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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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gesellschaftliche Instanzen noch gesetzestreue Mitmenschen ihm zu Hilfe kommen werden. Jemand, der lange gelitten hat?
    Sie hatten einen neuen Hauptverdächtigen. Der Gedanke war ihm schon früher mal gekommen.
    »Ich muss ins Bett. Morgen gibt es viel zu tun«, sagte er und legte ihr eine Hand auf das Steißbein, als er an ihr vorbeiging.

KAPITEL 22
    Sara hatte gerade ein Buch zugeklappt, das sie auf dem Sofa liegend zu Ende gelesen hatte, eine Coca Cola und eine Schale mit Popcorn griffbereit neben sich auf dem Tisch. Sie spürte, wie ihr Magen von der Kohlensäure und dem gepoppten Mais blubberte, während sie dalag und über das Ende nachdachte. Auf dem hinteren Buchdeckel stand, dass es ein Liebesroman war, aber am Ende ging es weder gut noch schlecht aus. Der Leser sollte das wohl selbst entscheiden. Eigentlich gefiel ihr das nicht, sie wollte sicher sein, dass sie zueinander fanden. Ende gut, alles gut. Das stärkte ihre Träume, und auch wenn sie wusste, dass es nur Träume waren und dass es im richtigen Leben schwierig war zusammenzuleben, so wollte sie trotzdem daran glauben.
    Sie würde ihr Leben schon irgendwie ordnen, auch wenn Johan vielleicht auf ihrer Suche nach jemandem, der sie liebte, ein Hindernis darstellen könnte. Aber jemand, der nicht nur auf Sex aus war, würde auch Johan mögen.
    Und dann wollte sie anfangen zu arbeiten, und Johan würde in die Krippe kommen. Vielleicht zu einer Tagesmutter. Sie brauchte sich seiner nicht zu schämen. In der Mütterberatung waren sie so zufrieden mit ihr gewesen, und sie wusste, dass sie dort nach dem geringsten Zeichen von Verwahrlosung oder schlechter Mutter-Kind-Beziehung suchten, wie sie es nannten, aber sie hatten nur freundlich mit ihr gesprochen. Sie sei eine gute Mutter, das hatte die Schwester gesagt, als sie das letzte Mal dort gewesen war.
    Vielleicht konnte sie später noch versuchen, Krankenschwester zu lernen. Es wäre sicher einfacher, wenn sie nicht allein mit Johan wäre, aber wenn sie niemanden kennen lernte, dann würde sie es wohl auch so hinkriegen. Dann halt später. So schnell gab sie sich nicht geschlagen. Das hatte sogar Rigmor gesagt, und da hatte sie plötzlich selbst gespürt, wie stark und zäh sie eigentlich war.
    Sie hatte am Vormittag abgewaschen und war mit dem Kinderwagen draußen gewesen. Jetzt schlief ihr geliebtes Kind. Um fünf Uhr sollte sie bei Lena sein, die sie zum Essen eingeladen hatte, sie wusste nicht mehr, zum wievielten Mal. In der letzten Zeit war sie fast jeden Tag bei ihr gewesen. Hatte Johan dorthin geschoben, den Kinderwageneinsatz hochgehievt und war nach Hause gegangen, wenn es Zeit zum Schlafengehen war.
    Es schien, als könnte Lena nicht allein sein, und sie wollte auch nicht aus ihrer Wohnung heraus. Fast als wachte sie über einen Schatz. Selbst mit sanfter Gewalt oder zuckersüßer Überredungskunst war es nicht möglich, sie aus ihrer Wohnung zu locken. Sara hatte es sogar mit leisen Drohungen oder kecken Aufforderungen versucht. Aber als das alles nichts brachte, ließ sie es dabei bewenden. Lena brauchte die Sicherheit immer noch, wie sie behauptete, und auch Sara sah, dass sie immer noch nicht wieder die Alte war. Früher war sie munterer gewesen, richtig quirlig und fröhlich, und Sara hatte ihr schon einmal gesagt, sie müsse auf sich achten und zum Arzt gehen, weil sie so blass aussehe und vielleicht an Blutmangel leide. Aber Lena erwiderte, dass ihr nichts fehle, und außerdem sei sie erst vor kurzem beim Arzt gewesen. Das behauptete sie, aber wer sollte das glauben?
    Johan bewegte sich. Sie nahm ihn hoch, er war vom Schlaf im Nacken ganz verschwitzt, das Haar klebte wie ein schwarzer Pelz an der Haut, und er zitterte verschlafen, bis er ihren heiteren Mund sah. Das Lächeln eines Kindes ist mit nichts zu bezahlen, dachte sie und gab ihm einen dicken Kuss auf den Mund.
    Punkt fünf Uhr klingelte sie an Lenas Tür, genau wie verabredet, und peinlicherweise war sie eigentlich viel früher fertig gewesen. Sie hatte nichts mehr zu tun gehabt und sich die Zeit mit einem Schaufensterbummel im Zentrum vertrieben, das eigentlich nur aus dem Marktplatz und wenigen Straßen bestand. Sie hatte sich die Herbstkleidung angesehen, die die Schaufensterpuppen bereits trugen. Sie konnte sich nicht viel leisten, aber vielleicht doch das eine oder andere, sie musste schauen, ob etwas Geld für einen Pullover und eine neue lange Hose übrig blieb, wenn Johan seine Winterkleidung bekommen hatte.
    Im

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