würde Auda auch wissen, dass das M16 weg war.
Jon spähte vorsichtig aus seiner Deckung. Der Terrorist kam geradewegs auf die Felsen zu. Jon überlegte, wie schnell er sie alle drei außer Gefecht setzen konnte, um zu entkommen, ehe Abu Auda bemerkte, dass er verschwunden war. Aber sobald er den ersten Schuss abgab, würden die anderen gerannt kommen. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde sogar jemand den Hubschrauber alarmieren.
Er wartete, bis die beiden anderen auf einer Linie mit den Felsen waren, einer links, der andere rechts von ihm. Der Mann an der Spitze war zu diesem Zeitpunkt keine sechs Meter mehr von ihm entfernt. Höchste Zeit also. Jon richtete sich auf, gab schnell hintereinander drei Schüsse ab – zwei auf den ersten und den dritten Terroristen nach einer blitzschnellen Drehung zu dem Mann zu seiner Rechten und gleich darauf zwei weitere Schüsse auf den Mann links von ihm. Dann rannte er los.
Den ersten hatte er in die Stirn getroffen. Der Mann würde nicht wieder aufstehen. Die anderen beiden waren auch zu Boden gegangen, aber er war sich nicht sicher, wie schwer er sie verwundet hatte. Während er davonrannte, lauschte er, hörte in der Ferne einen Schrei … und dann nichts mehr. Keine schnellen Schritte, kein Splittern von Asten, kein Rascheln tief hängender Zweige. Nichts von all den Geräuschen, wie sie bei einer schnellen Verfolgung entstehen.
Vorsichtig, jede Deckung ausnutzend, rannte er weiter, eilte jetzt Hügel abwärts, bis er den Hubschrauber wieder hörte. Sofort duckte er sich hinter eine dicke Fichte und blickte nach oben, spähte durch das grüne Dach der Fichtenzweige, deren Nadeln in der Sonne schimmerten. Bald zog der Hubschrauber dicht über den Baumwipfeln vorbei, und Jon erkannte ein schwarzes Gesicht, das sich zur Seite herausbeugte. Abu Auda.
Der Sikorsky flog weiter. Jon konnte nicht hier bleiben, denn Abu Auda würde sich ganz sicherlich nicht damit begnügen, ihn ausschließlich in der Luft zu verfolgen. Einige seiner Männer würden weiterhin auf dem Boden hinter ihm her sein, und Jon musste jetzt eine Entscheidung treffen. Aber Abu Auda musste das auch. Er musste erraten, in welche Richtung Jon rannte.
Während Jon angespannt nach Geräuschen lauschte, die ihm die Landung des Hubschraubers verrieten, versuchte er sich in die Lage des Fulani zu versetzen. Schließlich gelangte er zu dem Schluss, dass Abu Auda erwarten würde, dass er sich auf geradem Weg von seinen Verfolgern entfernte, in dem Bemühen, möglichst großen Abstand zu ihnen zu gewinnen. Und das bedeutete – immer vorausgesetzt, dass seine Einschätzung zutraf –, dass der Hubschrauber im Süden von ihm landen würde. Jon drehte sich um und rannte nach rechts. Dann wurde er langsamer und hastete, jetzt bemüht, möglichst wenig Lärm zu machen, in westlicher Richtung durch den Wald.
Nach weniger als einer Stunde begann der Fichtenwald sich zu lichten. Schwitzend und von seinen juckenden Wunden geplagt, lief Jon über eine

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