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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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im Arbeitszimmer. Abflug an einem Samstag. Rückflug an einem Dienstag zweieinhalb Wochen später laut Tickets und dem Kalender zu urteilen. Am Dienstag letzter Woche. Heute war Montag. Ungefähr drei Wochen hatte sie also hier gelegen, wenn nicht länger.
    Laura Ehrenswärd, 55 Jahre alt.
    Sie war erschossen worden, vier Schüsse in die Brust, aber vermutlich war sie nicht sofort tot umgefallen.
    »Das machen sie nur im Film«, erklärte der Gerichtsarzt, ein redseliger, spitzfindiger Mann, der wusste, wovon er sprach. »Eine kleine Kugel verursacht ein kleines Loch, und wenn ein oder mehrere Löcher entstehen – sagen wir mal ein paar Volltreffer in die linke Herzkammer oder in eine größere Arterie, nehmen wir die Aorta als Beispiel, also die große Körperschlagader –, dann tritt das Blut durch die Öffnung ziemlich schnell heraus. Die Körperschlagader und die linke Herzkammer sind Hochdrucksysteme, aber trotzdem dauert es ein paar Minuten, bis der Betreffende blutleer im Gehirn wird, dadurch bewusstlos und wie ein Sack Kartoffeln umfällt. Die Frau hier«, er nickte zum Körper hin, »hätte rein theoretisch noch um Hilfe telefonieren können. Wenn sie nicht vollkommen erstarrt war, natürlich. Und das Telefon nicht zu weit weg war.«
    Und als er das sagte, ließen alle ihren Blick in die Gegend schweifen, auf der Suche nach einem Telefon, aber sie konnten keines im Erdgeschoss entdecken, dafür aber einen Telefonanschluss im Flur.
    »Nun ist sie nicht in die rechte Seite geschossen worden, wenn dem aber so wäre, dann hätte es Stunden dauern können, bis sie zusammenbricht, da sich in dieser Körperhälfte nicht das gleiche Hochdrucksystem befindet«, fuhr er fort, während Claesson und Janne Lundin die Treppe zum ersten Stock hochgingen.
    Das Telefon stand auf dem Schreibtisch, und daneben befand sich die Basis für ein schnurloses Telefon, aber der Hörer oder wie man das nun nannte fehlte.
    Sie fanden nirgends das schnurlose Telefon, und auch keine Waffe. Natürlich nicht.
     
    Erika Ljung riss sich die Kleider vom Leib, sobald sie nach Hause gekommen war und stellte sich unter die Dusche. Der eklige Gestank hatte sich festgesetzt, war ihr unter die Haut gedrungen, hatte sich in die Nasenflügel gesetzt, in die Schleimhaut und die Haare, unter die Nägel, ja, eigentlich überall. Sie putzte sich die Zähne.
    Drei Freundinnen auf dem Anrufbeantworter, aber heute Abend wollte sie es ruhig angehen lassen, wie sie sich selbst vornahm, zu Hause bleiben, Fernsehen gucken. Vielleicht würde dabei einiges der heutigen Arbeit, das Schreckliche, Eklige, sich langsam verwischen, so dass sie gut schlafen konnte. Albträume würden sowieso wie das Amen in der Kirche kommen. Nach allem, was passiert war.
    Sie würde ihre Mutter nicht anrufen. Es musste Schluss mit diesem Bemuttern sein, Erika hatte wieder angefangen zu arbeiten und wollte weiterhin ein normales Leben führen. Ein normales Erwachsenenleben. Und wenn ihre Mutter anrief, dann würde sie sich kurz halten, nicht unhöflich – ihre Mutter war da empfindlich –, aber sie würde sich nicht dazu verleiten lassen, etwas über die makabren Geschehnisse des Tages zu erzählen. Kein Wort. Aber sie musste auf der Hut sein, ihre Mutter war äußerst sensibel, sie hatte sehr, sehr feine Antennen, hörte die kleinste Nuance heraus, besonders, seit Rickard sie überfallen hatte. Das Beste war sicher, gleich die Wahrheit zu sagen: dass der Job sie vollkommen geschafft hätte, mehr nicht. Keinen Mucks. Und wenn der Mord im Fernsehen erschien, würde sie behaupten, sie wisse nichts darüber, es sei nicht ihr Fall, denn sonst würde Mama sich wie ein Egel an ihr festsaugen, immer wieder hier und da kleine Fragen stellen, bis sie so ziemlich alles herausbekommen hatte. Denn alles herauskriegen war ihr Ziel. Ihre wichtigste persönliche Eigenschaft war Neugier.
    Mordermittlungen, oh Scheiße!
    Sie würde alles dransetzen, wusste, dass sie noch viel lernen konnte.
    »Ungewöhnlich viele Morde im Augenblick«, meinte Janne Lundin bei der Nachbesprechung. »Und es ist doch immer wieder zufrieden stellend, wenn sie aufgeklärt werden«, brummte er etwas leiser und dachte vermutlich an den Fall mit der erstochenen jungen Frau im Frühling, eine von den vielen Frauen dieses Hurenbocks Rickard.
    Lundin leitete die Ermittlungen und kam nicht weiter. Rickard wurde zwar verdächtigt, aber es gab keine Beweise, und er leugnete beharrlich. Verständlich. Er hatte schon genug

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