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Luftschlösser

Luftschlösser

Titel: Luftschlösser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Nitzsche
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nettes Date einladen möchte? Sein Interesse an dir stand ihm auf dieser Party förmlich ins Gesicht geschrieben.”
    Statt einer Antwort konnte Trish das Gesicht ihrer Vorgesetzten dabei beobachten, wie es sämtliche Farbe verlor und einen zutiefst schockierten Ausdruck annahm, während ihre Hände sich so sehr an der Schreibtischkante festkrampften, dass die Fingerknochen weiß hervortraten.
    „Nein, niemals. Du irrst dich gewaltig. Manning würde nie... Er würde nie... Ausgeschlossen.”
    Täuschte sie sich, oder standen da plötzlich feine Schweißperlen auf der Stirn ihrer Chefin? Ihre ganze Reaktion auf diese harmlose Bemerkung war Besorgnis erregend. Offenbar war in der Vergangenheit etwas vorgefallen, das Perry immer wieder heftig und irrational auf Charles Manning reagieren ließ. Vielleicht war es besser, sich dieses Thema zukünftig zu sparen.
    „Möchtest du ein Glas Wasser?”
    Persephone schüttelte den Kopf. „Danke. Es geht schon wieder. Wir sollten für heute Schluss machen. Morgen muss ich sehr zeitig raus, um die Sachen für die Küche in Empfang zu nehmen.” Sie griff sich die Ausdrucke der neuesten Fotos von Darrens Prachtbauten, versuchte ein Lächeln und fügte aufmunternd an: „Es geht gut voran. So lange wird es auch nicht mehr dauern, bis der Auftrag abgeschlossen ist. Schönen Feierabend, Trish. Bis morgen.”
    „Überarbeite dich nicht, Boss. Bis morgen dann.” Wenn das so weiterging, würde Edward irgendwann den Laden wieder übernehmen müssen.
     
    ***
     
    Sie wollte ihre Ruhe. Sie wollte, dass ihr Körper aufhörte zu schmerzen. Sie wollte einfach nur ein bisschen Zeit für sich haben. Sie wollte diese Hitze nicht mehr. Und sie wollte Charles Manning nicht mehr sehen.
    Den ganzen Abend hatte Persephone damit zugebracht, die Fotos dieses Tages in eine logische Reihenfolge zu bringen und mit schlüssigen Bemerkungen zu versehen. Irgendwann waren die Buchstaben vor ihren Augen verschwommen. Das war der Moment, in dem die erste Träne eine salzig-feuchte Spur über ihre Wange gezogen hatte. Dieser ersten Träne war eine weitere gefolgt, dann noch eine und noch eine, bis sie nicht mehr hatte aufhören können. Zusammengerollt auf ihrem Bett hatte sie so lange geweint, bis sie vor Erschöpfung eingeschlafen war.
    Als am nächsten Morgen um halb sechs der Wecker klingelte, fühlte sie sich wie gerädert und sah aus wie ein Häufchen Elend. Nur eine ausgiebige Dusche und besonders sorgfältiges Make-up konnten an diesem Morgen das Bild der erfolgreichen Geschäftsfrau aufrecht erhalten.
     
    „Morgen, Ma’am. Wohin sollen die Geräte?” Ein rundlicher Mann in Latzhosen stand an der offenen Laderampe seines Trucks und kratzte sich am Hinterkopf.
    „Ganz nach oben ins Penthouse, bitte. Die Küche ist der abgetrennte Raum im unteren Stockwerk”, wies sie den Mann und seine Kollegen an.
    „Aye, Ma’am.”
    Die Kerle waren verdammt schnell damit, Kühlschrank und Herd samt Dunstabzug auszuladen und in den Fahrstuhl zu bugsieren. Einmal oben angekommen, ließen sie sich geduldig zeigen, wo welches Gerät angeschlossen werden sollte.
    „Die Küchenmöbel kommen in ein paar Minuten. Weil ich noch nicht weiß, ob die Positionen endgültig sind, müssen sie die Abzugshaube nicht anbringen. Das erledigen dann die Leute von der Umzugsfirma.”
    Den Fahrer der Spedition und seine Kollegen freute das ungemein. Weniger Arbeit für sie. Sollten die anderen sich damit abplagen, diese schweren Sachen Millimeter für Millimeter über den Boden zu rucken.
    Kaum hatte Persephone für die gelieferten Elektrogeräte unterschrieben, läuteten die Männer von Movers and Shakers, um die Lieferung der Möbel anzukündigen. Wieder wies sie den Weg hinauf in die Küche, gab grob an, wo welches Teil hingestellt werden sollte und war dann doch nicht restlos zufrieden damit. Es kostete etliche Stunden, bis alle Schränke dort standen und hingen, wo sie nach Persephones Meinung am besten aussahen. Die Anbringung der Dunstabzugshaube war dagegen für die hartgesottenen Männer der Umzugsfirma ein Klacks. Dieser Auftrag hatte jedem von ihnen garantiert mehr als ein graues Haar beschert.
     
    Geschafft! Persephone ließ sich auf einem Stuhl am Küchentisch nieder. Sie hatte damals Glück gehabt - eine alte Küche komplett mit Esstisch und Stühlen aus derselben Zeit zum Schnäppchenpreis. Alles, was diese Möbel benötigt hatten, war eine Putzaktion mit Küchenreiniger und Haushaltsschwamm. In dieser Umgebung

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