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Luftschlösser

Luftschlösser

Titel: Luftschlösser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Nitzsche
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traumhaft. Nach der Abgeschiedenheit der Insel war es aufregend, einfach nur an einem der mannshohen Fenster zu stehen, dem bunten Treiben auf dem Charlotte Square zuzuschauen und dabei Pläne für die nächsten Tage zu schmieden.
    „Arthur’s Seat und Edinburgh Castle gehen klar. Worauf hast du sonst noch Lust? Persephone stand im Bademantel vor Charles, auf dessen Schoß eine aufgeschlagene Karte lag.
    „Die Scottish National Gallery würde ich vorschlagen, dazu langes Ausschlafen und viel körperliche Nähe.”
    „Ist alles genehmigt. Du solltest allerdings ein wenig Entgegenkommen zeigen, wenn du den letzten Punkt auf deiner Liste abarbeiten möchtest.”
    „Sehr wohl, Miss deWinter.” Charles legte den Stadtplan beiseite und zog stattdessen Sephi auf seinen Schoß.
    Auch in dieser Nacht ließ er die Bilder, die er seit Wochen in seinem Kopf hatte, wahr werden. Er erkundete Sephis Körper, langsam, Zentimeter für Zentimeter. Er brachte sie dazu, vor Lust zu stöhnen und zu schreien, ohne auf ihre Lautstärke zu achten. Ihre Körper, die sich miteinander bewegten, mal zart und liebevoll, mal schnell und leidenschaftlich - nichts anderes zählte in diesen Stunden.
     
    Sie nahmen sich eine ganze Woche Zeit, um Edinburgh in bester Touristenmanier zu durchkämmen. Ein Ausflug auf den Arthur’s Seat, den höchsten Hügel der Stadt, gehörte dabei genauso dazu wie eine geführte Tour durch Edinburgh Castle. Die Scottish National Gallery nahm fast einen ganzen Tag in Anspruch. Hätte Charles Persephone nicht von dort weggelockt, hätte sie sich vermutlich über Nacht dort einschließen lassen.
     
    „Ich sollte meinen Dad anrufen, um ihm zu sagen, dass wir wieder heimkommen. Er macht sich garantiert ziemliche Sorgen.” Persephone schaute auf ihre Uhr und rechnete die New Yorker Zeit aus. An der Ostküste war es Vormittag. Sie würde ihn also höchstens beim Golf oder einer Besprechung stören.
    „Willst du’s ihm erzählen?”
    „Wenn er danach fragt.” Sie wählte Edwards Nummer und wartete auf seine Begrüßung. „Hi, Dad. Ja, ich weiß, dass ich mich lange nicht gemeldet habe, aber du hast mich bald wieder. Morgen geht der Flug nach New York.”
    „Das ist ja großartig! Du kannst dir nicht vorstellen, wie langweilig es Trish und mir ohne dich ist.” Er legte eine Kunstpause ein. „Ähm, wirst du allein zurück kommen?”
    „Nein, Charly hat die Erlaubnis bekommen, mich zu begleiten.”
    „Sehr schön. Hast du... habt ihr euch vertragen?”
    Persephone lächelte. „Er hat Abbitte geleistet und gibt sich die größte Mühe, mich seine jahrelange Vernachlässigung vergessen zu machen.”
    Auf diese Mitteilung konnte Ed erstmal nichts erwidern. Seine Tochter klang so anders als sonst - fröhlich, entspannt, gelassen. Hatte Charly das geschafft, was dieser Quacksalber von Psychologe vor Jahren schon versucht hatte? Er brannte darauf, die beiden zu sehen.
    „Ich freue mich auf dich, Kleine. Auf euch beide”, verabschiedete er sich, als er sich wieder gefangen hatte. Es gab einen Anruf, den er unbedingt tätigen musste.
    „Ich mich auch auf dich, Dad. Bis morgen.” Sie legte das Telefon weg und zog fragend eine Augenbraue hoch. „Und, habe ich zu viel verraten?”
    „Wahrscheinlich denkt dein Vater, wir hätten uns einfach wieder vertragen und wären nichts als alte Freunde. Die Wahrheit wird ihn hoffentlich nicht aus den Schuhen kippen lassen.” Charles lag auf dem Bett, das seinem eigenen verdammt ähnlich war, und streckte seine Arme nach Sephi aus. „Komm’ her, Süße. Im Fernsehen läuft ein alter Film. Wenn das nicht der passende Abschluss für einen Urlaub ist, weiß ich’s auch nicht.”
    Sie kuschelte sich an ihn. Der Film war ihr egal. Ihr Highlight war, wie an jedem Abend in den letzten zwei Wochen, der Mann in ihren Armen.
     
    ***
     
    Die Stewardessen, die den Flug nach New York begleiteten, waren dieselben wie auf Charles’ Flug nach Edinburgh. Hatten sie noch auf dem Weg nach Europa darum geknobelt, wer sich um den gut aussehenden Mann kümmern durfte, waren sie auf diesem Flug regelrecht unterkühlt. Der Anblick dieses speziellen Fluggastes hatte sie nur solange erfreut, bis sie die Blondine an seiner Hand bemerkt hatten. Danach war klar, dass bei ihm nichts für sie zu holen war und sie kehrten zur Tagesordnung zurück. Charles bekam davon so wenig mit wie von den Bemühungen auf dem Weg nach Edinburgh. Er hatte nur Augen für Persephone.
    „Haben wir uns bei den Damen

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