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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Seitz
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dich?“, fragte Donatus.
    „Was würdet ihr sagen, wenn ich tatsächlich aus einer anderen Welt wäre?“

    Als Lukas seine Geschichte erzählt hatte, sahen ihn Donatus und Giselbrecht schweigend an. Lukas kannte diese Blicke nun schon von seinen bisherigen Begegnungen auf seinen Zeitreisen. Doch wieder konnte er den Blicken nicht entnehmen, ob sie ihm glaubten oder nicht. Vermutlich lag es daran, dachte Lukas, dass die beiden das selbst noch nicht wussten.

    „Lukas, geh Giselbrecht bei der Arbeit zur Hand. Übermorgen ist Weihnachten, dann muss Bischof Heinrich die Stollen haben, um sie an die Bedürftigen zu verteilen.“
    „Donatus, du glaubst Lukas nicht?“
    „Ich sage die Wahrheit! Echt!“
    „Tut, wie ich euch befohlen!“, sagte Donatus mit strenger Stimme.
    „Ein Mann mit einer Narbe quer übers Gesicht! Wenn ihr ihn seht …“
    „Schluss jetzt! An die Arbeit!“

    Lukas und Giselbrecht machten sich an die Arbeit. Lukas wollte nicht das Risiko eingehen, Donatus zu verärgern und womöglich die Bäckerzunft verlassen zu müssen. Am Abend blieb er noch lange wach liegen. Er überlegte, was er noch tun könnte, damit Donatus ihm glaubte. Vielleicht konnte er Giselbrecht überzeugen? Er schien Lukas glauben zu wollen . Doch würde er gegen Donatus aufbegehren?

    Am nächsten Tag war Lukas mit Giselbrecht alleine in der Bäckerei.

    „Wo ist Donatus heute, Gisi?“
    „Er will sich mit den anderen Bäckern treffen. Schau nicht so, ich weiß nicht, warum. Arbeite weiter, wir müssen uns sputen.“
    „Glaubst du meine Geschichte, Giselbrecht?“
    „Ich bin ein einfacher Geselle, Lukas. Ich glaube, dass du ein guter Junge bist. Es ist mir gleich, ob deine Geschichte wahr ist oder nicht. Solltest du in Gefahr geraten, so will ich dich mit meinem Leben beschützen, denn du bist hier in diesem Haus der jüngste Bäcker und wer hier in diesem Haus lebt, der steht unter meinem Schutze!“
    „Das reicht mir. Danke, du bist ein guter Freund.“

    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Donatus war zurück.

    „Giselbrecht! Lukas! Sofort zu mir!“, rief er.

    Beide ließen ihre Teigklumpen ins Mehl plumpsen und eilten aus der Backstube in den Vorraum. Er wies sie an, sich an den Tisch zu setzen. Dann ging er vor ihnen auf und ab, die Hände hinter seinem Rücken verschränkt und die Stirn in Falten gelegt. Giselbrecht sah zu Lukas, der mit einem Achselzucken antwortete.

    „So machen wir’s!“ Donatus war unvermittelt stehen geblieben und stützte sich über den Tisch zu Lukas und Giselbrecht.

    „Wir haben keine Zeit zu verlieren! Giselbrecht, gib Lukas einen Dolch und bewaffne dich selbst mit einem Schwert aus meiner Waffenkommode. Ihr zwei bleibt im Hintergrund, doch es könnte gefährlich werden.“
    „Was ist denn …“, begann Giselbrecht.
    „Es kann nur klappen, wenn alle dicht halten. Doch auf die Zunft der Bäcker ist Verlass! Bleibt nur zu hoffen, wir haben es mit einem gewöhnlichen Verbrecher zu tun.“
    „Würdet ihr uns aufklären, Meister?“, sagte Giselbrecht.
    „Alles zu seiner Zeit, Giselbrecht, alles zu seiner Zeit. Jetzt rasch! Zu den Waffen!“

    Giselbrecht rannte zur Waffenkommode im ersten Stock des Hauses. Hier war Lukas noch nie gewesen, es war die Wohnung des Meisters Donatus und hier hatte normalerweise auch Giselbrecht keinen Zutritt. Dennoch wusste er sofort, wo die Kommode mit den Waffen war. Er nahm einen langen Dolch heraus und gab ihn Lukas.

    „Hier, und das hier ist die Lederscheide dafür. Hänge dir den Dolch um. Kannst du damit umgehen?“
    „Nein.“
    „Aha. So wie Donatus sich anhörte, haben wir keine Zeit, dich darin zu unterweisen.“
    „Schon gut, Gisi, ich bin nicht blöd und weiß, wozu ich ihn benutzen soll. Nur weiß ich nicht, ob ich das kann.“
    „Lukas, ich habe auch noch nie eine Waffe gegen einen Menschen gerichtet.“

    Giselbrecht nahm sich das einzige Schwert aus der Kommode. Es war ein kurzes Schwert und in der riesigen Hand Giselbrechts wirkte es noch winziger. Dann eilten sie wieder herunter. Unten angekommen, war Donatus nicht zu sehen. Doch sie hörten ein Rumpeln in der Vorratskammer und als sie dorthin gingen, sahen sie Donatus alles aus der Kammer heraus werfen, was er mit eigenen Kräften heraus werfen konnte.

    „Was macht ihr denn da, Meister?“
    „Was? Ah, da seid ihr ja! Und bewaffnet, gut! Giselbrecht, hilf mir. Und Lukas, du siehst zum Fenster hinaus, ob sie schon kommen!“
    „Ob wer schon kommt?“
    „Ach so! Ich

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