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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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nichts mit Besitz zu tun.«
    »Vermutlich ein recht gut bezahlter Posten«, meinte Claesson. »Aber nach einer Scheidung hätte er dort vermutlich nicht weiterarbeiten können.«
    »Thomas Dunåker«, meinte Louise und warf Claesson einen Blick zu. »Wir wollen dich zusammen mit Erika Ljung noch einmal zu ihm schicken. Ich habe das Gefühl, dass sich Charlotte Eriksson überhaupt nicht für die Firma interessierte und die Leitung liebend gerne ihrem Harald überließ.«
    »Aber was wird jetzt aus dem Erbe?«, fragte Claesson. »Ich weiß, dass ich mich da nicht einmischen soll, aber ich bin trotzdem neugierig. Die beiden haben schließlich keine Kinder, und es gibt damit auch keine Pflichterben.«
    »Nein. Und weil Charlotte Eriksson ihrerseits kein eigenes Testament verfasst hatte, jedenfalls haben wir keines gefunden, fällt alles Harald Eriksson zu«, sagte Peter Berg.
    »Oh«, sagten Claesson und Louise wie aus einem Mund und sahen sich an.
    »Aber bei seinem Ableben fällt die Firma an ihre Verwandtschaft zurück«, fuhr Berg fort und sah sicherheitshalber noch einmal in seinen Notizen nach. »Und zwar an die Geschwister der Eltern.«
    »Gibt es da jemanden?«, wollte Louise wissen.
    »Keine Ahnung.«
    »Und falls die alten Drott keine Geschwister hatten, dann fällt nach Haralds Tod alles an den Staat und geht nicht an irgendwelche Kinder, die er vielleicht später noch bekommt.«
    »Aber bis dahin wird es ja noch eine Weile dauern«, meinte Claesson, »schließlich ist Harald Eriksson etwa so alt wie ich.«
    »Und du bist noch ein junger Hüpfer«, meinte Louise, die drei Jahre jünger war als Claesson.
    »Harald Eriksson besitzt und leitet das Unternehmen jedenfalls im Augenblick«, unterstrich Peter.
    »Und es brummt«, meinte Louise.
    »Genau. Und das ist vielleicht sogar sein Verdienst.«
    »Aber wäre das wirklich Grund genug, um die Ehefrau zu ermorden? Was meint ihr?«, fragte Louise. »Er schien sehr an ihr zu hängen.«
    »Mit guten Schauspielern haben wir es immer wieder zu tun«, meinte Claesson.
    »Ich glaube überhaupt nichts«, sagte Peter Berg. »Aber vielleicht ist irgendwas passiert, das ihn irritiert. Er will schließlich auch die Früchte seiner Mühen ernten. Das wollen alle. Sein ganzes Leben, seine Kraft, sein Engagement einzusetzen und dann alles zurückzulassen … Wer will das schon?«
    »Übrigens will ich, dass jemand diesen Verkehrsunfall überprüft, bei dem Charlotte Erikssons Eltern ums Leben kamen«, warf Louise ein. »Kannst du das machen, Peter?«
    Er nickte.
    »Charlottes Vater war seinem Schwiegersohn gegenüber offenbar sehr kritisch eingestellt, nahm ihn aber trotzdem in die Firma auf. Das hat mir Charlotte Erikssons langjährige Freundin Kristina Luna erzählt, deren Bruder also Thomas Dunåker heißt. Dieser Dunåker mit seinem Hexenschuss taucht immer wieder auf. Wir müssen uns in der Firma umhören, was das Verhältnis von Ernst Drott zu seinem Schwiegersohn Harald Eriksson angeht und ob da irgendwas in der Luft liegt.«
    Die Tür wurde plötzlich aufgestoßen.
    »Hier seid ihr!«, sagte Erika Ljung und blickte in die Runde. Die anderen verstummten. Ihnen war sofort klar, dass etwas vorgefallen war. Erika hielt etwas in den Händen.
    »Was ist das?«, fragte Louise schließlich.
    »Habt ihr das gesehen?«, fragte Erika und hielt ihnen die beiden Abendzeitungen so hin, dass sie die Schlagzeilen lesen konnten.
     
    ÄRZTIN VERURSACHT IN OSKARSHAMN TOD EINER PATIENTIN
     
    Claesson ging sofort in sein Büro. Er rief im Krankenhaus an und bat darum, zu Veronika durchgestellt zu werden.
    »Sind Sie ein Patient?«, wollte die gleichgültige Frauenstimme an der Telefonzentrale wissen.
    »Nein, das ist privat.«
    Der Telefonistin gelang es jedoch nicht, Veronika an den Apparat zu bekommen. Auf ihrem Handy antwortete sie nicht, aber sie schaltete es meist aus, wenn sie sich um ihre Patienten kümmerte.
    Er sah auf die Uhr. Gleich vier. Es war Zeit, Klara vom Kindergarten abzuholen. Er hatte heute das Auto.
    Draußen war es schon dunkel. Die Winternacht begann zeitig. Er hielt am Zeitschriftenkiosk am Stora Torget, kaufte die beiden Abendzeitungen und warf sie auf den Rücksitz.
    Im Kindergarten war es wie immer. Klara wollte nicht nach Hause, freute sich aber trotzdem, Claes zu sehen. Er zwängte sie in ihren Overall und zog ihr die roten Gummistiefel an. Seiner Tochter fiel seine Schweigsamkeit auf. Sie legte ihm ihre kleinen Hände auf die Wangen und drückte zu, sodass sich

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