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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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einen Cognac tranken. Aber sosehr sie auch ihr Lächeln aufblitzen ließ und immer wieder nach seiner Hand griff, er sprach nie von seiner Arbeit.
    Schließlich verlor sie die Geduld und sah ihm lang und tief in die Augen und schaffte es, damit ein ganzes Spektrum von Gefühlen zu vermitteln – scheu, nervös, etwas verängstigt, bewundernd, eifrig und sexuell erregt, und das alles zur gleichen Zeit. Diesem Talent waren schon ältere und erfahrenere Männer als Leutnant Joachim Bierhof erlegen.
    Er reagierte, indem er schnell die Rechnung bezahlte, worauf sie das Lokal verließen. Als sie schließlich ihre Wohnung auf der anderen Seite des Brandenburger Tors im ehemaligen Ostberlin am Prenzlauer Berg erreicht hatten, das bei einer gewissen Boheme seit der Wende in Mode gekommen war, konnte er an nichts anderes mehr als an sie, ihre herrliche Wohnung und ihr Bett denken.
    Im Apartment angelangt, zog er schnell die Vorhänge zu, damit die Nachmittagssonne nicht ins Zimmer fiel, und war gleich darauf nackt und fing an, an Piekes Busen herumzufummeln, als sie plötzlich seufzte und sich darüber beklagte, dass es zu kalt sei. Ein sehr kalter Mai war das dieses Jahr in Deutschland. Wie gerne sie doch jetzt mit ihm im sonnigen Italien oder Spanien wäre, oder noch besser … in dem herrlichen Süden Frankreichs.
    Zu sehr mit ihrem Busen und ihrem grünen Bikinihöschen beschäftigt, murmelte Joachim: »Dort war ich gerade, in Südfrankreich. Herrgott, wie ich mir wünsche, jetzt mit dir dort zu sein.«
    Sie lachte verspielt. »Aber du hattest doch deinen General.« »Der war ja fast die ganze Nacht auf diesem französischen Flugzeugträger. Er und unser Pilot. Ich bin alleine am Kai auf und ab gegangen. Musste alleine essen. Einen herrlichen Wein habe ich dort entdeckt. Das hätte dir gefallen. Du lieber Gott, wie ich mir wünsche … aber jetzt sind wir hier und …«
An dem Punkt fiel Pieke Exner aus dem Bett und verrenkte sich dabei höchst schmerzhaft das Knie. Sie konnte ohne die Hilfe des Leutnants nicht gerade stehen. Als er ihr half, sich wieder ins Bett zu legen, bat sie ihn, er solle sie zudecken, weil ihr kalt war. Sie fröstelte. Er drehte die Heizung hoch und brachte eine zweite Decke. Sie hob bedauernd die Hand.
Sie war natürlich schrecklich enttäuscht und betrübt, und die Tränen traten ihr in die Augen. »Du armer Mann. Das muss schrecklich für dich sein. Es tut mir so Leid. Wirst du … wird es dir … auch nichts ausmachen? Ich meine, du warst so … so …«
Joachim Bierhof war immerhin ein Offizier und Gentleman. Er sah sich gezwungen, ihre Ängste zu beschwichtigen und ihr zu erklären, dass es ihm nichts ausmachte. Sie bedeutete ihm ja viel mehr als nur das.
Sie drückte seine Hand und versprach, sich mit ihm gleich morgen früh zu treffen, falls ihr Zustand sich bis dahin gebessert hatte, hier, in ihrem Apartment. »Ich rufe dich morgen an!« Und schlief sofort ein.
Dem Leutnant blieb nichts anderes übrig, als sich wieder anzuziehen und sich leise hinauszuschleichen, sorgsam darauf bedacht, Pieke nicht zu wecken.
Gleich nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, sprang sie aus dem Bett, zog sich an und griff nach dem Telefon.
»General Bittrich war in Südfrankreich«, meldete sie, »genau wie du vermutet hast. Er hat die halbe Nacht auf einem französischen Flugzeugträger verbracht. War das alles, was du wissen wolltest, Peter?«
»Kindchen, du bist ein Wunder«, erklärte Peter Howell in Paris.
»Merk dir das nur.«
Peter schmunzelte. »Ich hoffe, der Preis war nicht zu hoch, Angie, altes Mädchen.«
»Eifersüchtig, Peter?«
»In meinem Alter, meine Liebe, ist das sehr schmeichelhaft.«
»In jedem Alter. Außerdem bist du alterslos.«
Peter lachte. »Es gibt Teile an mir, die das nicht immer wissen. Aber wir müssen dieses Gespräch fortsetzen.«
»Ist das ein Antrag, Mr. Howell?«
»Angie, du könntest einen Toten verführen. Noch einmal, vielen Dank.«
Angela Chadwick legte auf, machte ihr Bett, griff nach ihrer Handtasche und verließ das Apartment, um in ihre eigene Wohnung auf der anderen Seite des Brandenburger Tors zurückzukehren.

Paris
    Marty hatte einen neuen Laptop-Computer, den Peter mit Martys Kreditkarte gekauft hatte. Allein und unter Medikamenteneinfluss saß Marty im Schneidersitz auf der Steppdecke seines Betts. Er hatte in den letzten zwei Stunden bestimmt fünfzehn Mal die OASIS-Website – Online Aspergers Syndrome Information and Support – aufgesucht, aber ohne

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