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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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informiert, der heimlich nur schwer geseufzt hatte. Er hatte sich einen langsamen Start nach seinem Urlaub vorgestellt, aber vieles kommt im Leben anders, als man sich das so denkt.
    Claesson seinerseits hatte den Gerichtsmediziner angerufen, den technischen Spurendienst angefordert und bereits Kontakt mit der Staatsanwältin aufgenommen und sie darüber informiert, dass sie es hier mit einem Mord der weniger appetitlichen Sorte zu tun hätten, falls sie sich das ansehen wollte, wäre sie herzlich willkommen. Die Realität war immer bedeutend informativer als Fotos und Videofilme, die im Nachhinein versuchen sollten, den Tatort zu visualisieren. Sie wollte kommen. Er warnte sie in aller Freundschaft im Voraus. Dann nahm er Janne Lundin und Peter Berg mit, und außerdem Erika Ljung, die sich das als Lehrbeispiel ansehen sollte und sich offenbar inzwischen ziemlich erholt hatte, jedenfalls soweit er das einschätzen konnte. Sie hatten sie nach der langen Krankschreibung ohne größeres Trara wieder aufgenommen, das war meistens das Beste. Der Mensch war dazu geschaffen, nach vorn zu blicken, zumindest, wenn er jung war.
    Alle wurden bei dem Anblick grün und bleich. Peter Berg rannte hinaus, da war nichts gegen zu machen. Er kam zurück, immer noch weiß.
    »Und das hier soll ein Reihenhausidyll sein«, meinte Janne Lundin und schaute sich in dem ordentlichen Haus um, guckte dann direkt aus dem Wohnzimmerfenster auf die Gartenmöbel aus kräftigem Holz, eine verbrannte Rasenfläche, eingerahmt von verwilderten, vertrockneten Beeten mit zum Teil schon toten Pflanzen, dahinter die Schatten eines Waldstücks, in dem die Bäume windstill standen. Am Himmel hatten sich im Laufe des Nachmittags größere Gewitterwolken zusammengebraut.
    »Noch eine Entladung zu erwarten!«, brummte er und versuchte sich dann auf den Körper vor seinen Füßen zu konzentrieren, ein widerlicher Anblick, an der Grenze des Erträglichen.
    »Die Obduktion wird jedenfalls nicht viel für die Festlegung des Todeszeitpunkts bringen«, stellte der Gerichtsarzt in nüchternem Ton fest, und das war allen Anwesenden einleuchtend, dazu genügte ein schneller Blick auf den eingesunkenen Körper in dem ansonsten unberührten Wohnzimmer.
    »Der Körper ist verwest, und der Verwesungsprozess setzt bereits nach zwei bis drei Tagen ein«, fuhr der Amtsarzt fort. »Und nach allem zu urteilen liegt sie hier wohl schon sehr viel länger«, erklärte er und ließ seinen Blick über die Küchenanrichte wandern, auf der eingetrocknetes Brot, ein Topf Margarine ohne Deckel, dafür aber mit Schimmelpilz bewachsen, und eine Packung Leberwurst lag, die kaum wiederzuerkennen war, sowie ein benutztes Buttermesser und ein Brotmesser. Eine offene Rotweinflasche gab es dort auch sowie ein Glas mit einem Rest Wein darin, der als rote Farbe am Boden eingetrocknet war. Und Fliegen. Eklige Fliegen, kleine boshafte und große fette. Wie waren die nur hereingekommen?
    Das Haus war ansonsten hermetisch abgeriegelt: Sämtliche Fenster im Erdgeschoss und im ersten Stock waren zu, Haustür und Terrassentür verschlossen. Die blau gemalte Haustür hatte kein Schnappschloss, man brauchte einen Schlüssel, um sie von außen abzuschließen, und den Schlüssel konnten sie auf die Schnelle nicht finden. Die Terrassentür ließ sich natürlich von innen abschließen, der Schlüssel steckte im Schloss.
    Sie gingen herum, versuchten sich ein Bild zu machen, bis Technik-Benny und seine Leute sie freundlich, aber entschieden baten, den Tatort zu verlassen. Spurensicherung und herumwandernde Polizisten, das passte nicht zusammen.
    Das Haus war überraschend ordentlich und sauber. Nichts war zerschlagen, alles in Ordnung, abgesehen von den Blutflecken und den Einschusslöchern. Man konnte davon ausgehen, dass das Opfer sich im verletzten Zustand vom Flur bis zum hellen Wollteppich geschleppt hatte, auf dem der Tod es vermutlich ereilte. Neben dem eingetrockneten Blut auf dem Boden im Flur und im Wohnzimmer – die beiden Räume waren übrigens durch einen großen Durchgang ohne Tür miteinander verbunden – gab es auch verdächtige Blutspritzer an einer Flurwand sowie an einer modernen Skulptur aus Beton und Metall, die auf dem Boden stand. Sie war ungefähr einen Meter hoch, unförmig und kaum zu bewegen und stellte rein gar nichts dar, wie Claesson feststellte. Aber sie war wunderschön. Er wäre nie auf die Idee gekommen, dass man Skulpturen für den Hausgebrauch kaufen könnte, abgesehen von

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