Lügen in Kriegszeiten
voller Vorwürfe und Klagen. Hier kommt soeben ein Haufen Wäsche an.
Während der Judenverfolgung in Rußland im Jahre 1905 wurden mehrere Photographien aufgenommen, von denen einige in Amerika in Umlauf gesetzt wurden. Auf einer von diesen war eine Reihe von Leichnamen, um die sich eine Menschenmenge versammelt hatte, und dieses Bild wurde in Le Miroir vom 14. November 1915 nachgebildet. Darunter stand geschrieben:
Die Verbrechen der deutschen Horden in Polen.
Mehrere andere von diesen wurden ebenfalls in Zeitungen vervielfältigt. Die Critica , eine argentinische Zeitung, stellte auf diese Weise deutsche Greueltaten dar.
In Berlin wurde am 13. Juli 1914 (also vor Kriegsausbruch) von der Menge, die sich vor dem kaiserlichen Schlosse versammelt hatte, eine Aufnahme gemacht. Diese Photographie brachte die Monde Illustré am 21. August 1915 mit der Überschrift:
Begeisterung und Freude der Barbaren,
mit der Erklärung, daß dies eine Kundgebung zur Feier der Versenkung der Lusitania sei.
Eine Photographie, die im Berliner Tag vom 13. August 1914 war, zeigte eine Reihe von Männern mit Schüsseln in den Händen. Darunter stand geschrieben:
Wie wir die internierten Russen und Franzosen behandeln. Die Internierten stellen sich vor der Verteilung des Essens an.
Diese Photographie brachten die Daily News am 2. April 1915 unter dem Titel:
Die deutschen Arbeiter fühlen die Not.
Die obige Menschenmenge, die für die Rationen ansteht, ist in Deutschland ein wohlbekannter Anblick. Er offenbart einen Teil von dem, was unsere Seemacht vermag.
Eine Photographie von deutschen Offizieren, die Munitionskisten inspizieren, wurde im War Illustrated vom 30. Januar 1915 als „Deutsche Offiziere, die in einem französischen Schlosse Kisten ausplündern“, wiedergegeben.
In der gleichen Zeitschrift erschien am 17. April 1915 die Nachbildung der Photographie eines Deutschen, der sich über einen gefallenen Kameraden beugt, mit der Überschrift:
Deutlicher Beweis, daß die Deutschen die Kriegsregeln mißachten. Ein deutscher Ghul 9 bei der Beraubung eines toten Russen überrascht.
Im Berliner Lokalanzeiger vom 9. Juni 1914 war eine Photographie von drei Kavallerieoffizieren, welche die bei einem Rennen im Grunewald gewonnenen Becher und andere Preise in der Hand halten.
Diese wurde zuerst vom Wes Mir , einer russischen Zeitung, nachgebildet, unter dem Titel „Die deutschen Plünderer in Warschau“, und am 8. August 1915 auch im Daily Mirror mit der Überschrift:
Drei deutsche, mit Gold- und Silberbeute beladene Kavalleristen.
Es ist selbstverständlich, daß gefälschte Photographien von beiden Seiten in großer Menge in die neutralen Länder geschickt wurden.
Eine deutsche Photographie von der Stadt Schwirwindt nach der Einnahme von den Russen erschien im Illustreret Familieblad (Dänemark) als „eine französische Stadt nach der Beschießung durch die Deutschen.“
Im Jahre 1917 brachte die Zeitschrift Das Leben im Bild drei junge deutsche lachende Soldaten, und unter dem Bilde stand geschrieben:
Wieder in der Heimat. Drei kühne, junge Deutsche, denen es gelungen ist, aus französischer Gefangenschaft zu entfliehen.
Dieses Bild erschien am 2. Mai 1917 in einem dänischen Familienblatt als:
Dem höllischen Trommelfeuer entkommen. Drei deutsche Soldaten, die augenscheinlich sehr glücklich darüber sind, daß sie französische Gefangene geworden sind.
Die Zitadelle von Brest-Litowsk wurde von den zurückweichenden Russen in Brand gesteckt, und eine Photographie in Zeitbilder vom 5. September 1915 zeigte, wie deutsche Soldaten das Korn in Säcken heraustragen.
Diese wurde vom Graphic vom 18. September 1915 als „Deutsche Soldaten plündern in Brest-Litowsk eine Fabrik, die von den zurückweichenden Russen in Brand gesteckt wurde“, nachgebildet.
Die Illustrated War New s vom 29. Dezember 1915 brachten eine Photographie von Kriegstrophäen. Darauf hielt ein Unteroffizier eine Art Peitsche in die Höhe.
Wozu diente sie? Eine deutsche Peitsche unter einer Sammlung von Kriegstrophäen.
Diese, den Deutschen in Flandern abgenommenen Kriegstrophäen wurden den Irish Rifles (Irischen Schützen) von einem Unteroffizier zum Geschenk gemacht. Eine darunter befindliche Peitsche ist von bemerkenswerter Bedeutung.
Die „Peitsche” war in Wirklichkeit ein gewöhnlicher deutscher Teppichausklopfer.
Ein russischer Film stellte deutsche
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