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Lukes Verwandlung (German Edition)

Lukes Verwandlung (German Edition)

Titel: Lukes Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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sah. Schließlich traf Benson nicht willkürlich so eine Wahl. Ein Versuch die junge Frau in die Enge zu treiben würde zeigen, was er von ihr zu halten hatte.
    „Sind Sie nicht ein bisschen zu jung, um sich schon mit einem Baby zu belasten, Miss?“
    Diese emotionslos vorgetragene Unterstellung ließ die junge Frau nicht vor Verlegenheit im Boden versinken. Ganz im Gegenteil, es weckte den Kampfgeist dieses kleinen Persönchens, was Luke beeindruckte, er aber nicht zeigte.
    „Sagen Sie nie wieder, Johnny wäre eine Belastung, Mister. Johnny ist ein lieber kleiner Junge, und ich werde für ihn durch die Hölle und wieder zurück gehen, wenn das nötig sein sollte.“
    „Die Möglichkeit besteht durchaus, Miss“, konnte Melissa nicht einordnen, was der Mann ihr gegenüber damit sagen wollte. „Ein bisschen Hölle können Sie demnach verkraften. Einen Ehemann auch? Der Unterschied zwischen beiden Möglichkeiten ist nicht immer ersichtlich“, stellte Luke eine Frage und eine Feststellung in den Raum.
    „Ich habe mich dieser Vermittlungsaktion nicht angeschlossen, um einen Rückzieher zu machen, Mr. Donavan.“
    „Nein, offensichtlich nicht“, nickte Luke nachdenklich. Noch hatte sie nicht klar gesagt, dass sie ihn als Kandidaten ablehnte. „Ich nehme an, dann hängt Ihre endgültige Zustimmung nur noch davon ab, ob ich Ihre Bedingungen erfüllen werde.“
    „Bedingungen?“, Melissa wusste nicht, worauf diese Frage abzielte.
    Luke stellte die Frage ein wenig anders. „Was erwarten Sie, um sich mit einem Ihnen unbekannten Mann zu verheiraten? Wie lauten Ihre Bedingungen?“
    Es war nicht viel, was Melissa sich erhoffte, aber das was sie wollte war für sie ausschlaggebend.
    „Ein Heim für mich und Johnny. Und dass der Junge freundlich behandelt wird.“
    Donavan ließ sich nicht anmerken, was er über diese Forderung dachte. Er hatte eine weitere Frage, die geklärt werden musste.
    „Was bekommt der Mann, der Ihnen dieses Versprechen gibt?“
    Was für eine idiotische Frage. Stand das nicht schon dadurch fest, dass sie diesen Weg ging? „Eine Ehefrau, das was er gesucht hat.“
    „Ohne Einschränkungen?“
    „Ohne Einschränkungen!“
    Luke genügte diese Zusicherung.
    „Nun, dann sind wir uns einig, Miss Gray. Ich werde alle ihre Bedingungen erfüllen, und bekomme dafür eine Ehefrau. Und jetzt werde ich Benson Bescheid sagen, dass er Ihre und Johnnys Sachen ins Haupthaus bringt.“
    Melissa war sprachlos. Sie hätte nie gedacht, dass dieser Mann sie auch nur in die engere Wahl ziehen würde. Nicht nachdem er so eisig auf ihre Ankunft reagiert hatte. Sie konnte nicht sagen, ob diese Wendung der Ereignisse nun gut oder schlecht für sie und das Baby ausfallen würde. Aber sie hegte die Hoffnung, hier ein Heim gefunden zu haben.
    Doch noch gab es etwas, was Luke geregelt haben wollte und auch eine andere Frage erschien ihm wichtig.
    „Unter diesen Umständen wäre es von Vorteil, wenn Sie mir Ihren Vornamen und Ihr Alter verraten würden. Ich denke, ein Bräutigam sollte wenigstens so viel von seiner Zukünftigen wissen.“
    „Ich bin einundzwanzig und mein Taufname lautet Melissa, aber bisher wurde ich von den meisten Leuten nur Molly genannt.“
    Nur ein kurzes Nicken zeigte an, dass der Rancher diese Worte registriert hatte, dann verließ er das Haus, um sich um Melissas Habe zu kümmern.
* * *
    Einundzwanzig, einundzwanzig ! Luke hätte sich am liebsten selbst eine Kugel in den Kopf gejagt. Das Mädchen war nur halb so alt wie er selbst. Und das löste bei ihm ein Gefühl aus, als ob er sich an einem Kind vergehen würde, obwohl er noch keinen Versuch gemacht hatte, die Kleine zu berühren.
    Wer zum Teufel hatte sie verführt, und ihr ein Baby gemacht, für das sie jetzt ganz alleine sorgen musste? Luke wusste wie schlecht die Welt war, und er machte sie sicher nicht dadurch besser, dass er ein Unschuldslamm wie diese junge Frau an sich band. Aber die Alternative sah auch nicht besser aus. Er konnte sie nicht mit ihrem Baby auf die Straße setzen, auch wenn sie sich mit ihm sicher nicht das einhandelte, was sie sich erhofft hatte. Er war zu alt und zu zynisch, als dass er darauf hoffen konnte, freundliche Gefühle für sich zu wecken.
    Damit, dass er diese Heirat durchziehen wollte, war zwar die junge Frau davor bewahrt, an irgendeinen brutalen Spinner zu geraten, aber mehr als Ruhe von den geldgierigen Weibern der Gegend, konnte er sich von diesem Deal nicht erwarten. Eine so junge Frau würde

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